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The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

Titel: The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Karr
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mit dem Kopf in Richtung Westen. »Au!« Er griff sich in den Nacken. »Ich komm schon klar, dauert nur eine Sekunde.« Er war nicht obdachlos? Ich wollte ihn gerade fragen, warum er dann so aussah, da kam er mir mit einer Frage zuvor: »Und was ist mit dir? Wo wohnst du?«
    Ich wurde knallrot, da mir sein Seitenhieb von vorhin wieder einfiel. »Ich wohne tatsächlich in einem der Vororte.« Ich reckte das Kinn in die Höhe. »Aber früher, da hab ich hier gewohnt, auf der Wrightwood.«
    »Wie heißt du?«
    »Nina.«
    »Nina, und wie noch?«
    Weshalb wollte er das so genau wissen? Ich war mir nicht sicher, ob ich ihm meinen Nachnamen wirklich verraten wollte. Der Schrecken von vorhin war wie weggeblasen und dennoch machte mich sein Interesse an meiner Person nervös. Aber ich schüttelte das Gefühl schnell ab. Konnte doch eigentlich nicht wehtun, wenn er meinen Namen wusste? Meine PAV -Nummer konnte er deswegen ja nicht gleich rausfinden. (Ich stopfte den Empfänger zurück in die Tasche, nur zur Sicherheit.) »Oberon.«
    »Oberon?« Er nahm seine Hand wieder aus dem Nacken. »Nina Oberon«, wiederholte er und betrachtete eindringlich mein Gesicht. Das machte mich nur noch nervöser.
    »Und wie lautet dein Name?« Ich spürte, wie die Röte mir erneut den Nacken hochkroch. Dass ich aber auch immer rot werden musste! Verlegen wandte ich den Blick ab.
    »Sal Davis.«
    Ich schaute wieder zu ihm, woraufhin er wegsah. Ein Fetzen von der Serviette klebte an dem getrockneten Blut an seiner Lippe. Obwohl wir beide saßen, konnte ich genau erkennen, dass er größer war als ich und extrem dürr, was ihn aber keineswegs kränklich wirken ließ. Seine Augen waren umrahmt von dicken, dunklen Wimpern. Sein halblanges Haar war lockig, vereinzelt waren Laubreste darin zu sehen. Irgendwie ist er ganz niedlich, dachte ich, doch dadurch fühlte ich mich kein bisschen besser.
    »Du siehst ja wild aus.« Ich zeigte auf seinen Kopf. Während er sich ins Haar griff, nahm ich einen tiefen Atemzug und fragte: »Wie kommt es, dass du so angezogen bist, wenn du gar nicht wirklich obdachlos bist?«
    »So bemerkt mich keiner.« Er schüttelte sich die Blätter aus dem Haar.
    »Und warum willst du nicht, dass man dich bemerkt?«
    Sal lehnte sich zurück und sah mich fest an. »Du stellst aber echt viele Fragen. Was willst du damit bezwecken?«
    Ich stelle viele Fragen? Er hat mir doch mindestens genauso viele Fragen gestellt, wenn nicht sogar mehr. Ob es an seiner aggressiven Art lag oder an der ganzen stressigen Situation, ist unklar. Jedenfalls entschied sich in dem Moment eine alberne Träne, mir über die Wange zu rinnen. Und ich war nicht schnell genug, sie wegzuwischen, ehe er sie bemerkte.
    »Ich bin verletzt, und du heulst?« Er fing an zu lachen.
    »Weißt du was?« Ich sprang auf und deutete mit dem Finger auf ihn. »Ich bin hier runtergekommen, um dir zu helfen. Ich wollte nur nett sein.«
    Dann stapfte ich den Hügel hoch und warf noch einen letzten Blick zurück über die Schulter: Da saß Sal Davis, nicht obdachlos, das Laub klebte ihm an den schäbigen Klamotten und seine Hand, die immer noch die zerknüllte, blutige Serviette festhielt, schirmte seine Augen gegen die Sonne ab. »Danke, Nina Oberon«, rief er mir nach.
    Ich ging weiter, bis ich die Michigan Avenue erreicht hatte. Fast hätte ich ein Gefühl der Erleichterung verspürt, als ich die Spots hörte: »Feiern Sie den Jahrestag der Mondbesiedelung mit uns auf der Dunklen Seite. Hin- und Rückfahrt schon ab vierhundertfünfzig …«, »Mode von Maria Corcoran, direkt von den Laufstegen in Mailand …«, »… Stacys neuster Hit ›City of Tears‹ …« Ihr Lärmen übertönte es, als Sals Stimme noch einmal meinen Namen sagte.

VI
    »Das musst du dir anhören, Nini.« Mike zerrte mich zum Schaufenster eines Sportgeschäfts. »Sie reden darüber, wie sich Bälle anfühlen – du lachst dich kaputt.«
    Ich entzog ihm meinen Arm. »Hör auf damit.«
    »Hey, erst läufst du davon, und jetzt benimmst du dich total komisch. Was ist nur in dich gefahren?« Sandy warf mir einen Blick von der Seite zu.
    »Nichts«, erwiderte ich. Eigentlich alles, dachte ich dann.
    »Hier.« Derek reichte mir eine kleine Schachtel. »Vielleicht hilft das ja.«
    Er stand neben mir und sah zu, wie ich den Deckel öffnete. Im Inneren der Schachtel war ein kleiner Charms-Anhänger in Form eines Pferdes, der in einem Bett aus weicher Watte lag.
    »Wow, Derek! Der ist ja wunderschön. Warum hast du

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