The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit
Unendlichkeitsmaschine verließen, stand etwas weiter den Flur runter Officer Jelneck mit einem Mann und einer Frau zusammen. Sie sagte etwas zu ihnen, dann deutete sie auf mich und Dee.
Die Ärztin beugte sich zu mir runter und flüsterte mir ins Ohr: »Agenten vom B.O.S.S., sei vorsichtig.«
Mein Rücken versteifte sich, als ich sah, wie sie auf uns zukamen.
»Das hier sind die Töchter«, erklärte Officer Jelneck. »Sie ist fünfzehn und die Kleine hier elf.«
»Ich bin Agent Meadows«, begrüßte uns der Mann. »Und das hier ist Agent Crupp. Ihr kommt jetzt mit uns.«
Das muss echt ein schlechter Traum sein, dachte ich. Meine Mutter ist tot, mein Vater lebt, und diese beiden Agenten vom B.O.S.S. wollen Dee und mich wer weiß wohin bringen. Das bisschen Kontrolle, das ich noch über meine Gefühle zu haben glaubte, war plötzlich so gut wie weggefegt.
»Also los.« Die Frau machte auf dem Absatz kehrt und setzte sich in Bewegung.
»Und was ist mit meiner Mutter?«, protestierte ich. »Ich muss meinen Großeltern Bescheid geben.«
»Eure Großeltern wurden bereits informiert«, erklärte Meadows. »Aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen in Bezug auf den Gebrauch der Unendlichkeitsmaschine gehört der Körper nun der Regierung. Er wird auf die übliche Weise entsorgt werden.« Er versuchte, Dee und mich dazu zu bringen, Crupp zu folgen.
Ich warf der Ärztin einen Blick zu. »Sorgen Sie dafür, dass man ihr nicht wehtut, bitte.« Ich wusste, dass es sich nur mehr um einen leblosen Körper handelte, aber sie war immer noch meine Mutter.
»Ich tu mein Bestes.« Dann sackten ihre Schultern nach vorn. »Du gehst jetzt besser.«
Wir gingen auf demselben Weg raus, wie wir reingekommen waren. Nur dass wir dieses Mal Geleitschutz von zwei Agenten des B.O.S.S. hatten. Keiner von den beiden sagte auch nur einen Ton zu uns, noch nicht einmal so was wie »Tut uns leid, das mit eurer Mutter«. Ich lenkte mich ab, indem ich Dee tröstete. Auf diese Weise musste ich mich nicht mit der schrecklichen Furcht auseinandersetzen, die ihre scharfen Klauen nach mir ausstreckte.
Sie verfrachteten uns auf den Rücksitz eines Multitransitfahrzeugs mit geschwärzten Scheiben. Niemand konnte ins Innere sehen, aber ebenso wenig konnten wir nach draußen schauen.
»Wohin bringen die uns?«, stieß Dee zwischen heftigen Schluchzern hervor. »Fahren wir zu Grandma und Grandpa?«
»Ich weiß es nicht.« Ich umarmte sie ganz fest. Und ehe ich in Ruhe darüber nachdenken konnte, wo sie uns überall hinbringen könnten, hielt der Trannie auch schon an. Als die Tür des Wagens aufging, standen wir direkt vor unserem Wohnmodul.
Agent Meadows griff in seine Tasche. »Hier ist der Durchsuchungsbefehl.« Er hielt mir ein höchst offiziell wirkendes Dokument hin.
»Sperr die Tür auf«, befahl Agent Crupp mir.
»Durchsuchungsbefehl?«, fragte ich erstaunt. »Meine Mutter hat doch nichts verbrochen. Sie wurde umgebracht, nicht umgekehrt.«
Agent Crupp tappte mit ihrem Fuß, der in Stiletto-Schuhen steckte, ungeduldig auf den Bürgersteig.
Ich gehorchte dem Befehl.
Drinnen war alles noch so, wie wir das Haus verlassen hatten. Moon Academy lief immer noch auf der AV -Einheit, die Reste des Abendessens standen auf dem Tisch und die Kissen lagen noch immer auf dem Boden, wo Dee und ich zum Spaß gerauft hatten.
»Ich bring das Zeug raus …«
»Fass bitte nichts an«, fuhr Meadows mich an.
»Ihr zwei. Dorthin.« Agent Crupp wies auf das Sofa.
Wir setzten uns.
Zuerst überprüften sie jeden einzelnen Video-Chip, den wir besaßen. Der Mann brach problemlos die Box auf, in der Ed seine ganz persönlichen Filme aufbewahrte. Agent Crupp ließ ihren Blick über die Titel wandern, dann schnaubte sie verächtlich. »Hier ist einer, der heißt Wie man Sex-Teens zum Kreischen bringt. Der ist sicher gut für die Bildung.«
Ich wandte den Blick ab, meine Wangen brannten vor Scham.
Nach den Videos nahmen sie die wenigen echten Bücher, die wir besaßen, unter die Lupe.
»Nimm die.« Agent Crupp drückte dem Mann 1984 und Aufstand auf dem Mars in die Hand. »Diese Art von Lektüre ist niemandem zu empfehlen.« Sie kniff die Augen zusammen und sah mich an. »Schund und Volksverhetzung. Deine Mutter war schon eine.« Ich krallte mich am Rand der Couch fest. Wagte es nicht, zu sprechen. »Kommt mit.« Sie gab uns zu verstehen, dass wir ihr folgen sollten.
Wir sahen hilflos zu, während sie unser Zimmer durchsuchten, dann machten sie sich über
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