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The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

Titel: The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Karr
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Weißt du, du könntest dir auch ein eigenes Tattoo entwerfen, um die XVI zu verstecken. Ich wette, du bist eine tolle Künstlerin. Was für Sachen machst du denn?«
    »Ich zeichne vor allem mit farbigen Rapidos. Ich bin nicht so gut.« In Cementville war ich aber immerhin die Beste in meiner Klasse. Ich war noch nicht lange genug an der Daley, um sagen zu können, was die anderen Kids in meinem Kurs so produzierten.
    »Ach was, du bist bestimmt besser, als du denkst«, meinte sie.
    »Vielleicht. Ich zeig es dir bei Gelegenheit.« Ich war mehr als überrascht, dass jemand, der so offensichtlich von hohem Rang war wie Wei, sich für mich interessierte, auch wenn sie mit Sal befreundet war. Ich fühlte mich unwohl dabei, über meine Kunst zu sprechen, daher wechselte ich rasch das Thema. »Hast du denn Geschwister?«
    »Ja, einen Bruder, Chris, und eine Schwester, Angie heißt sie. Chris hat im vergangenen Jahr seinen College-Abschluss gemacht und arbeitet jetzt als Techie bei Orion Research. Er ist echt verdammt klug.«
    An der Ecke hielten wir an und warteten, bis die Ampel umsprang. Wei legte den Kopf schief und betrachtete mein Gesicht. »Dein Dad ist Alan Oberon, oder?«
    Fast hätte es mich vom Bordstein runtergehauen. »Woher weißt du das?« Ich hatte ihr ja bisher überhaupt nichts von mir erzählt. War Sal das? Aber warum sollte sie das überhaupt interessieren? Mein Vater war ja nicht unbedingt eine Berühmtheit oder so.
    »Nachdem Sal mir von deiner Mutter erzählt hatte, hab ich mit meiner Mom darüber geredet, und sie hat mich nach deinem Namen gefragt. Sie meinte, sie habe ihn gekannt. Sie und Dad und Sals Dad waren alle mit deinen Eltern befreundet.«
    Beinahe wäre mir das Herz stehen geblieben. Sie hatten meinen Vater gekannt? »Du verarschst mich, oder?«
    »Nein. Gehen wir da lang.« Sie bog an der Belden in die Lincoln ab und ich folgte ihr.
    Ich konnte mein Glück kaum fassen – ich hatte noch nicht mal die Gelegenheit gehabt, weiter darüber nachzudenken, wie ich meinen Dad finden könnte. Nicht seit dem Kuss mit Sal. »Moment – wie heißen deine Eltern denn? Vielleicht kennt Grandma sie ja.«
    »Mein Dad ist Jonathan Jenkins.«
    Jenkins. Das war ja fast zu schön, um wahr zu sein. »Meine Grandma hat da ein Foto. Darauf steht dein Dad neben meinem. Und zwar vor einem Laden, der Robins Roost hieß. Ich … Ich war da erst vor Kurzem.«
    »Ach ja, Dad hat dieses Hotel schon mal erwähnt.« Wei blieb stehen, um sich im Schaufenster einer Boutique für die oberen Ränge ein paar Klamotten anzusehen. »Meine Eltern würden dich gern kennenlernen.«
    Mein Herz hämmerte nun dermaßen, dass ich überzeugt war, die ganze Stadt könnte es hören. Sie kannten meinen Vater. Ich würde jemanden treffen, der meinen Vater tatsächlich gekannt hatte. Ich fragte mich, ob sie wussten, dass er am Leben war, ob sie mir womöglich helfen konnten, ihn zu finden.
    Ich blickte die Straße hoch und entdeckte Dee mit ein paar Freunden.
    »Hey, Dee … warte auf mich«, brüllte ich. Dann wandte ich mich an Wei. »Wann kann ich deinen Dad denn kennenlernen?«
    »Ich frag mal nach und sag es dir morgen. Ich muss jetzt heim und mich ans Klavier setzen. Bis dann.« Sie marschierte die Straße hoch, und ich beeilte mich, um Dee einzuholen. Ich zitterte regelrecht vor Aufregung.
    Weis Eltern kannten ihn also. Meine Gedanken kreisten um Ginnie und meinen Vater. Wie anders die Dinge für uns alle gelaufen wären, wenn nur …
    Wenn wir als Familie zusammengelebt hätten, dann hätte ich Wei schon vor Jahren kennengelernt, als wir beide noch klein waren. Wäre ich – wären wir Mitglieder der obersten Ränge gewesen, Rang zehn, so wie sie? Ich konnte es mir kaum vorstellen. Mein Leben wäre vollkommen anders verlaufen. Aber … dann hätte ich Dee nicht gehabt und der Gedanke gefiel mir nun wiederum ganz und gar nicht.
    Völlig in Gedanken versunken trat ich auf die Straße, ohne auf den Verkehr zu achten. Ein grüner Trannie kam um die Ecke geschossen und verfehlte mich um Haaresbreite. »Blöder Trottel!« Der Fastzusammenstoß holte mich zurück in die Realität. Der Trannie war aus dem Nichts aufgetaucht – eine Sekunde dachte ich fast, der Fahrer hätte ihn direkt auf mich zugesteuert. Ich eilte über die Straße und holte Dee endlich ein.

XVIII
    Grandma und ich quartierten an diesem Abend Dee in ihr eigenes Zimmer am anderen Ende des Flurs um. Ich kuschelte mich unter die Decke und tat so, als würde ich meine

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