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The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

Titel: The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Karr
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Heute nach dem Unterricht hab ich gesehen, wie er draußen vor Dees Schule wartete. Ich habe Angst, dass er sie als sein Aschenputtel zu sich holen könnte.«
    »Biologische Väter tun so was manchmal«, meinte Mrs Jenkins. »Falls er deine Schwester entführen sollte, würde es sich extrem schwierig für dich gestalten, sie zurückzubekommen. Er könnte sie sogar in ein Reassimilierungsprogramm geben, damit man sie glauben macht, sie sei aus freien Stücken bei ihm.«
    »Ich lasse sie nicht aus den Augen. Aber was soll ich während der Schule tun? Ist sie dort sicher?«
    »Er müsste schon seine Vaterschaft beweisen, um sie mitnehmen zu dürfen, und einen solchen Beweis hat er offenbar nicht, sonst hätte er sie schon längst zu sich geholt«, beruhigte mich Mr Jenkins. »Auf welche Schule geht sie denn?«
    »Auf die Dickens.« Mir drehte sich der Magen um. Nicht nur dass all meine Hoffnungen, meinen Vater je zu finden, in Trümmern lagen, ich hatte jetzt auch noch die Bestätigung: Dee drohte tatsächlich ernsthafte Gefahr durch Ed.
    »Ich habe Freunde, die dort arbeiten«, erklärte Mrs Jenkins. »Hast du denn ein Foto von Dee bei dir?«
    Ich beamte ein Digi von Dees Schulfoto von meinem PAV auf ihren. »Das ist das vom letzten Jahr«, sagte ich. »Ihr Haar ist inzwischen etwas länger. Aber sonst sieht sie immer noch genauso aus.«
    »Du musst dir um sie in der Schule keine Sorgen machen«, tröstete sie mich. »Ich verspreche es.«
    »Was haben Sie vor?« Ich hatte den Eindruck, als verfügten die Jenkins über ein ganzes Netzwerk von Leuten, das für mich unsichtbar blieb, die aber vor Ort waren, um zu tun, was getan werden musste. Irgendwie war das alles total surreal, aber gleichzeitig beruhigte es mich, auf ganz bizarre Weise. Und irgendwie gab mir die Tatsache, dass ich mit diesen Menschen zusammen war, das Gefühl, Ginnie etwas näher zu sein. Ich war überzeugt, dass sie sehr glücklich darüber gewesen wäre, dass ich sie gefunden hatte.
    »Meine Freunde werden ein Auge auf Dee haben«, versicherte mir Mrs Jenkins. »Sie sind absolut zuverlässig und werden dafür sorgen, dass sich ihr niemand nähert. Hätte sie denn Angst, wenn ihr Vater versuchen würde, sie mitzunehmen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Sie mag ihn. Er ist immer nett zu ihr gewesen. Sie hat nie mitbekommen, wie er Ginnie wehgetan hat. Er hat Mom kein einziges Mal in ihrer Gegenwart geschlagen.«
    Eine riesige Uhr in der Ecke schlug zur halben Stunde. »Du kannst dich auf uns verlassen, wir werden dir helfen. Doch es ist schon spät. Mach dir nicht so viele Sorgen wegen Dee. Wei, bring doch bitte Nina zur Haltestelle.«
    »Klar. Gehen wir.«
    »Vielen Dank für das Abendessen und dafür, dass Sie mir von meinem Dad erzählt haben.« Die Taubheit, die von meinem Herzen Besitz ergriffen hatte, nachdem sie mir stumm bestätigt hatten, dass Alan tot war, traf nun auf den nachhaltigen Klang von Ginnies Worten in meinem Kopf. Er war am Leben. Sie mussten sich einfach irren.
    Mrs Jenkins hüllte mich in meinen Mantel – genau wie Ginnie es getan hätte. »Rede deiner Freundin aus, sich für We LS zu bewerben. Das ist ein gefährliches Geschäft, ganz anders, als es den Anschein hat. Du musst sie überzeugen, dass selbst eine Existenz auf niedrigstem Rang besser ist als das, was einen nach der We LS -Trainingsstation erwartet.«
    »Ich werd’s versuchen.« Ich hatte keinen Schimmer, was ich Sandy sagen könnte, das sie von ihrem festen Entschluss, ins We LS -Programm reinzukommen, abbringen würde.
    Als wir nach draußen kamen, schlug uns die Kälte ins Gesicht. Und dank Mrs Jenkins’ Warnung vor We LS kam es mir sogar noch eisiger vor. Ich versuchte, die Gedanken beiseitezuschieben. Für heute Abend hatte ich genug. Ich wollte endlich wieder Normalität – selbst wenn es nur für ein paar Minuten war.
    »Wie kommt es, dass es deinen Eltern nichts ausmacht, wenn du bei Nacht allein draußen rumläufst?«, fragte ich Wei.
    »Meine Kampfausbildung. Ich kann dir bei Gelegenheit ein paar Griffe zeigen, wenn du willst.«
    »Das wäre ja ultra. Und wenn dann Ed auftaucht und versucht, Dee mitzunehmen …« Ich vollführte ein paar rotierende Armbewegungen. Wei und ich lachten beide los, und für einen klitzekleinen Augenblick fühlte ich mich wie ein ganz normales Mädchen, das mit seiner Freundin herumalberte. Doch das Gefühl hielt nicht lange an. Bevor ich meine nächste Frage stellte, zögerte ich kurz. »Hast du Sal heute gesehen?«
    Sie

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