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The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

Titel: The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Karr
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und Sozialwesen über Jungs lernten, schienen ziemlich genau zuzutreffen. Vor allem in dem Punkt, dass sie sich nicht gern die dramatischen Storys von Mädchen anhörten. Und meine Gefühle in Bezug auf Sal waren nun mal das reinste Drama. Daher dachte ich stattdessen über diese andere Sache nach, die mir nicht mehr aus dem Kopf ging.
    »Es ist wegen Dee. Wir sind Ed über den Weg gelaufen.« Also erzählte ich ihnen, wie wir tags zuvor Ed gesehen hatten, und auch den ganzen Rest. »Weis Dad ist übrigens derselben Ansicht wie du, Derek … dass er sie gern als Aschenputtel hätte.«
    »Nicht solange es uns gibt.« Derek reckte die Brust raus.
    Ich dachte zurück an die Zeiten in der Grundschule, als Derek immer für mich da gewesen war. Ich war überzeugt, dass er alles tun würde, um mir zu helfen.
    »Nini, du hättest uns das alles schon viel früher erzählen sollen.« Mike wirkte ein wenig verletzt. »Ich dachte, wir wären deine besten Freunde.«
    »Das seid ihr auch. Tut mir leid. Ich dachte nur, na ja, weil Ginnie gestorben ist und wir hierhergezogen sind … Irgendwie ist jetzt alles anders.«
    »Seit du Sal kennst, willst du wohl sagen«, kam es von Derek. »Es ist ganz offensichtlich, dass zwischen euch beiden was läuft.«
    Fast war ich überrascht, dass da nicht das geringste bisschen Eifersucht in seiner Stimme mitschwang. Er war total in Wei verknallt. Das war zumindest mal was Positives.
    »Nichts ist offensichtlich«, erwiderte ich. »Er interessiert sich nicht für mich.«
    »Im Ernst?«, wunderte sich Mike. »So sah es aber ganz und gar nicht aus.«
    Im Mickeys zeigte ein Klingelton an, dass die Schulglocke geläutet hatte, und das rettete mich vor weiteren Diskussionen. Wir wurden mit allen anderen zur Tür rausgescheucht, eine Masse von Leuten, die zur Daley zurückströmten. Als wir drinnen angekommen waren, entdeckte ich Sal.
    Er sah mich nicht. Ich beobachtete, wie er den Flur runterging, während mich die Leute von allen Seiten rempelten. Ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich es in meine nächste Unterrichtsstunde geschafft hatte, doch irgendwie saß ich jetzt in Sprache und Literatur. Ich scrollte die Seite mit dem Test rauf und runter, rauf und runter. Die Fragen ergaben für mich alle keinen Sinn. Ich konnte mich auf nichts konzentrieren, nur darauf, wie beschissen ich mich fühlte. Deshalb gab ich den Test ab, ohne auch nur eine einzige Frage beantwortet zu haben.
    Nach der Stunde bat Miss Gray mich, noch zu bleiben. »Geht es dir heute nicht gut, Nina?«
    »Doch.« So gern ich sie auch hatte, einer Lehrerin würde ich mein Herz garantiert nicht ausschütten. Nicht zum Thema Sal, und auch sonst nicht.
    »Du bist doch Alan Oberons Tochter, oder?«
    Ich nickte. Seit wir zurück nach Chicago gezogen waren, schien plötzlich jeder meine Eltern zu kennen.
    Sie fischte einen Block mit Passierscheinen aus der Schublade ihres Schreibtischs, füllte einen aus und reichte ihn mir. Dann nahm sie ihren PAV zur Hand und beamte mir etwas auf meinen. »Hier hast du meine PAV -Nummer. Falls du jemals irgendwas brauchen solltest, lass es mich wissen.«
    »Danke.« Ich nahm den Passierschein und ging zur Tür raus. An der Ecke entdeckte ich Sal mit einem Mädchen, das ich noch nie zuvor gesehen hatte. Es hätte nicht mal ein Blatt Papier zwischen die beiden gepasst.
    Sie war fast so angezogen wie Sandy, wie ein typisches Sex-Teen; da war viel Haut zu sehen, aber billig sah sie nicht aus. Ihre Klamotten stammten bestimmt nicht aus dem Sale – sie waren eindeutig höherrangig, ultraschick. Sie hatte ihre Brust gegen Sal gedrückt und ihren Arm um seinen Hals geschlungen. Ich konnte nicht genau erkennen, ob sie ihm nun am Ohr knabberte oder ob sie ihm nur etwas zuflüsterte. Mit der freien Hand stopfte sie ihm gerade irgendwas in seine Hemdtasche.
    Er bemerkte mich zuerst und befreite sich halbherzig (oder zumindest kam es mir so vor) aus ihrer Umarmung. Sie legte den Kopf leicht schief und betrachtete meine Jeans und mein T-Shirt aus dem Megaworld. Da der Boden sich vermutlich nicht auftun und mich verschlingen würde, floh ich in die nächste Mädchentoilette, direkt rein in eine der Kabinen. Ich setzte mich auf die Toilettenschüssel, zog die Beine hoch und hielt meine Knie umklammert. Dann presste ich die Augen fest zu, damit ich nicht auf meine Billigjeans vom Vorjahr und auf meine Turnschuhe aus dem Ausverkauf gucken musste. Wie bescheuert von mir, zu denken, Sal könnte mit mir zusammen sein wollen,

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