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The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

Titel: The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Karr
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Ginnie jederzeit schon früher wegnehmen können. Nachdem Alan gestorben war, hatte die Regierung sich geweigert, Ginnie eine Witwenrente zu zahlen, weil sein Leichnam nie gefunden wurde. Du und sie, ihr habt bei uns gewohnt damals, die finanzielle Belastung war groß. Wir hatten ja nur die Invalidenrente von Grandpa.«
    Ich fragte mich, ob Dee und ich auch jetzt noch eine Belastung darstellten.
    Grandma musste den Ausdruck auf meinem Gesicht bemerkt haben, denn nun sagte sie: »Wir erhalten eine Hinterbliebenenrente. Als sie deinen Vater schließlich doch für tot erklärten – ganze acht Jahre nach seinem Verschwinden –, da hat Ginnie uns die Zahlungen überschrieben, damit wir uns darum kümmern, falls ihr etwas passieren sollte.«
    »Sie hatte also Angst, dass ihr was zustoßen könnte, nicht wahr?«
    »Ja, ich glaube, sie hatte tatsächlich Angst«, gab Grandma zu. »Sie bekam einen Job als leitende Assistentin des Vizepräsidenten bei Rockford Stones in der Firmenzentrale in Achelon Towers.«
    Ich musste sie einfach unterbrechen. »Ich weiß. Das war ein Job von Rang fünf. Warum hat sie dann später als Servicekraft von Rang zwei in einer Cafeteria gearbeitet?«
    »Geduld, meine Liebe, dazu komme ich noch.« Sie beobachtete das Lämpchen am Störsender; es leuchtete immer noch grün.
    »Ginnie hatte einen respektablen Job und hielt sich von ihren und Alans alten Freunden fern.«
    »Jonathan Jenkins.«
    »Ja, Jonathan, Jade, Brock und Elise, sie alle gingen aus ganz nahe liegenden Gründen auf Distanz. Obwohl uns dieses kleine Schätzchen hier« – und damit tätschelte sie den Störsender – »eine Weile ganz gute Dienste geleistet hat. Ginnie hat sich nie in der Öffentlichkeit mit ihnen sehen lassen, aber sie waren in Kontakt – und zwar regelmäßig.«
    »Aber … Ed?«
    »Er und Ginnie lernten sich bei einer interplanetaren Konferenz auf dem Mond kennen. Er arbeitete damals für die Regierung an einem Abkommen über die Ocribundan-Minen auf dem Mars. Sie war so wunderschön. Ich bin mir sicher, dass er ihr auf der Stelle verfallen war.« Sie räusperte sich. »Seit Alans Tod waren vier Jahre vergangen. Ich hatte ihr erklärt, dass sie zu jung sei, um ihm bis an ihr Lebensende nachzutrauern, und dass du einen Vater bräuchtest. Nur bei Ed war ich mir nie ganz sicher gewesen.«
    »Aber er war doch verheiratet und hatte bereits eigene Kinder. Warum ist sie denn überhaupt mit ihm ausgegangen?«
    »Sie wusste nichts von seiner Familie, davon erfuhr sie erst, als sie schon schwanger war.«
    »Er war so ein gemeiner Kerl, Grandma.«
    »Er hat erst angefangen, sie zu schlagen, nachdem Dee auf der Welt war.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich bedrängte sie, ihn zu verlassen, da ich Angst um sie und um euch Mädchen hatte.«
    Plötzlich ließ der Störsender ein tiefes Piepen vernehmen und das Lämpchen leuchtete rot.
    »Er muss erst wieder abkühlen«, meinte Grandma. »Nach einem Reset hält er nie besonders lang durch. Diese alten Störsender sind ungefähr so launisch und mürrisch wie ich altes Weib.«
    »Es gibt da noch ein paar Dinge, die ich dir erzählen muss, Grandma. Wichtige Dinge. Können wir es nicht versuchen?«
    »Wenn es wirklich wichtig ist, dürfen wir nicht riskieren, dass man uns belauscht. Geduld, meine Süße.«
    Doch ich hatte keine Geduld.
    Grandma versprach mir, dass wir es nach dem Essen noch einmal versuchen würden, weshalb ich mein Nussbutter-Sandwich und die Chips ganz schnell runterwürgte. Als ginge die ganze Sache flotter vorwärts, wenn ich schnell aß. Meine Gedanken hörten nicht auf, um all das, was gerade so passierte, zu kreisen.
    Erst ein Anruf von Sal schaffte es, mich abzulenken.
    »Ich liefere heute einen Dual-Trannie an einen Kunden draußen auf dem Land. Möchtest du mitkommen? Wir können zurück mit dem Express fahren.« Ich sprach mit Grandma darüber und sie scheuchte mich quasi im selben Moment zur Tür raus.
    Fünfzehn Minuten später schon stand ich unten in der Lobby und versteckte mich hinter einer der Kunstpflanzen, die zu beiden Seiten der Tür standen. Ich suchte die Straße ab. Erst als ich mir sicher war, dass weder Ed noch sein grüner Transporter zu sehen waren, trat ich aus dem Haus.
    Mir war warm, da ich in einem vor den legendären Chicagoer Winden geschützten Bereich mitten in der Sonne stand. Es fühlte sich eher wie kurz vor Frühlingsbeginn an als wie im Spätherbst. Ich genoss das kleine bisschen Sonne, bis ich ein Hupen hörte. Da war Sal,

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