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The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

Titel: The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Karr
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Grandma und Grandpa, und sofort musste ich wieder an meine Unterhaltung mit Grandma denken. »Ich hab Neues über Ed herausgefunden.« Und ich erzählte ihm alles, worüber ich mit Grandma gesprochen hatte.
    »Ich hab auch ein paar Ermittlungen angestellt, deshalb weiß ich, dass Tante Rita ebenfalls einige Lücken füllen kann. Das ist einer der Gründe, weshalb ich wollte, dass du mitkommst.«
    »Und welcher ist der andere?«
    Er sah verstohlen zu mir rüber und unsere Blicke trafen sich. »Dass ich dich bei mir haben will.«
    Ein Gefühl der Wärme durchflutete mich, und das hatte nun rein gar nichts mit den Komfortsitzen zu tun. Nach gestern Abend hatte ich keinen Zweifel mehr an Sals Absichten – ich wusste jetzt, dass er mich wirklich mochte, nicht nur wegen der Informationen über meinen Vater.
    Sal beobachtete den Verkehr. »Moment mal.« Er legte einen Hebel unterhalb des Armaturenbretts um, woraufhin wir wie ein Komet die Straße runterschossen. Die G-Kraft presste mich in den Sitz.
    Schließlich verlangsamte er den Wagen wieder auf knapp unter hundertdreißig Stundenkilometer. »Ich wollte nur testen, ob der Motor das leistet, auf was wir ihn frisiert haben. Außerdem« – er grinste verschmitzt – »macht es Spaß.«
    »Ja, das tut es! Ich hab mich nicht mehr so gefühlt seit der Mondreisesimulation in der fünften Klasse.«
    Er nahm meine Hand und küsste die Kuppen meiner Finger. »Du bist genau mein Mädchen.«
    Der Kuss breitete sich aus bis zu meinen Zehen, und zwar schneller, als der Trannie beschleunigt hatte. Ich wurde rot, aber das war mir egal. Ich fühlte mich so toll dank ihm.
    »Erzähl mir von deiner Tante. Ist es möglich, dass sie meine Mutter kannte?«
    »Sie kannte deine Mom sogar recht gut. Rita ist die Schwester meiner Mutter. Sie, äh … ist in der Highschool ›gestorben‹. Sie ist wie ein paar andere Leute damals auch freiwillig verschwunden, um sich den NonKons anzuschließen. Nur zwei Leute, abgesehen von meiner Mom und meinem Dad, wussten davon – Jade und Ginnie. Sie halfen dabei, ihren Tod vorzutäuschen. Sie hat jetzt eine neue Identität. Sie hat einen großen Bauernhof, eine NK .«
    » NK ? Wie NonKon?«, hakte ich nach.
    »Nein, das steht für ›Nestkommune‹, ein Slangwort, das einen sicheren Unterschlupf bezeichnet. Es gibt nicht viele NK s in der Nähe von Städten. Der Großteil befindet sich in den Bergen oder in Wüstenregionen; es ist einfacher, sie in unwegsamem Gelände zu verbergen. Aber ihrer liegt mitten in den Easely Woods.«
    »Easely Woods! Gehört die Gegend nicht sogar einem großen Medienunternehmen?«
    »Ja, irgendwie schon. EnviroManagement ist Eigentümer von Easely. Sie sind Sympathisanten der Widerstandsbewegung. Es kursieren sogar Gerüchte, dass sie einen Piratensender irgendwo in den Easely Woods betreiben. Aber bisher konnte ihn noch niemand aufspüren.«
    Was ihm so selbstverständlich schien, war für mich schwer auf einmal zu verdauen. Es gab also Leute, die gestorben, aber nicht tot waren – seine Tante und hoffentlich auch mein Vater. Es gab sichere Unterschlupfe für NonKons. Einige von den großen Unternehmen waren auf der Seite der Widerstandsbewegung. Es gab so vieles, von dem ich keine Ahnung hatte. Ich schämte mich für meine Unwissenheit, insbesondere weil meine Mom offensichtlich mittendrin gewesen war. Die Medien, die Regierung … mir drehte sich der Kopf.
    »Woher kommt der denn?« Sal deutete mit dem Daumen über seine Schulter nach hinten.
    Ich sah durch die Heckscheibe raus. Ein grüner Transporter. »Das kann doch nicht Ed sein, oder?«
    »Ich geh jedenfalls kein Risiko ein.« Sal griff zu mir rüber und überprüfte meinen Sicherheitsgurt. »Das könnte jetzt ein bisschen holprig werden.«
    Mit einer schnellen Drehung des Lenkrads segelten wir über den Mittelstreifen, dann flogen wir über einen Zaun auf eine Wiese. Klar bewegten wir uns ungefähr dreißig Zentimeter über dem Boden, aber bei unserer Geschwindigkeit hatte der Resonanzantrieb Probleme, den Wagen abseits der Straße zu stabilisieren. Der Sitz umklammerte mich wie eine Mutter ihr Baby. Und trotzdem hatte ich das Gefühl, dass mir gleich die Zähne rausfliegen würden, so klappernd schlugen sie aufeinander.
    Sal steuerte den Wagen in ein Waldstück. Ich klatschte mir die Hand vor die Augen und rüstete mich so gegen die drohende Kollision mit einem der Bäume. Er lenkte den Trannie hin und her und fuhr mehr Kurven als beim Marsraketenflug im

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