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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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schwieg.
    »Die Träume können es nicht sein«, sagte sie. »Die hat keiner mehr, außer vielleicht Joe. Und Joe ist... anders.«
    »Ja. Das ist er. Armer Kerl.«
    »Und alle sind gesund. Jedenfalls seit Mrs. Vollman gestorben ist.«
    Zwei Tage nachdem der Richter zu ihnen gestoßen war, hatte sich ein Paar, das sich als Dick und Sally Vollman vorstellte, zu Larry und seiner zusammengewürfelten Schar Überlebender gesellt. Lucy hielt es für höchst unwahrscheinlich, daß die Grippe einen Mann und dessen Frau verschont haben sollte, und sie vermutete, daß ihre Ehe wild war und noch nicht lange dauerte. Sie waren um die Vierzig und offensichtlich sehr verliebt. Dann war Sally Vollman vor einer Woche im Haus der alten Frau in Hemingford Home krank geworden. Sie hatten zwei Tage kampiert und hilflos darauf gewartet, daß sie wieder gesund würde oder starb. Sie war gestorben. Dick Vollman war immer noch bei ihnen, aber er war nicht mehr derselbe - er war schweigsam, nachdenklich, blaß.
    »Das hat er sich zu Herzen genommen, richtig?« fragte sie Richter Farris.
    »Larry ist ein Mann, der relativ spät im Leben zu sich selbst gefunden hat«, sagte der Richter und räusperte sich. »Wenigstens kommt mir das so vor. Männer, die spät zu sich selbst finden, bleiben unsicher. Sie sind all das, was ein guter Bürger nach den bürgerlichen Vorstellungen sein sollte; sie ergreifen Partei, sind aber niemals Fanatiker; sie respektieren in jeder Situation die Tatsachen, verändern sie aber nie; fühlen sich in Führungspositionen unwohl, können aber selten Verantwortung ablehnen, wenn sie ihnen übertragen ... oder aufgedrängt wird. In einer Demokratie sind sie die geeignetsten Führer, denn es ist unwahrscheinlich, daß sie sich in die Macht verlieben. Im Gegenteil. Und wenn etwas schiefgeht... wenn eine Mrs. Vollman stirbt... Könnte es Diabetes gewesen sein?« unterbrach der Richter seinen eigenen Gedankengang. »Möglich. Verfärbte Haut, das rasche Koma... möglich, möglich. Aber wenn ja, wo war ihr Insulin? Hat sie vielleicht sogar sterben wollen? Könnte es Selbstmord gewesen sein?«
    Der Richter machte eine Denkpause und faltete die Hände unterm Kinn. Er sah aus wie ein großer, brütender schwarzer Raubvogel.
    »Sie wollten sagen, was passiert, wenn etwas schiefgeht«, drängte Lucy sanft.
    »Wenn etwas schiefgeht - wenn eine Sally Vollman an Diabetes oder inneren Blutungen oder was auch immer stirbt -, gibt ein Mann wie Larry sich selbst die Schuld. Der Mann, den Schulbücher vergöttern, nimmt selten ein gutes Ende. Melvin Purvis, der Super-FBI-Agent der dreißiger Jahre, erschoß sich 1959 mit seiner eigenen Dienstpistole. Als Lincoln ermordet wurde, war er ein vor seiner Zeit gealterter Mann am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Wir haben im Fernsehen beobachten können, wie Präsidenten vor unseren Augen verfielen, von Monat zu Monat, sogar von Woche zu Woche - außer natürlich Nixon, der von Macht gediehen ist wie ein Vampir vom Blut seiner Opfer, und Reagan, der wohl einfach ein bißchen zu dumm war, um alt zu werden. Ich glaube, mit Gerald Ford war es genauso.«
    »Ich glaube, da ist noch etwas anderes«, sagte Lucy traurig. Er sah sie fragend an.
    »Wie lautete der Satz noch? Ich wälzte mich und wurde des satt bis zur Dämmerung?«
    Er nickte.
    Lucy sagte: »Ziemlich gute Beschreibung eines verliebten Mannes, nicht wahr?«
    Er sah sie an und war überrascht, daß sie die ganze Zeit gewußt hatte, was er nicht aussprechen wollte. Lucy zuckte die Achseln und lächelte - ein bitteres Verziehen der Lippen. »Frauen wissen es«, sagte sie. »Frauen wissen es fast immer.«
    Bevor er antworten konnte, war sie zur Straße gegangen, wo Larry sitzen und an Nadine Cross denken würde.

    »Larry?«
    »Hier«, sagte er kurz. »Warum bist du aufgestanden?«
    »Mir ist kalt geworden«, sagte sie. Er saß mit untergeschlagenen Beinen am Straßenrand, als würde er meditieren. »Hast du Platz für mich?«
    »Klar.« Er rückte. Der Asphalt hatte noch die Wärme des Tages gespeichert, der gerade zu Ende ging. Sie setzte sich. Er legte einen Arm um sie. Nach Lucys Schätzung waren sie heute nacht fünfzig Meilen östlich von Boulder. Wenn sie morgen um neun aufbrachen, konnten sie zum Mittagessen in der Freien Zone Boulder sein.
    Der Mann am Funkgerät nannte es Freie Zone Boulder; sein Name war Ralph Brentner, und er sagte (einigermaßen verlegen), dass Freie Zone Boulder eigentlich nichts weiter war als ein

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