Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
weitgereister schlechter Wein.«
    »Und der ist für Harold?«
    »Ja, und dies hier.« Er holte etwas aus der Jackentasche, und das mußte sie nicht ins Sternenlicht halten, um die Schrift zu lesen. Sie prustete los. »Ein Payday-Schokoriegel!« rief sie aus. »Harolds Lieblingsmarke... aber wie konnten Sie das wissen?«
    »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Schießen Sie los.«
    »Nun gut. Es war einmal ein Mann namens Larry Underwood, der von Kalifornien nach New York gekommen ist, um seine liebe alte Mutter zu besuchen. Das war nicht der einzige Grund für seinen Besuch, aber die anderen waren nicht so erfreulich, und deshalb wollen wir uns mit dem guten Grund begnügen, ja?«
    »Warum nicht?« stimmte Fran zu.
    »Und siehe, die böse Hexe des Westens oder ein Arschloch im Pentagon brachte eine große Plage über das Land, und ehe man >Hier kommt Captain Trips< sagen konnte, waren alle Leute in New York tot. Einschließlich Larrys Mutter.«
    »Das tut mir leid. Meine Eltern auch.«
    »Ja - sämtliche Eltern. Wenn wir uns alle Beileidskarten schicken würden, würde es bald keine mehr geben. Aber Larry hatte Glück. Er verließ die Stadt mit einer Dame namens Rita, die nicht gut mit der neuen Lage fertig wurde. Und unglücklicherweise war Larry nicht darauf vorbereitet, ihr zu helfen, damit fertig zu werden.«
    »Darauf war niemand vorbereitet.«
    »Aber manche haben es schneller gelernt als andere. Wie dem auch sei, Larry und Rita fuhren zur Küste von Maine. Sie kamen bis Vermont, und dort hat die Dame mit Schlaftabletten ihren Abgang gemacht.«
    »O Larry, das ist so traurig.«
    »Larry nahm es sich sehr zu Herzen. Er sah es sogar mehr oder weniger als Gottesurteil über seine Charakterfestigkeit. Darüber hinaus hatten ihm verschiedene Leute, die es wissen mußten, einmal gesagt, daß sein unverwüstlichster Charakterzug eine deutliche Spur Eigennutz war, die immer wieder aufleuchtete wie eine Lichtermadonna auf dem Armaturenbrett eines neunundfünfziger Cadillac.«
    Frannie rutschte etwas auf dem Bordstein hin und her.
    »Ich hoffe, ich beunruhige Sie nicht, aber ich trage das alles schon viel zu lange mit mir herum und es hat  wirklich  mit Harolds Teil der Geschichte zu tun. Okay?«
    »Okay.«
    »Danke. Ich glaube, seit ich eingetroffen und die alte Frau ges ehen habe, suche ich nach einem freundlichen Wesen, dem ich mich anvertrauen kann. Ich dachte, es würde Harold sein. Wie auch immer - Larry fuhr allein weiter nach Maine, weil er kein anderes Ziel hatte. Da hatte er schon schlimme Alpträume, aber da er allein war, konnte er nicht wissen, daß andere Menschen sie auch hatten. Er nahm einfach an, sie waren ein weiteres Symptom für seinen geistigen Zusammenbruch. Aber schließlich kam er in ein kleines Küstenstädtchen namens Wells, wo er eine Frau namens Nadine Cross und einen seltsamen kleinen Jungen fand, dessen Name, wie sich herausstellte, Leo Rockway war.«
    »Wells«, staunte sie leise.
    »Jedenfalls warfen die drei Reisenden gewissermaßen eine Münze, um zu entscheiden, in welcher Richtung sie auf der US 1 weiterziehen sollten, und da die Münze Kopf zeigte, fuhren sie nach Süden und kamen schließlich nach...«
    »Ogunquit!« sagte Frannie entzückt.
    »Und dort machte ich meine erste Bekanntschaft mit Harold Lauder und Frances Goldsmith in riesigen Buchstaben auf dem Dach einer Scheune.«
    »Harolds Botschaft. O Larry,  das  wird ihn freuen.«
    »Wir folgten der Wegbeschreibung auf der Scheune nach Stovington, den Anweisungen in Stovington nach Nebraska und den Anweisungen an Mutter Abagails Haus nach Boulder. Unterwegs trafen wir Leute. Darunter ein Mädchen namens Lucy Swann, meine Freundin. Ich möchte, daß Sie sie kennenlernen. Ich glaube, sie wird Ihnen gefallen.
    Aber dann geschah etwas, das Larry gar nicht wollte. Seine kleine Gruppe von vier Leuten wuchs auf sechs an. Im Staat New York stießen die sechs auf vier weitere Leute, und unsere Gruppe absorbierte ihre. Als wir Harolds Schild vor Mutter Abagails Haus erreichten, waren wir schon sechzehn, und als wir aufbrachen, trafen wir noch drei. Larry führte diese tapfere Schar an. Niemand hatte ihn gewählt. Es  war  einfach so. Und er wollte die Verantwortung gar nicht. Sie war eine Last. Sie raubte ihm nachts den Schlaf. Er warf Tums und Rolaids ein. Aber es ist komisch, wie der Verstand sich manchmal gegen den Verstand stellt. Ich konnte es nicht lassen. Hatte mit Selbstachtung zu tun. Und ich - er - hatte immer Angst, dass

Weitere Kostenlose Bücher