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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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war klar, daß er sie abgeschätzt und in Gedanken ausgezogen hatte. Er bekämpfte den Impuls, sich die Lippen zu lecken, was ihm gelang... wenigstens vorerst. »Ein verdammt netter Kerl.«
    »Larry?« Sie lachte leise, ein seltsames und irgendwie geheimnisvolles Geräusch. »Ja, Larry ist ein Prinz.«
    Sie sahen sich einen Moment an, und Harold war noch nie von einer Frau angesehen worden, deren Augen so offen und zugleich fragend waren. Er spürte wieder seine Erregung und die warme Nervosität im Bauch.
    »Nun«, sagte er. »Was kann ich heute nachmittag für Sie tun, Miss Cross?«
    »Erst einmal können Sie mich Nadine nennen. Und Sie könnten mich zum Abendessen einladen. Dann wären wir schon ein Stück weiter.«
    Das Gefühl der nervösen Erregung breitete sich aus. »Darf ich Sie zum Abendessen einladen, Nadine?«
    »Sehr gern«, sagte sie und lächelte. Als sie die Hand auf seinen Unterarm legte, verspürte er ein Kribbeln wie einen elektrischen Schlag. Sie sah ihn unverwandt an. »Vielen Dank.«
    Er fummelte den Haustürschlüssel ins Schloß und dachte: Jetzt wird sie mich gleich fragen, warum ich meine Tür abschließe, und ich werde murmeln und stottern und nach einer Antwort suchen und wie ein Trottel dastehen.
    Aber Nadine fragte nicht.
    Er kochte das Essen nicht; das übernahm sie.
    Harold hatte schon den Punkt erreicht, wo er es für unmöglich hielt, eine halbwegs vernünftige Mahlzeit aus Dosen zu bereiten, aber Nadine gelang es recht gut. Plötzlich erinnerte er sich voll Abscheu daran, mit welcher Arbeit er den Tag verbracht hatte, und er bat sie, sich zwanzig Minuten allein zu beschäftigen (wahrscheinlich war sie aus rein weltlichen Gründen hier, beschwichtigte er sich verzweifelt), während er duschte.
    Als er zurückkam - er hatte sich geschrubbt und mit zwei Eimern Wasser geduscht -, machte sie sich schon in der Küche zu schaffen. Auf dem Gaskocher sprudelte fröhlich das Wasser. Als er die Küche betrat, schüttete sie eine halbe Tasse Hörnchen in den Topf. In einer Pfanne auf dem anderen Brenner brutzelte etwas; er roch französische Zwiebelsuppe, Rotwein und Pilze. Sein Magen knurrte. Die ekelhafte Arbeit des Tages hatte plötzlich ihre Macht über seinen Appetit verloren.
    »Riecht phantastisch«, sagte er. »Es wäre nicht nötig gewesen, aber ich will mich nicht beschweren.«
    »Es ist Filet Stroganoff«, sagte sie und wandte sich ihm lächelnd zu.
    »Es ist selbstverständlich nur ein Notbehelf, fürchte ich. Dosenfleisch gehört nicht zu den empfohlenen Zutaten, wenn sie das Gericht in den besten Restaurants der Welt zubereiten, aber...« Sie zuckte die Achseln und wies damit auf die Unzulänglichkeiten hin, unter denen sie alle zu leiden hatten.
    »Nett, daß Sie das tun.«
    »Gern geschehen.« Sie sah ihn wieder mit diesem fragenden Blick an, wandte sich ihm halb zu, und der seidige Stoff der Bluse straffte sich über ihren Brüsten und brachte sie reizvoll zur Geltung. Er spürte, wie ihm heiße Röte den Hals emporkroch und bemühte sich krampfhaft, keine Erektion zu bekommen. Er fürchtete, seine Willenskraft würde für diese Aufgabe nicht ausreichen. Er fürchtete sogar, sie würde nicht einmal annähernd ausreichen. »Wir werden gute Freunde sein«, sagte sie.
    »Wir... werden?«
    »Ja.« Sie wandte sich wieder dem Herd zu, schien das Thema abgeschlossen zu haben und ließ Harold in einem wahren Dschungel von Möglichkeiten zurück.
    Danach beschränkte sich ihre Unterhaltung ausschließlich auf Triviales... Klatsch der Freien Zone, mehr nicht. Aber davon gab es schon genügend. Einmal, beim Essen, versuchte er noch einmal, sie zu fragen, was sie hergeführt hatte, aber sie lächelte nur und schüttelte den Kopf. »Ich sehe einen Mann gern essen.«
    Einen Moment dachte Harold, sie würde von einem anderen sprechen, aber dann merkte er, daß sie ihn meinte. Und er aß; er nahm drei Portionen Stroganoff, und das Dosenfleisch beeinträchtigte den Geschmack nach Harolds Meinung überhaupt nicht. Die Unterhaltung schien wie von selbst zu laufen und ließ ihm Zeit, den Löwen in seinem Bauch zu füttern und sie dabei anzusehen.
    Für eine bemerkenswerte Frau hatte er sie gehalten? Sie war wunderschön.
    Reif und wunderschön. Ihr Haar, das sie zu einem losen Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, damit sie leichter kochen konnte, war mit weißen Strähnen durchsetzt, nicht grauen, wie er zuerst gedacht hatte. Sie hatte ernste, dunkle Augen, und wenn sie ohne Bedenken in seine

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