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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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wissen?« fragte er und grinste sie schief an.
    »Ich weiß es, weil Sex Leben in kleinem Maßstab ist, und das Leben ist langweilig - Zeit, die man in verschiedenen Wartezimmern verbringt. Du hast hier vielleicht deine kleinen Triumphe, Harold, aber zu welchem Ziel? Alles in allem wird es ein schäbiges, banales Leben sein, und du wirst dich immer an mich ohne Bluse erinnern und dich fragen, wie ich ohne alles ausgesehen haben könnte. Du wirst dich fragen, wie es gewesen wäre, wenn ich schmutzige Worte zu dir gesagt hätte... oder wenn ich Honig über deinen ganzen... Körper... geschüttet und dann abgeleckt hätte... und du wirst dich fragen...«
    »Hör auf«, sagte er. Er zitterte am ganzen Leib.
    Aber sie hörte nicht auf.
    »Ich glaube, du wirst dich auch fragen, wie es auf seiner Seite der Welt gewesen wäre«, sagte sie. »Das vielleicht mehr als alles andere.«
    »Ich...«
    »Entscheide dich, Harold. Soll ich die Bluse wieder an- oder alles andere ausziehen?«
    Wie lange dachte er nach? Er wußte es nicht. Später war er nicht einmal mehr sicher, ob er sich überhaupt mit der Frage gequält hatte. Aber als er sprach, schmeckten die Worte in seinem Mund wie der Tod: »Ins Schlafzimmer. Gehen wir ins Schlafzimmer.«
    Sie lächelte ihn an, ein solches Lächeln des Triumphs und sinnlicher Verlockungen, daß er davor und vor seiner begierigen Reaktion darauf erschauerte.
    Sie nahm seine Hand.
    Und Harold Lauder ergab sich in sein Schicksal.

55
    Das Haus des Richters lag über einem Friedhof.
    Larry und er saßen nach dem Abendessen auf der hinteren Veranda, rauchten Roi-Tan-Zigarren und betrachteten den Sonnenuntergang, der hinter den Bergen zu Orange verblaßte.
    »Als ich ein Junge war«, sagte der Richter, »wohnten wir in der Nähe des schönsten Friedhofs in Illinois. Er hießt Mount Hope, Berg der Hoffnung. Jeden Abend machte mein Vater, der damals Anfang sechzig war, nach dem Essen einen Spaziergang. Manchmal ging ich mit. Und wenn unser Weg uns an diesem hervorragend gepflegten Gottesacker vorbeiführte, sagte er oft: >Was meinst du, Teddy, gibt es Hoffnung?< Und ich antwortete: >Da ist der Berg der Hoffnung<, und er brüllte jedesmal vor Lachen, als hätte er es noch nie gehört. Ich glaube manchmal, daß wir nur deshalb an dem Friedhof vorbeigegangen sind, daß er diesen Witz mit mir machen konnte. Er war ein wohlhabender Mann, aber einen komischen Witz schien er nicht zu kennen.«
    Der Richter rauchte mit gesenktem Kopf und hochgereckten Schultern.
    »Er ist 1937 gestorben, da war ich nicht mal zwanzig«, sagte er. »Ich vermisse ihn seitdem. Ein Junge braucht keinen Vater, wenn es kein guter Vater ist, aber ein guter Vater ist unersetzlich. Keine Hoffnung außer Mount Hope. Das hat ihm so gefallen! Er war achtundsiebzig, als er gestorben ist. Er ist gestorben wie ein König, Larry. Er saß auf dem Thron im kleinsten Zimmer unseres Hauses, die Zeitung auf dem Schoß.«
    Larry, der nicht wußte, wie er auf diese recht bizarre nostalgische Enthüllung reagieren sollte, sagte nichts.
    Der Richter seufzte. »Nicht mehr lange, dann wird das hier ein beachtliches Unternehmen sein«, sagte er. »Das heißt, wenn ihr den Strom wieder einschalten könnt. Wenn nicht, werden die Leute nervös und ziehen nach Süden, bevor das schlechte Wetter sie daran hindern kann.«
    »Ralph und Brad sagen, sie schaffen es. Ich vertraue ihnen.«
    »Dann wollen wir hoffen, daß dein Vertrauen begründet ist, oder nicht? Vielleicht ist es ganz gut, daß die alte Frau fort ist. Vielleicht hat sie gewußt, daß es so besser sein würde. Vielleicht sollten die Leute selber entscheiden können, was die Lichter am Himmel sind und ob ein Baum ein Gesicht hat oder es nur ein Trick von Licht und Schatten war. Verstehst du mich, Larry?«
    »Nein, Sir«, antwortete Larry wahrheitsgemäß. »Ich bin nicht sicher.«
    »Ich frage mich, ob wir wirklich diese langweilige Sache mit Göttern und Erlösern und so weiter neu erfinden müssen, bevor wir das Wasserklosett neu erfunden haben. Das wollte ich damit sagen. Ich frage mich, ob dies die richtige Zeit für Götter ist.«
    »Glauben Sie, sie ist tot?«
    »Sie ist nun seit sechs Tagen fort. Die Suchtrupps haben keine Spur von ihr gefunden. Ja, ich glaube, sie ist tot, aber ich bin nicht einmal jetzt ganz sicher. Sie war eine erstaunliche Frau, völlig außerhalb von rationalen Maßstäben. Vielleicht bin ich hauptsächlich deshalb so froh, daß sie weg ist, weil ich ein so rationaler alter

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