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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Griesgram bin. Ich mache gern meine tägliche Runde, gieße meinen Garten - hast du gesehen, wie sich die Begonien wieder erholt haben? Darauf bin ich ganz stolz -, lese meine Bücher oder mache Notizen für mein eigenes Buch über die Seuche. Das alles mache ich gern, und abends möchte ich ein Glas Wein trinken und ohne Sorgen einschlafen. Ja. Keiner von uns will Vorzeichen und Omen sehen, auch wenn wir Gespenstergeschichten und Gruselfilme lieben. Keiner von uns will wirklich einen Stern im Osten oder eine Feuersäule bei Nacht sehen. Wir wollen Frieden und Vernunft und Routine. Wenn wir Gott im schwarzen Gesicht einer alten Frau sehen müssen, dann kann uns das nur daran erinnern, daß es für jeden Gott einen Teufel gibt - und unser Teufel mag schon näher sein, als uns lieb ist.«
    »Deshalb bin ich hier«, sagte Larry unbeholfen. Ihm wäre es lieber gewesen, der Richter hätte seinen Garten, seine Bücher, seine Notizen und sein Glas Wein vor dem Schlafengehen nicht erwähnt. Larry hatte eine zweischneidige gute Idee bei einem Treffen von Freunden gehabt und einen leichtfertigen Vorschlag gemacht. Jetzt fragte er sich, ob es eine Möglichkeit gab, weiterzusprechen, ohne sich wie ein grausamer und opportunistischer Narr anzuhören.
    »Ich weiß, warum du hier bist. Ich bin einverstanden.«
    Larry fuhr hoch, daß das Gefl echt seines Korbstuhls knarrte und ächzte. »Wer hat Ihnen das gesagt? Es sollte streng geheim bleiben, Richter. Wenn jemand aus dem Komitee nicht dichthalten kann, stecken wir schön in der Klemme.«
    Der Richter hob eine Hand voller Leberflecke und brachte ihn zum Schweigen. Die Augen in seinem von der Zeit gezeichneten Gesicht strahlten. »Ruhig, Junge - ruhig. Niemand aus eurem Komitee hat geplaudert, nicht, daß ich wüßte, und ich hab' das Ohr immer dicht am Boden. Nein, ich habe mir das Geheimnis selbst eingeflüstert. Warum bist du heute abend gekommen? Dein Gesicht verrät alles, Larry. Ich hoffe, du spielst nicht Poker. Als ich von meinen schlichten Freuden gesprochen habe, konnte ich sehen, wie dein Gesicht immer länger geworden ist... es hat einen recht komischen Ausdruck angenommen...«
    »Ist das so komisch? Was soll ich machen, fröhlich aussehen, wo... wo...«
    »Wo ich nach Westen geschickt werde«, sagte der Richter leise.
    »Um die Gegend auszukundschaften. Darum geht es, richtig?«
    »Genau darum geht es.«
    »Ich habe mich gefragt, wie lange es dauert, bis das Thema zur Sprache kommt. Es ist nämlich enorm wichtig, sogar unbedingt notwendig, wenn die Freie Zone ihr Überleben sichern will. Wir wissen nicht, was er dort drüben plant. Er könnte genausogut auf der dunklen Seite des Mondes sein.«
    »Wenn er wirklich da ist.«
    »Oh, er ist da. In der einen oder anderen Form ist er da. Kein Zweifel.« Er nahm einen Nagelclip aus der Hosentasche und beschäftigte sich mit seinen Fingernägeln, die schnippenden Geräusche unterstrichen seine Worte. »Sag mal, hat das Komitee darüber gesprochen, was passiert, wenn es uns dort besser gefällt? Wenn wir bleiben wollen?«
    Larry war verblüfft von dieser Vorstellung. Er sagte dem Richter, dass seines Wissens noch niemand darüber nachgedacht hatte.
    »Ich kann mir vorstellen, daß bei ihm die Lichter schon wieder an sind«, sagte der Richter mit trügerischer Gelassenheit. »Das ist ein Anreiz, weißt du. Das hat dieser Impening offenbar gemerkt.«
    »Ab mit Schaden«, sagte Larry grimmig, und der Richter lachte lange und herzlich.
    Als er sich beruhigt hatte, sagte er: »Ich breche morgen auf. Mit einem Landrover, glaube ich. Erst nach Norden, Wyoming, dann nach Westen. Gott sei Dank kann ich noch gut fahren! Ich werde durch Idaho nach Nordkalifornien fahren. Es mag zwei Wochen dauern, der Rückweg wahrscheinlich länger. Wenn ich zurückkomme, könnte es schneien.«
    »Ja. Die Möglichkeit haben wir in Betracht gezogen.«
    »Und ich bin alt. Alte neigen zu Herzanfällen und Dummheit. Ich nehme an, ihr schickt noch andere?«
    »Nun...«
    »Nein, darüber darfst du nicht reden. Ich ziehe die Frage zurück.«
    »Hören Sie, Sie können ablehnen«, platzte Larry heraus. »Niemand setzt Ihnen die Pistole auf die Br...«
    »Willst du versuchen, dich deiner Verantwortung mir gegenüber zu entledigen?« fragte der Richter schneidend.
    »Vielleicht. Vielleicht will ich das. Vielleicht denke ich auch nur, dass Ihre Chancen zurückzukommen eins zu zehn stehen und Ihre Chancen, mit Informationen zurückzukommen, die für uns wesentlich

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