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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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frage, wachst du auf, okay?«
    »Okay.«
    Stu lehnte sich mit einem langen, zitternden Seufzer zurück. »Gott sei Dank, es ist vorbei.«
    Nick sah ihn zustimmend an.
    »Hast du gewußt, was passieren könnte, Nick?«
    Nick schüttelte den Kopf.
    »Wie konnte er das alles wissen?« murmelte Stu.
    Nick deutete auf seinen Block. Stu gab ihn ihm und war froh, ihn loszuwerden. Seine Finger hatten die Seite mit Nicks »Drehbuch« so durchgeschwitzt, daß sie fast durchsichtig war. Nick schrieb und gab ihn Ralph. Ralph las, bewegte dabei die Lippen und gab ihn an Stu weiter.
    »Im Verlauf der Geschichte haben immer wieder Leute die Wahnsinnigen und geistig Zurückgebliebenen als Auserwählte Gottes betrachtet. Ich glaube nicht, daß er uns etwas gesagt hat, das von praktischem Nutzen für uns sein kann, aber ich weiß, er hat uns einen Heidenschrecken eingejagt. Magie, hat er gesagt. Wie kämpft man denn gegen Magie?«
    »Das ist mir alles zu hoch«, murmelte Ralph. »Was er über Mutter Abagail gesagt hat, daran will ich gar nicht denken. Weck ihn auf, Stu, daß wir so schnell wie möglich hier raus kommen.« Ralph war den Tränen nahe.
    Stu beugte sich wieder vor. »Tom?«
    »Ja.«
    »Möchtest du einen Elefanten sehen?«
    Tom schlug sofort die Augen auf und sah sich um. »Ich hab' euch gesagt, daß es nicht funktioniert«, sagte er. »Meine Fresse, nein. Mitten am Tag wird Tom nicht müde.«
    Nick gab Stu einen Zettel; der las ihn und sagte zu Tom: »Nick sagt, das hast du sehr gut gemacht.«
    »Ja? Habe ich wieder Kopfstand gemacht, wie vorher?«
    Voller bitterer Scham dachte Nick: Nein, Tom, diesmal hast du eine Menge viel besserer Tricks gemacht.
    »Nein«, sagte Stu. »Tom, wir wollten fragen, ob du uns helfen kannst.«
    »Ich? Helfen? Klar! Ich helfe gern!«
    »Es ist gefährlich, Tom. Wir wollen, daß du nach Westen gehst und dann zurückkommst und uns erzählst, was du gesehen hast.«
    »Okay, klar«, sagte Tom ohne das geringste Zögern, aber Stu glaubte, kurz einen Schatten über Toms Gesicht huschen zu sehen... einen Schatten, der hinter den arglosen blauen Augen verweilte.
    »Wann?«
    Stu legte Tom sanft eine Hand auf den Nacken und fragte sich, was um Gottes willen er hier trieb. Wie sollte man das alles auf die Reihe kriegen, wenn man nicht Mutter Abagail war und keinen heißen Draht zum Himmel hatte? »Bald«, sagte er sanft. »Schon bald.«

    Als Stu in die Wohnung kam, machte Frannie das Abendessen.
    »Harold war da«, sagte sie. »Ich habe ihn gebeten, zum Essen zu bleiben, aber er hat sich entschuldigt.«
    »Oh.«
    Sie sah ihn genauer an. »Stuart Redman, welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?«
    »Eine Laus namens Tom Cullen, glaube ich.« Und er erzählte ihr alles.
    Sie setzten sich zum Abendessen hin. »Was bedeutet das alles?« fragte Fran. Ihr Gesicht war blaß; sie aß eigentlich nichts, sondern schob das Essen lediglich von einem Tellerrand zum anderen.
    »Wenn ich das nur selbst wüßte«, sagte Stu. »Es ist eine Art... eine Art Sehen, glaube ich. Ich weiß nicht, warum uns die Tatsache, dass Tom Cullen unter Hypnose Visionen hat, so fertigmacht, schließlich haben wir alle auf dem Weg hierher Träume gehabt. Wenn sie nicht auch eine Art Sehen waren, weiß ich nicht, was sie waren.«
    »Aber das ist schon so lange her... jedenfalls für mich.«
    »Ja, für mich auch«, stimmte Stu zu und stellte fest, daß er sein Essen auch nur herumschob.
    »Hör mal, Stu - ich weiß, wir waren uns einig, Komiteefragen nicht außerhalb des Komitees zu besprechen, wenn es sich vermeiden läßt. Du hast gesagt, wir würden uns ständig zanken, und da hast du wahrscheinlich recht gehabt. Ich habe kein Wort darüber verloren, daß du nach dem fünfundzwanzigsten Marshal Dillon wirst, oder?«
    Er lächelte kurz. »Nein, Fran, das hast du nicht.«
    »Aber ich muß dich fragen, ob du es immer noch gut findest, Tom Cullen nach Westen zu schicken. Nach allem, was heute nachmittag passiert ist.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Stu. Er schob den Teller weg. Das Essen war kaum angerührt. Er stand auf, ging zum Schrank in der Diele und holte eine Packung Zigaretten. Er hatte seinen Konsum auf drei oder vier täglich reduziert. Er zündete eine an, sog rauhen, schalen Tabakrauch in die Lungen und stieß ihn aus. »Auf der positiven Seite ist die Geschichte so einfach, daß sie glaubwürdig klingt. Wir haben ihn weggejagt, weil er schwachsinnig ist. Davon wird ihn keiner abbringen können. Und wenn er unversehrt

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