The Stand. Das letze Gefecht
Sieg.
»M-O-N-D, und das buchstabiert man Stew, das weiß Tom Cullen, das weiß jeder! «
Nick deutete zur Tür von Toms Haus.
»Wollt ihr reinkommen? Meine Fresse, ja! Wir werden alle reingehen. Tom hat sein Haus geschmückt.«
Ralph und Stu warfen sich einen amüsierten Blick zu, während sie Nick und Tom die Verandastufen hinauf folgten. Tom »schmückte« immer. Er »möblierte« nicht, denn das Haus war natürlich möbliert gewesen, als er einzog. Als sie ins Haus gingen, fanden sie eine wirre Märchenwelt vor.
Gleich hinter der Tür hing ein riesiger vergoldeter Vogelkäfig, auf dessen Stange, sorgfältig mit Draht befestigt, ein ausgestopfter grüner Papagei saß, und Nick mußte sich darunter durchducken. Das Verblüffende war, dachte er, daß Toms Schmuck nicht aus beliebigem Trödel bestand. In dem Fall hätte das Haus ausgesehen wie ein Ramschladen. Hier war mehr, etwas, das jenseits dessen zu liegen schien, was ein normaler Verstand als Muster erkennen konnte. In einem großen Viereck über dem Kamin im Wohnzimmer waren eine Reihe von Kreditkartenzeichen angebracht, alle sorgfältig montiert und regelmäßig angeordnet.
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Nun ergab sich die Frage: Woher wußte Tom, daß alle diese Zeichen zu einer Kategorie gehörten? Er konnte nicht lesen, aber er hatte das Muster irgendwie begriffen. Auf dem Kaffeetisch stand ein großer Hydrant aus Styropor. Auf der Fensterbank stand das Blaulicht eines Polizeiwagens, wo es das Sonnenlicht auffangen und als blauen Fächer an die Wand werfen konnte.
Tom zeigte ihnen das ganze Haus. Das Spielzimmer im Keller war mit ausgestopften Vögeln und anderen Tieren vollgestellt, die er bei einem Tierpräparator gefunden hatte; er hatte die Vögel an fast unsichtbare Klavierdrähte gehängt, sie schienen zu fliegen, Eulen und Habichte und sogar ein Adler mit mottenzerfressenem Gefieder, dem eins seiner gelben Glasaugen fehlte. In einer Ecke stand ein Murmeltier auf den Hinterbeinen, in einer anderen ein Ziesel, in der nächsten ein Stinktier und ein Wiesel in der vierten. Mitten im Zimmer stand ein Coyote, der irgendwie der Brennpunkt der kleineren Tiere zu sein schien.
Das Geländer der Treppe nach oben war mit rotem und weißem Papier umwickelt, so daß es aussah wie die Stange vor einem Friseurladen. Im oberen Flur hingen verschiedene Jagdflugzeuge ebenfalls an Klavierdrähten - Fockers, Spads, Stukas, Spitfires, Zeros, Messerschmitts. Der Boden des Badezimmers war knallblau gestrichen worden. Toms erlesene Sammlung von Spielzeugbooten stand darauf; sie segelten auf einem Porzellanmeer um vier weiße Porzellaninseln und einen weißen Porzellankontinent herum: die Füße der Badewanne und die Kloschüssel.
Schließlich führte sie Tom wieder nach unten. Sie setzten sich unter die Kreditkartenmontage gegenüber einem 3-D-Bild von John und Robert Kennedy vor einem Hintergrund goldgesäumter Wolken. Die Legende darunter lautete BRÜDER IM HIMMEL VEREINT.
»Gefällt dir Toms Schmuck? Was meinst du? Hübsch?«
»Sehr hübsch«, sagte Stu. »Sag mal. Diese Vögel da unten... gehen sie dir nicht manchmal auf die Nerven?«
»Meine Fresse, nein!« sagte Tom erstaunt. »Die sind voller Sägemehl.«
Nick gab Ralph einen Zettel.
»Tom, Nick will wissen, ob es dir etwas ausmacht, dich noch einmal hypnotisieren zu lassen. Wie es Stan damals gemacht hat. Aber diesmal ist es wichtig, nicht nur ein Spiel. Nick erklärt dir später, warum.«
»Nur zu«, sagte Tom. » Duuu... wirst... gaaanz müüüde..., richtig? «
»Ja, das ist es«, sagte Ralph.
»Soll ich wieder auf die Uhr sehen? Das macht mir nichts aus. Wenn sie hin- und herpendelt? Gaaanz... müüüde... « Tom sah sie zweifelnd an. »Aber ich bin nicht müde. Meine Fresse, nein. Ich bin gestern früh ins Bett gegangen. Tom Cullen geht immer früh ins Bett, weil es kein Fernsehen mehr gibt.«
Stu sagte leise: »Möchtest du gern einen Elefanten sehen, Tom?«
Tom machte sofort die Augen zu. Sein Kopf sank locker nach vorn. Seine Atmung ging in langsamen, gleichmäßigen Zügen. Stu sah ihn überrascht an. Nick hatte ihm das Schlüsselwort gegeben, aber Stu hatte nicht recht glauben können, daß es funktionieren würde. Und er hätte nie gedacht, daß es so schnell gehen würde.
»Als ob man einem Huhn den Kopf unter den Flügel steckt«, staunte Ralph.
Nick reichte Stu das vorbereitete »Drehbuch« für diese Begegnung. Stu
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