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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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im Dunkeln draußen sein. Wegen den Gespenstern. Tom... Tom...«
    Er verstummte, und die anderen sahen ihn unruhig an. Tom war in dumpfes Schweigen verfallen. Er kam wieder zu sich... aber nicht auf die übliche Weise. Es war kein plötzliches Wiedererwachen, bei dem alles Leben auf einen Schlag zurückkehrte, sondern eine langsame Angelegenheit, widerwillig, fast traurig.
    »Nach Westen gehen?« sagte er. »Ihr meint, es ist die Zeit?«
    Stu legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Ja, Tom. Wenn du kannst.«
    »Auf die Straße.«
    Ralph gab einen erstickten, murmelnden Laut von sich und ging hinter das Haus. Tom schien es nicht zu bemerken. Er sah abwechselnd Stu und Nick an.
    »Nachts gehen. Am Tag schlafen.« Tom fügte langsam in der Dämmerung hinzu: »Und den Elefanten sehen.«
    Nick nickte.
    Larry brachte Toms Rucksack, der neben der Treppe gestanden hatte. Tom streifte ihn langsam und verträumt über.
    »Du mußt vorsichtig sein, Tom«, sagte Larry mit belegter Stimme, »Vorsichtig. Meine Fresse, ja.«
    Stu fragte sich ein wenig zu spät, ob sie Tom nicht noch ein Einmannzelt geben sollten, aber er verwarf den Gedanken. Tom hätte auch das einfachste Zelt nicht aufschlagen können.
    »Nick«, flüsterte Tom. »Muß ich das wirklich?«
    Nick legte einen Arm um Tom und nickte langsam.
    »Gut.«
    »Du mußt immer auf der breiten vierspurigen Straße bleiben, Tom«, sagte Larry. »Die 70 heißt. Ralph fährt dich mit dem Motorrad dorthin, wo sie anfängt. «
    »Ja, Ralph.« Pause. Ralph war hinter dem Haus hervorgekommen. Er wischte sich mit einem Taschentuch die Augen.
    »Bist du fertig, Tom?« fragte er rauh.
    »Nicky? Ist es noch mein Haus, wenn ich zurückkomme?«
    Nick nickte heftig.
    »Tom liebt sein Haus. Meine Fresse, ja.«
    »Das wissen wir, Tommy.« Stu konnte jetzt auch warme Tränen tief in der Kehle spüren.
    »Gut. Ich bin fertig. Mit wem fahre ich?«
    »Mit mir, Tom«, sagte Ralph. »Zur Route 70, erinnerst du dich?«
    Tom nickte und ging zu Ralphs Motorrad. Nach einem Augenblick folgte ihm Ralph mit hängenden Schultern. Selbst die Feder in seinem Hutband schien traurig herabzuhängen. Er stieg auf das Motorrad und trat den Starter durch. Einen Augenblick später fuhr er auf den Broadway und bog nach Osten ab. Sie standen beisammen und sahen, wie das Motorrad in der purpurnen Dämmerung zu einer Silhouette vor dem Scheinwerferlicht wurde. Dann verschwand das Eicht hinter dem Holiday Twin Autokino und war nicht mehr zu sehen.
    Mit hängendem Kopf und den Händen in den Taschen ging Nick davon. Stu wollte sich ihm anschließen, aber Nick schüttelte fast wütend den Kopf und winkte ihn fort. Stu ging zu Larry zurück.
    »Das war's«, sagte Larry, und Stu nickte düster.
    »Glaubst du, daß wir ihn je wiedersehen, Larry?«
    »Wenn nicht, dann werden wir sieben - nun, vielleicht nicht Fran, sie war nie dafür, ihn zu schicken - den Rest unseres Lebens mit der Entscheidung, ihn zu schicken, leben müssen. Ich wünsche manchmal, ich hätte nie von dem elenden Komitee der Freien Zone gehört.«
    »Nick mehr als jeder andere«, sagte Larry.
    »Ja, Nick mehr als jeder andere.« Sie sahen Nick nach, der langsam den Broadway hinabschritt und in den Schatten unterging, die um ihn herum wuchsen. Dann betrachteten sie eine Zeitlang schweigend Toms dunkles Haus.
    »Verschwinden wir von hier«, sagte Larry plötzlich. »Der Gedanke an all die ausgestopften Tiere... ich habe plötzlich einen Eins-A Gruselanfall.«

    George Richardson, der neue Arzt, hatte sich im Dakota Ridge Medical Center eingenistet, denn es lag in der Nähe des Boulder City Hospital mit seiner medizinischen Ausrüstung, seinen großen Medikamentenvorräten und seinen Operationssälen.
    Am 28. August war er bereits voll im Geschäft, unterstützt von Laurie Constable und Dick Ellis. Dick hatte gebeten, die Welt der Medizin verlassen zu dürfen, die Erlaubnis dazu aber nicht erhalten. »Du leistest hier hervorragende Arbeit«, sagte Richardson. »Du hast eine Menge gelernt, und du wirst noch mehr lernen. Außerdem haben wir so viel zu tun, daß ich es nicht alleine schaffe. Wir werden sowieso den Verstand verlieren, wenn wir nicht in ein oder zwei Monaten einen weiteren Arzt bekommen. Gratuliere, Dick, du bist der erste Assistenzarzt der Freien Zone. Gib ihm einen Kuß, Laurie.«
    Laurie gehorchte.
    Gegen elf an diesem Vormittag Ende August kam Fran ins Wartezimmer und sah sich neugierig und ein wenig nervös um. Laurie saß am Schreibtisch und

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