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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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dritten Klasse Fan genannt hatte.
    »Das Baby. Es geht ihm gut.«
    Fran nahm ein Kleenex-Tuch und hielt es krampfhaft fest. »Ich habe gespürt, wie es sich bewegt... aber das ist schon eine Weile her. Seitdem nichts mehr. Ich hatte Angst...«
    »Es lebt, aber ich bezweifle, daß Sie gespürt haben, wie es sich bewegte. Das waren wahrscheinlich Blähungen.«
    »Es war das Baby«, sagte Fran leise.
    »Nun, ob oder ob nicht, es wird sich in Zukunft oft bewegen. Sie werden Anfang bis Mitte Januar niederkommen. Wie hört sich das an?«
    »Gut.«
    »Essen Sie richtig?«
    »Ich glaube - ich gebe mir alle Mühe.«
    »Gut. Keine Übelkeit?«
    »Am Anfang hin und wieder, aber das ist vorbei.«
    »Wunderbar. Haben Sie genug Bewegung?«
    Einen alptraumhaften Augenblick mußte sie daran denken, wie sie das Grab ihres Vaters ausgehoben hatte. Sie blinzelte die Vision fort. Das war ein anderes Leben gewesen. »Ja, viel.«
    »Haben Sie zugenommen?«
    »Ungefähr fünf Pfund.«
    »Sie dürfen noch zwölf Pfund zunehmen; ich bin heute großzügig.«
    Sie grinste. »Sie sind der Arzt.«
    »Ja, und ich war Geburtshelfer, Sie sind also in den richtigen Händen. Befolgen Sie den Rat Ihres Arztes, und alles wird gut. Übrigens, was Fahrräder, Motorräder und Mopeds anbetrifft, etwa ab, sagen wir 15. November, nein nein. Um die Zeit fährt sowieso niemand mehr damit. Zu kalt. Sie rauchen oder trinken nicht übermäßig, oder?«
    »Nein.«
    »Hin und wieder einen Schlummertrunk, dagegen ist nichts einzuwenden. Ich werde Ihnen Vitamintabletten verschreiben, die können Sie in jedem Drugstore in der Stadt holen...«
    Frannie brach in Gelächter aus, und George lächelte unsicher.
    »Habe ich etwas Komisches gesagt?«
    »Nein. Unter den Umständen hat es sich nur komisch angehört.«
    »Oh! Ja, ich verstehe. Jedenfalls kann sich niemand mehr über zu hohe Arzneimittelpreise beschweren, richtig? Noch etwas, Fran. Haben Sie sich schon mal ein Pessar einsetzen lassen... eine Spirale?«
    »Nein, warum?« fragte Frannie und mußte wieder an ihren Traum denken: an den dunklen Mann mit dem Kleiderbügel. Sie schauderte.
    »Nein«, sagte sie noch einmal.
    »Gut. Das war's.« Erstand auf. »Ich werde Ihnen nicht sagen, dass Sie sich keine Sorgen machen sollen...«
    »Nein«, stimmte sie zu. Das Lachen war aus ihren Augen verschwunden. »Lieber nicht.«
    »Aber ich möchte Sie bitten, sich möglichst wenig Sorgen zu machen. Übermäßige Aufregung der Mutter kann die Drüsenfunktion durcheinanderbringen. Und das ist nicht gut für das Baby. Schwangeren Frauen verschreibe ich nicht gern Beruhigungsmittel, aber wenn Sie meinen...«
    »Nein, nicht nötig«, sagte Fran, aber als sie in die heiße Mittagssonne hinaustrat, wußte sie, daß sie die ganze zweite Hälfte ihrer Schwangerschaft Gedanken an Mrs. Wentworths gestorbene Zwillinge quälen würden.

    Am neunundzwanzigsten August trafen drei Gruppen ein, eine mit zweiundzwanzig Mitgliedern, eine mit sechzehn und eine mit fünfundzwanzig. Sandy DuChiens besuchte alle sieben Mitglieder des Komitees und teilte ihnen mit, daß die Freie Zone jetzt über tausend Einwohner hatte. 
    Boulder glich nicht mehr so sehr einer Geisterstadt.

    Am Abend des dreißigsten stand Nadine in Harolds Keller, beobachtete ihn und hatte ein ungutes Gefühl.
    Wenn Harold etwas tat, was nichts mit irgendwelchen seltsamen Sexspielen mit ihr zu tun hatte, schien er sich an einen privaten Ort zurückzuziehen, wo sie keinen Einfluß auf ihn hatte. Wenn das der Fall war, wirkte er kalt; mehr noch, er schien sie zu verachten und auch sich selbst. Das einzige, was sich nicht änderte, war sein Hass auf Stuart Redman und die anderen im Komitee.
    Im Keller stand ein altes Tischhockeyspiel, und Harold arbeitete auf dessen durchlöcherter Oberfläche. Neben ihm lag ein aufgeschlagenes Buch. Auf der aufgeschlagenen Seite war ein Diagramm zu sehen. Er betrachtete das Diagramm eine Weile, dann den Apparat, an dem er arbeitete, und dann machte er etwas damit. Neben seiner rechten Hand lag der Werkzeugsatz seines TriumphMotorrads. Auf dem Hockeytisch lagen kleine Stücke Draht.
    »Weißt du«, sagte er abwesend, »du solltest Spazierengehen.«
    »Warum?« Sie war ein wenig gekränkt. Harolds Gesicht war angespannt; er lächelte nicht. Nadine begriff, warum Harold immer lächelte: Wenn er aufhörte zu lächeln, sah er wie ein Verrückter aus. Sie vermutete, daß er verrückt war , oder fast.
    »Weil ich nicht weiß, wie alt dieses Dynamit ist«,

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