Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
korrekten elektrischen und magnetischen Veränderungen unterzogen.
    »Prinz hat mir heute abend eine Höllenangst gemacht«, sagte er schließlich. »Ich will mich nicht darüber auslassen, es steht in Denningers Bericht. Er wird mehr als bereitwillig jede Einzelheit aufzeichnen. Zudem wird meine Unterredung mit Prinz selbstverständlich auf der Telekommunikations-Disc gespeichert, die auch die Transkribierung dieses Bandes enthalten wird, das um 23:45 Uhr aufgenommen wird. Ich war so entnervt, daß ich ihm am liebsten eine runtergehauen hätte, und hätte vor Angst fast in die Hosen gemacht. Aber jetzt nehme ich's ihm nicht mehr übel. Der Mann hat mir nur gezeigt, wie es ist, in seiner Haut zu stecken, und ich weiß jetzt genau, wie ihm zumute sein muß. Er ist ein ziemlich kluger Bursche, wenn man erst einmal hinter sein Gary -CooperÄußeres geblickt hat, und ein verdammt eigensinniger Hurensohn. Wenn er Lust hat, wirft er alle möglichen Knüppel zwischen die Beine, die er finden kann. Er hat keine nahen Angehörigen in Arnette oder sonstwo, daher können wir kaum Druck auf ihn ausüben.
    Denninger hat Freiwillige - behauptet er jedenfalls -, die nur zu gerne reingehen und ihn zur Zusammenarbeit prügeln würden, und es könnte dazu kommen. Aber wenn mir eine weitere Bemerkung gestattet ist, ich glaube, dazu könnte mehr Gewalt erforderlich sein, als Denninger vermutet. Vielleicht viel mehr. Offiziell bin ich nach wie vor dagegen. Meine Mutter hat immer gesagt, mit Zuckerbrot macht man die Leute gefügiger als mit Peitsche, und daran glaube ich immer noch.
    Und nochmals offiziell, seine Virus-Tests zeigen immer noch keinen Befall. Werdet selber schlau daraus.«
    Er machte wieder eine Pause und kämpfte gegen das Eindösen. In den vergangenen zweiundsiebzig Stunden hatte er nur vier geschlafen.
    »Meldungen bis zwoundzwanzig-null-null Uhr«, sagte er förmlich und hob einen Stapel Meldungen auf. »Henry Carmichael ist gestorben, während ich mit Prinz gesprochen habe. Der Polizist, Joseph Robert Briggs, ist vor einer halben Stunde gestorben. Das wird nicht in Dr. D.s Bericht stehen, aber bei diesem Sterbefall hätte er beinahe grüne Äpfel geschissen. Briggs zeigte unerwartete positive Reaktionen auf das Serum mit der Bezeichnung... äh...« Er wühlte in seinen Unterlagen. »Da haben wir's. 63-A-3. Vergleichen Sie Unterkartei, wenn Sie wollen. Briggs' Fieber ging zurück, die charakteristischen Schwellungen der Drüsen im Hals ließen nach, er hatte Hunger und aß ein pochiertes Ei und eine Scheibe Toast ohne Butter. Redete vernünftig, wollte wissen, wo er war, und so weiter und so fort, schubidubah. Gegen zwoundzwanzig-null-null Uhr brach dann das Fieber mit unerwarteter Heftigkeit wieder aus. Delirium. Er hat die Bandagen am Bett zerrissen und ist im Zimmer herumgetorkelt, hat geschrien, gehustet, Rotz rausgepustet, einfach alles. Dann ist er umgekippt und gestorben. Wumms. Das Team ist der Meinung, das Serum hat ihn umgebracht. Es besserte seinen Zustand zwar eine Weile, aber sein Zustand verschlechterte sich schon wieder, ehe es ihn umbrachte. Das heißt für uns, zurück ans Reißbrett.«
    Pause.
    »Das Schlimmste habe ich mir bis zuletzt aufgehoben. Wir können aus Prinzessin wieder die gute alte Eva Hodges, weiblich, vier Jahre alt, kaukasischer Herkunft, machen. Am Spätnachmittag hat sich ihre Kutsche und das Vierergespann wieder in einen Kürbis und gewöhnliche Küchenmäuse verwandelt. Wenn man sie ansah, hätte man denken können, sie wäre vollkommen normal, nicht einmal ein Schniefen. Sie ist natürlich traurig, sie vermißt ihre Mutter. Ansonsten ist sie in Ordnung. Aber sie hat es. Der Blutdruck nach dem Essen, das einzige halbwegs zuverlässige diagnostische Mittel, das Denninger hat, sank erst und stieg dann wieder. Vor dem Essen hat mir Denninger ihre Sputum-Objektträger gezeigt - als Appetitzügler sind Sputumproben wirklich erste Sahne, glauben Sie mir -, und sie wimmeln von diesen veränderlichen Erregern, die laut Denninger gar keine Erreger sind, sondern Inkubatoren. Mir ist unbegreiflich, wie er wissen kann, was dieses Ding ist und wo es sitzt, und trotzdem nichts dagegen machen kann. Er wirft mir jede Menge Fachchinesisch um die Ohren, aber ich glaube, er selbst versteht es auch nicht.«
    Deitz zündete sich eine Zigarette an.
    »Und wie ist der Stand heute nacht? Wir haben eine Krankheit, die verschiedene deutlich unterscheidbare Stadien aufweist... aber manche Menschen können ein

Weitere Kostenlose Bücher