The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Am Anfang der Ewigkeit (German Edition)
fragt: Ich habe zu viel getrunken und schlafe irgendwo meinen Rausch aus.«
Ein weiterer Schuss wurde abgegeben und Damon lief in Richtung Wald und verschmolz mit dem Meer von Soldaten.
» Los!«, hörte ich ihn noch schreien. Ich sprang auf mein Pferd, ritt in die andere Richtung durch das jetzt verlassene Camp und grub Mezanotte die Fersen in die Flanken, während ich in ihre samtenen Ohren flüsterte und sie anflehte, schneller zu laufen.
Mezanotte galoppierte schneller durch den Wald, als sie es je zuvor getan hatte; sobald wir die Wickery Bridge hinter uns ließen, wandte sie sich kurz um, als wüsste sie genau, wo es nach Hause ging. Aber dann bäumte sie sich plötzlich auf und wieherte. Ich hielt mich mit den Oberschenkeln fest und sah eine schattenhafte Gestalt mit dunkelbraunem Haar, Arm in Arm mit einem anderen Mädchen.
Ich erstarrte. Unter keinen, selbst unter den besten Umständen würde sich eine Frau ohne Begleitung eines Mannes nach Einbruch der Dunkelheit draußen aufhalten, und definitiv nicht in diesen Zeiten. Nicht angesichts dieser Angriffe.
Die Frau wandte den Kopf und in der Spiegelung auf dem Wasser sah ich ein blasses, spitzes Gesicht. Katherine. Sie begleitete die kleine Anna aus der Apotheke. Alles, was ich von Anna sehen konnte, waren dunkle Ranken von Locken, die dem Mädchen um die Schultern wippten.
» Katherine!«, brüllte ich vom Sattel aus, mit einer für mich selbst völlig überraschenden Kraft. Jetzt verspürte ich nicht mehr den Wunsch, sie in meinen Armen zu halten; ich wollte sie mit meinen Armen an ihrem Vorhaben hindern; ich wollte sie daran hindern, die schreckliche Tat auszuführen, die sie zu tun im Begriff stand. Galle stieg mir in der Kehle auf bei dem Gedanken, einen scharfkantigen Ast zu suchen und ihn ihr in die Brust zu rammen.
Katherine drehte sich nicht um. Sie umklammerte Annas Schultern fester und führte sie in den Wald hinein. Ich trat Mezanotte hart in die Flanken, und der Wind peitschte mir ins Gesicht, während ich verzweifelt versuchte, die beiden einzuholen.
Kapitel Neunzehn
Ich galoppierte durch den Wald und trieb Mezanotte wie wild an, über Baumstämme zu springen, durchs Unterholz zu jagen– alles, um sicherzustellen, dass ich Katherine und Anna nicht aus den Augen verlor. Wie hatte ich Katherine vertrauen können? Wie hatte ich denken können, ich liebte sie? Ich hätte sie töten sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte. Wenn ich die beiden nicht einholte, würde Annas Blut auch an meinen Händen kleben. Genau wie das von Rosalyn.
Da bäumte sich Mezanotte vor einem entwurzelten Baum auf und ich stürzte rücklings auf den Waldboden. Ein scharfer Stich durchzuckte mich, als ich mit der Schläfe auf einen Stein prallte. Die Luft wich aus meinen Lungen und ich rang nach Atem, wohl wissend, dass es nur eine Frage der Zeit war, bevor Katherine Anna töten und mir dann den Rest geben würde.
Ich spürte sanfte, eiskalte Hände, die mich in eine sitzende Position hochzogen.
» Nein…«, keuchte ich. Das Atmen tat weh. Meine Reithosen waren zerrissen und auf meinem Knie klaffte eine große Schnittwunde. Blut strömte mir an der Schläfe herunter.
Katherine kniete neben mir und benutzte den Ärmel ihres Kleides, um die Blutung zu stillen. Ich bemerkte, dass sie sich die Lippen leckte und sie dann fest zusammenpresste.
» Du bist verletzt«, sagte sie leise und fuhr fort, Druck auf meine Wunde auszuüben. Ich wollte von ihr wegrutschen, aber Katherine umklammerte meine Schulter und hielt mich fest.
» Keine Sorge. Erinnere dich. Du hast mein Herz«, sagte Katherine und hielt meinen Blick mit ihrem fest. Wortlos nickte ich. Wenn der Tod kommen sollte, hoffte ich, dass er schnell kommen würde. Und tatsächlich, Katherine bleckte die Zähne, und ich schloss die Augen und wartete auf die qualvolle Ekstase ihres Bisses an meinem Hals.
Aber nichts geschah. Stattdessen spürte ich ihre kalte Haut in der Nähe meines Mundes.
» Trink«, befahl Katherine und ich sah einen winzigen Riss in ihrer zarten weißen Haut. Blut quoll aus der Schnittwunde wie kleine Regentropfen. Ich fand es abstoßend und versuchte, den Kopf abzuwenden, aber Katherine hielt mich im Nacken fest. » Vertrau mir. Es wird helfen.«
Langsam und voller Furcht gestattete ich meinen Lippen, die Flüssigkeit zu berühren. Sofort spürte ich, wie Wärme durch meine Kehle floss. Ich fuhr fort zu trinken, bis Katherine den Arm wegzog.
» Das ist genug«, murmelte sie
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