The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Schatten des Schicksals: Band 5 (German Edition)
geschlossene Gesellschaft und Sie werden das Grundstück jetzt auf der Stelle verlassen.«
» Samuel lädt immer viel zu viele Leute ein«, beklagte sich einer der Gäste in der Schlange und schnäuzte seine rote Knollennase in ein blaues Taschentuch, das mit einem Monogramm bestickt war.
» Wenn einfache Leute ohne Einladung das Fest stürmen wollen, weiß man, dass man einen zukünftigen Regierungsrat besucht«, erklang eine andere Stimme hinter mir. Gelächter wogte durch die Menge und ich versteifte mich. Ich wusste, dass wir umkehren mussten, aber ich wollte noch nicht aufgeben. Nicht wenn Violet so nah war.
» Beckford, gibt es ein Problem?« Plötzlich tauchte Samuel hinter dem Butler auf. Er trug einen perfekt sitzenden schwarzen Smoking, sein blondes Haar erstrahlte im Laternenlicht über der Eingangstür. Ich glühte vor Zorn, als ich ihn sah. Nur mit großer Mühe konnte ich mich beherrschen, ihn nicht zu Boden zu ringen und festzuhalten, damit Damon ihn pfählen konnte.
Er grinste abschätzig, als er Damon und mich sah.
» Tja, nun… nicht gerade ein Paar, das ich erwartet habe. Beckford, ich werde mich um den Pöbel kümmern. Wie soll mir irgendjemand als Regierungsrat vertrauen, wenn ich nicht einmal mit Problemen an meiner eigenen Türschwelle fertigwerde? Betrachten Sie es als Wahlkampfaktion!« Er lächelte die Menge breit an. » Für die anderen gilt natürlich: Kommen Sie bitte herein und amüsieren Sie sich!« Er breitete einladend die Arme aus und die Gäste drängten sich an uns vorbei in das Foyer des Herrenhauses.
Währenddessen traten zwei massige Männer nach draußen und stellten sich schützend neben Samuel. Ich beobachtete sie argwöhnisch. Waren es Vampire? Oder menschliche Leibwächter, die keine Ahnung von der wahren Natur ihres Herrn hatten? Einer von ihnen ertappte mich dabei, wie ich ihn anstarrte, und trat warnend auf mich zu. Ich biss die Zähne zusammen, ballte die Fäuste und bereitete mich auf einen ungleichen Kampf vor.
Sobald der letzte Gast im Haus war, schloss Beckford die Tür mit einem dumpfen Knall. Samuel schaute zwischen uns hin und her. Ich trat von einem Fuß auf den anderen und versuchte, möglichst gelassen zu wirken. Schließlich hatte ich schon früher mit Vampiren gekämpft. Ich hatte sogar Samuels Bruder vom Dach des Zuges nach Ivinghoe gestoßen. Samuel konnte uns schließlich nicht auf seiner Türschwelle pfählen. Oder?
» Da seid ihr also.« Samuel schüttelte den Kopf und stieß ein langes, leises Lachen aus. » Stefan, ich hätte gedacht, dass du inzwischen Asche wärest. Oder wenigstens in Selbstmitleid ertrunken.«
» Wenn du mich töten willst, wirst du dir schon mehr Mühe geben müssen.« Zorn brodelte in mir. » Ich habe keine Ahnung, was du gegen uns hast, aber ich will Antworten. Wir beide wollen Antworten. Oder…«
» Oder was?«, fragte Samuel ruhig. » Ihr befindet euch auf meinem Territorium, also gelten auch meine Hausregeln. Und ich schätze Eindringlinge nicht besonders, vor allem wenn ich anderweitige Verpflichtungen habe. Was habt ihr euch eigentlich dabei gedacht, hierherzukommen? Wolltet ihr mich pfählen? Eine blutige Vampirschlacht ausfechten, während das Orchester einen Walzer spielt?« In diesem Moment entdeckte ich es. Unter seinem weißen Smokinghemd blitzte im Schein des Mondlichts ein Anhänger auf. Ich erinnerte mich daran, ihn schon einmal während unseres Kampfs im Cottage gesehen zu haben. Nachdenklich betrachtete ich meinen eigenen Ring. Er funkelte ebenfalls, als spüre er sein Gegenstück in der Nähe.
Samuel musste meinen Blick bemerkt haben, denn er riss das Revers seiner Smokingjacke hoch und verschränkte die Arme vor der Brust. Aber es war zu spät. Der leuchtende blaue Stein sagte mir alles, was ich wissen musste: Sein Hass auf uns hatte etwas mit Katherine zu tun.
» Keiner von euch hat auch nur einen Funken meiner Intelligenz«, fuhr Samuel fort. » Und nach dieser arroganten Darbietung zu urteilen, hat auch keiner von euch irgendeine Vorstellung davon, mit wem ihr es zu tun habt.« Samuel starrte uns an wie ein Schuldirektor seine widerspenstigen Schüler.
» Und du bist naiver, als ich gedacht hätte. Denn das ist erst der Anfang«, sagte Damon mit leiser Stimme.
» Oh, das weiß ich.« Samuel lächelte wie eine Katze, die gerade eine Maus gefangen hatte. » Jetzt habe ich nämlich eine entzückende Stellvertreterin. Violet ist einfach großartig. Danke, dass ihr uns miteinander bekannt gemacht
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