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The Walking Dead 3: Roman (German Edition)

The Walking Dead 3: Roman (German Edition)

Titel: The Walking Dead 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Kirkman , Jay Bonansinga
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guter Mann «, ertönt eine Stimme von der anderen Seite der Tür, die in die Krankenstation führt – der Ton ist unverkennbar boshaft mit einem Hauch von einem bestimmten Akzent, dazu eine Prise ermatteten Sarkasmus. Es ist eindeutig Dr. Stevens. » Betonung liegt auf war.«
    Der Governor steht vor der Tür zur Krankenstation. Gabe und Bruce warten hinter ihm. Die drei Männer halten inne und lauschen, ehe sie eintreten. Die leisen Stimmen auf der anderen Seite machen sie neugierig.
    » Wir haben dieses Städtchen recht früh nach dem Anfang der Plage gefunden «, fährt der Arzt fort. » Die National-Guard-Station, die schmalen Gassen – und wir haben uns gedacht, dass wir diesen Ort verteidigen können. Und jetzt erheben wir Anspruch darauf, jetzt gehört es uns.« Es folgt eine kurze Pause, ein leises Geräusch, als ob Wasser läuft. » Er war hart im Geben und im Nehmen «, verkündet Dr. Stevens, » aber er hat sich durchgesetzt. «
    Der Governor ballt die Hände zu Fäusten, als er die Worte hört. Er richtet sich vor Wut auf, und das Adrenalin beginnt durch seine Adern zu pumpen.
    » Philip hat sich rasch zum Anführer unserer Truppe gemausert . Er hat immer getan, was getan werden musste, damit die Leute hier in Sicherheit wohnen konnten. Aber nach einer Weile … «
    Das Rückgrat des Governors beginnt zu kribbeln, es arbeitet sich bis zu den Fingern vor. Sein Mund füllt sich mit bitterem, stechenden Gallensaft. Er lehnt den Kopf an die Tür, um besser hören zu können.
    » … und einigen von uns ist aufgefallen, dass er es mehr aus Vergnügen gemacht hat, als um uns zu beschützen. Es wurde rasch klar, dass er kaum mehr als ein fieses Arschloch war. Und über seine Tochter … Über die will ich gar nicht erst reden. «
    Der Governor hat genug mitgekriegt. Er legt die Finger auf die Klinke, zögert aber noch.
    Von der anderen Seite ertönt eine neue, tiefere, heisere Stimme mit dem ausgeprägten Akzent eines Arbeiters aus Kentucky. » Aber warum lasst ihr das alles zu? Die Kämpfe? Das Füttern der Zombies? «
    Dann wieder der Arzt: » Ja, was meinen Sie wohl, was er denjenigen antun würde, die sich ihm in den Weg stellen? Ich hasse den Menschen wie keinen anderen, aber meine Hände sind gebunden. Was auch immer er sonst tut … die Leute sind hier in Sicherheit. Und das reicht den meisten .«
    Der Governor muss sich konzentrieren, damit er die Tür nicht aus den Angeln tritt. Am liebsten würde er sie alle umbringen.
    Der Arzt fährt fort: » Solange es einen Verteidigungswall zwischen den Menschen und den Beißern gibt, machen sie sich keine allzu großen Gedanken darüber, wer sonst noch so unter ihnen weilt. «
    Philip Blake kickt so hart gegen die Tür, dass der Verriegelungsbolzen auf der anderen Seite aus dem Rahmen gerissen wird und durch die Krankenstation fliegt. Er kommt auf dem gefliesten Boden wie eine leere Patronenhülse auf. Die Tür knallt gegen die Wand, und alle im Raum Anwesenden zucken erschreckt zusammen.
    »Feine Rede, Doc«, meint der Governor, während er in Seelenruhe eintritt, seine Schergen auf den Fersen. »Feine Rede.«
    Es ist, als ob die Luft der Krankenstation vor Spannung knistert. Die Augen aller – die von Stevens, die des Fremden auf dem Bett, selbst die von Alice, die über dem Waschbecken steht – richten sich blitzartig auf den dünnen Mann, der jetzt mit den Armen in die Hüften gestemmt dasteht und den Eindruck macht, als gehöre ihm der Laden. Die geradezu amüsierte Miene des Governors steht im starken Kontrast zu dem mürrischen, unheilvollen Gesichtsausdruck von Gabe und Bruce, die ihrem Meister wie Hunde auf Schritt und Tritt folgen.
    »Und was willst du hier?«, fragt der Arzt endlich mit angespannter Stimme.
    »Du hast doch gesagt, dass ich heute vorbeischauen soll, Doc«, antwortet der Governor mit der lässigen Freundlichkeit eines Patienten, der für eine Routine-Untersuchung gekommen ist. »Wolltest du nicht meinen Verband wechseln?« Er deutet mit ausladender Geste auf sein verletztes Ohr. »Erinnerst du dich?« Der Governor wirft dem Fremden einen Blick zu, der jetzt wie versteinert auf dem Bett am anderen Ende der Krankenstation sitzt. »Bruce, behalte den Linkshänder da drüben mal im Auge.«
    Der große, schwarze Mann zieht langsam seinen versilberten .45er und zielt damit auf den Mann namens Rick.
    »Nimm doch Platz, Philip«, unterbricht Dr. Stevens. »Ich beeile mich auch.« Seine Stimme senkt sich um eine Oktave, und er kann

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