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The Weepers - Und sie werden dich finden: Roman (German Edition)

The Weepers - Und sie werden dich finden: Roman (German Edition)

Titel: The Weepers - Und sie werden dich finden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Winnacker
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schrieb eine Antwort.
    Keine Sorge. Kann auf mich aufpassen.
    »Das weiß ich.«
    Ein Lächeln huschte über Tylers Gesicht. Er lehnte sich zurück und aß sein Brötchen auf.
    »Geoffrey hat vorgeschlagen, zu eurem Haus zu fahren«, sagte Joshua.
    Ich brauchte eine Weile, bis ich verstand, was er da gerade gesagt hatte. Meine Augen wanderten zwischen ihm und Geoffrey hin und her. Dann schluckte ich den letzten Bissen hinunter und leckte mir über die Lippen. »Ich weiß nicht, ob meine Mutter jemandem traut, den sie nicht kennt. Dad hat ihr eingeschärft, sehr vorsichtig zu sein. Wahrscheinlich wird sie dir nicht mal die Bunkertür öffnen. Oder dich erschießen, bevor du ihr überhaupt was erklären kannst.«
    Es wirkte nicht so, als hätte Geoffrey davor allzu große Angst. Wenn man erst mal Frau und Kinder verloren hat, kann einen wohl nichts mehr so leicht aus der Fassung bringen.
    »Vielleicht sollte uns Geoffrey mit seinem Wagen folgen. Dann kannst du deiner Familie alles erklären, und Geoffrey kann sie hierherbringen. Und wir können uns gleich anschließend auf die Suche nach deinem Dad ma chen«, sagte Joshua, nahm sich ein Brötchen und knabberte daran herum.
    »Okay.« Ich nickte. Dann fielen meine Augen auf die Kuckucksuhr an der Wand. Es war schon fast sechs.
    Vor 15 Stunden und ungefähr 37 Minuten hatten die Weepers meinen Dad entführt.
    Vor ungefähr 56 220 Sekunden.
    56 220 Sekunden.
    Viel zu lange.
    Joshua beobachtete mich. »Du siehst blass aus.«
    »Mir geht’s gut.« Eine schlechte Lüge. Selbst wenn ich es darauf angelegt hätte, hätte ich nicht verzweifelter klingen können. Zum Glück sparte sich Joshua weitere Fragen. Er verließ die Küche und kam mit einem riesigen Rucksack zurück.
    »Wir sollten aufbrechen.«
    Die Aufregung durchfuhr mich wie ein elektrischer Schock. Das brauchte er mir nicht zweimal zu sagen. Ich wandte mich an Karen. »Kannst du mir was für meinen Fuß geben? Schmerztabletten oder so?«
    Sie nickte. »Natürlich. Augenblick.« Sie ging zu einem Schrank, öffnete die oberste Schublade und kramte darin herum. Eine Minute später reichte sie mir zwei kleine weiße Tabletten. »Das wird helfen«, versprach sie.
    Ich schluckte die Tabletten mit einem Schluck Wasser. Der bittere Geschmack breitete sich auf meiner Zunge aus. Hoffentlich wirkten sie bald.
    »Bist du bereit? Wirklich?«
    »Selbstverständlich. Wir müssen meinen Vater fin den.«
    Joshua starrte mir einen Augenblick lang tief in die Augen. Offenbar war er zufrieden mit dem, was er dort sah. »Also gut.« Er ging mit dem Rucksack in der Hand in den Flur.
    Karen umarmte mich überschwänglich. »Viel Glück.« Dann ließ sie mich los, trat einen Schritt zurück und lächelte bemüht. Sie steckte ein paar Brötchen und Äpfel in eine Tüte, die sie mir reichte. »Als Wegzehrung. Falls eure Suche doch länger dauert als geplant.«
    Mit einem letzten dankbaren Blick ging ich aus der Küche. Larry folgte mir nach draußen, während Karen zurückblieb, um etwas mit Geoffrey zu besprechen.
    Larry hinkte stark. Sein rechtes Bein war steif. Wahrscheinlich waren die Weepers dafür verantwortlich. Bei dem Gedanken daran lief es mir kalt den Rücken hinunter. Er legte eine Hand auf meine Schulter.
    »Joshua hat schon einige Male gegen diese Bestien gekämpft. Er wird dafür sorgen, dass ihr alle heil zurück kommt.«
    Ich lächelte schwach. Hoffentlich hatte er recht. Geoffrey ging an uns vorbei zu einem alten Ford. Er stand hinter dem Lincoln, in den Joshua bereits eingestiegen war. Ich holte tief Luft und setzte mich neben ihn.
    Gerade als ich zum Sicherheitsgurt greifen wollte, hielt Joshua meine Hand fest.
    »Nicht. Es könnte sein, dass du schnell aussteigen musst. Der Gurt hält dich nur auf.« Er drehte den Zünd schlüssel und ließ den Motor an. Ich hoffte, dass ich nicht herausfinden musste, wie schnell ich im Notfall tatsächlich aussteigen konnte.
    Als wir aus der Einfahrt rollten, winkten uns Larry und Karen zum Abschied zu. Ihre Gesichter waren blass und ernst. Genau so hatte auch Grandma ausgesehen, kurz bevor Grandpa seinen letzten Atemzug getan hatte. Vielleicht glaubten sie, dass wir nicht mehr zu rückkehren würden. Aber an diese Möglichkeit wagte ich nicht mal zu denken.
    Meine Hände waren schweißnass, und ich konnte kaum ruhig sitzen bleiben. Joshua sah ein paar Mal zu mir herüber. Ich versuchte, nicht herumzuzappeln, aber es war hoffnungslos. Schließlich ließ ich mich in den Sitz

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