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Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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im Gegenteil, wir konnten nach und nach immer mehr Platz wiedergewinnen. Das Getümmel auf dem Hof war lichter geworden und die Schläge und Schwerthiebe prasselten nicht mehr unablässig auf uns ein. Ein Hoffnungsfunke stieg in mir auf, der sich unabhängig von allen vorgefassten Plänen in meinem Herzen gebildet hatte. Wir konnten es tatsächlich schaffen.
    Als ich kurz Gelegenheit zum Durchatmen hatte, sah ich mich eilig um. Auf die Schnelle zählte ich etwa zwanzig Andraket. Wir waren in der Überzahl! Ich sah Polly, die ohne Ermüdungserscheinungen auf einen Marodeur einprügelte, keine zwei Schritte daneben Mato, dann Victoria und Rehani, beide ebenfalls unverletzt, Corazon, die sich gerade hinkend in den Eingang des Produktionstraktes zurückzog, Juri, Irina, Paz, Clonie, Jacintha …
    Keine Tetra. Der Gedanke ließ mich zusammenzucken. Unwillkürlich suchte ich den Boden ab, ob ich sie unter den unzähligen verstreut herumliegenden Leichen erkennen konnte, aber dann musste ich einem auf mein Auge gezielten Schürhaken ausweichen und wurde wieder in den Kampf verwickelt.
    Neunzehn, dachte ich. Achtzehn, siebzehn …
    Die Hoffnung wuchs mit jedem einzelnen Andrakor, der fiel.
    Und auf einmal griff niemand mehr an. Ich sah mich fast überrascht um, bemerkte, dass einige Männer gerade aus dem Tor flohen, und ließ meinen Blick weiter prüfend über den Hof schweifen. Nur noch an zwei Stellen war das Gefecht im Gange und dort waren die Amazonen eindeutig in der Überzahl.
    Aufatmend wollte ich mich Louis zuwenden, da sah ich im Augenwinkel eine schnelle Bewegung. Einer der Marodeure hatte offenbar aufgegeben und rannte auf das Tor zu. Rehani, die aus der entgegengesetzten Richtung kam und wohl wegen des greifbaren Siegs übermütig geworden war, stellte sich ihm in den Weg und zog die Waffe, die ich ihr gegeben hatte.
    Er hielt genau auf sie zu. Sie entsicherte und schoss. In letzter Sekunde schlug er einen Haken und das Geschoss verfehlte ihn um Haaresbreite. Da war er schon bei ihr und riss sie zu Boden. Ohne, dass ich genau sehen konnte, wie es geschah, entrang er ihr den Revolver, sprang wieder auf die Füße, zielte auf ihren Kopf –
    All das geschah so schnell, dass ich gerade drei Schritte auf sie zu gerannt war, bevor der Schuss zwischen den Gebäuden widerhallte. Wie angewurzelt blieb ich stehen, rang nach Luft, nach Fassung. Ich konnte nicht glauben, was geschehen war, und kam gar nicht dazu, zu begreifen, was ich jetzt sah. Er hob die Waffe und visierte eine Amazone an, die vor der brennenden Lagerhalle stand und gerade ihr Schwert aus der Leiche eines seiner Kameraden zog. Sie blickte gar nicht zu ihm.
    Polly.

Kapitel 19
    Ich schrie eine Warnung über den Hof und sprintete wieder los, schneller als je zuvor, doch obwohl mich nur fünfzehn Meter von dem Andrakor trennten, hatte ich das Gefühl, als käme ich keinen Zentimeter voran, als liefe ich durch Wasser. Schlimmer noch, durch Honig.
    Wie in Zeitlupe sah ich, dass er den Zeigefinger krümmte und abdrückte und wieder abdrückte und wieder abdrückte und wieder abdrückte.
    Sah Pollys entgeisterte Miene.
    Sah, wie Mato durch die Luft hechtete und Polly im Flug zu Boden riss, sie von den Kugeln mit seinem Körper abschirmte, der unter dem Einschlag jedes einzelnen Projektils zusammenzuckte.
    Die Schüsse verhallten.
    Stille.
    Bis auf einen Schrei, der sich in meiner Seele aufbaute und mit solcher Wut nach draußen wich, dass ich meine Stimme nicht wiedererkannte. Im Lauf hatte ich schon das Schwert erhoben und als ich nun, viel zu spät, den Andrakor erreichte, ließ ich es mit aller Kraft auf ihn niedersausen. Ich fühlte, wie die Klinge durch sein Fleisch glitt, aber ich sah ihr, sah mir nicht dabei zu, ließ das Schwert stecken, wo es war, stolperte weiter, auf Polly zu, fiel schwer atmend vor ihr auf die Knie.
    Offenbar war sie unverletzt, wenngleich sie von Blutspritzern übersät war. Sie hatte sich unter Mato hervorgekämpft und blickte fassungslos in seine toten blauen Augen, die sie immer noch bewundernd anzustarren schienen.
    Ich bemerkte, dass sich einige Amazonen um uns geschart hatten und betreten, aber auch mit unverhohlener Neugier auf Polly und ihren Retter herabsahen. Der Kampf war zu Ende. Meine Mutter war weg. Tetra tot, Polly am Ende. Es sah so aus, als hätte ich im Augenblick die oberste Befehlsgewalt. Und ich konnte es gerade nicht gebrauchen, dass hier Maulaffen feilgeboten wurden.
    Mit Mühe erhob ich mich. Jetzt erst

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