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Themiskyra – Die Begegnung (Band 1) (German Edition)

Themiskyra – Die Begegnung (Band 1) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Begegnung (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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und auf Kabellänge bleiben mussten. Aber der Met war mir zu Kopf gestiegen und ich fühlte mich so leicht und frei, dass ich froh um das Kabel war, das mich auf der Erde festzuhalten schien.
    Irgendwann sagte Polly „ One bourbon, one scotch, one beer“, und dann bekümmert: „Leer.“ Sie zeigte auf die Flasche und unsere Gläser.
    „Schade.“ Ich teilte ihren Kummer.
    „Ich hol uns noch einen!“ Sie lief auf die Tür zu und ich beeilte mich, hinterherzukommen, damit es mir den Kopfhörer nicht aus dem Ohr riss. Da fiel mir auf, dass das Zimmer ziemlich schwankte, und beim Versuch, es gerade zu stellen und dabei den Anschluss nicht zu verlieren, stolperte ich über die Teppichkante. Polly bemühte sich, meinen Sturz mit immer noch schneller Reaktionsfähigkeit abzufangen, aber ich hatte zu viel Schwung und so landeten wir beide auf dem Boden. Beeindruckenderweise hatten wir jedoch immer noch beide Musik im Ohr, was uns unglaublich amüsierte.
    Ich streckte mich auf dem Teppich aus und starrte eine ganze Weile stumm an die Zimmerdecke, an der Kerzenschein und Schatten psychedelische Muster bildeten, was dadurch, dass sich das Zimmer beständig drehte, besonders hübsch anzusehen war. Ich war glücklich. Komplett glücklich.
    Fast komplett glücklich. Irgendetwas war da, ein kleiner Stachel, der mir ins perfekte Glück piekste.
    „Fast“, sagte ich laut und schmeckte das Wort, als hätte ich es gerade erfunden.
    „Was?“ Polly drehte mir träge den Kopf zu und versuchte, mich zu fokussieren.
    „Ich vermisse Louisch“, stellte ich fest. „Äh, Louis.“
    „Wersndes?“
    „Mein Erntehelfer“, Ich wunderte mich. Wie konnte denn meine Schwester, die mir die beste Geburtstagsfeier ever organisiert hatte, nicht wissen, wer Louis war? Aber sie sah mich so glasig verständnislos an, dass ich es wohl erklären musste: „Der ist cool und heiß und hat mich vor dem Ertrinken und einem Grashüpfer gerettet.“
    „Reschpekt!“ Sie nickte anerkennend, runzelte dann aber die Stirn. „Vor einem Grashüpfer ?“
    „Ja! Voll mutig.“ Plötzlich hatte ich eine fabelhafte Idee und setzte mich auf. „Komm mit, ich zeige ihn dir!“
    Viel zu lange hatte ich Louis nicht mehr gesehen und ich hatte das Gefühl, dass ich auf der Stelle eingehen würde, wenn ich nicht einen klitzekleinen Blick auf ihn werfen würde.
    „Ich habe eine viel bessere Idee!“, rief sie und setzte sich ebenfalls auf. „Zeig mir lieber Steve!“
    „Steve?“ Polly hatte definitiv zu viel getrunken.
    „Bonanno.“
    Natürlich. Es gab nur einen Steve. Aber … „Wie denn? Der wohnt doch in Hollywood. Und Filme haben wir auch keine.“
    Sie grinste und wirkte mit einem Mal sehr viel nüchterner. „Nicht hier. Aber ich weiß, wo es welche gibt.“ Polly nabelte uns abrupt vom GemPlayer ab und rappelte sich auf.
    „Und wo?“ Lag es am Alkoholpegel, dass ich so wahnsinnig begriffsstutzig war, oder war es Polly, die der Met unzurechnungsfähig gemacht hatte?
    „In Goldvelt. Da gibt es eine Cinemathek.“
    „Ich dachte, Goldvelt sei verlassen?“
    „Klar. Verlassen, geplündert und stromlos.“ Sie zog das Solarladegerät aus dem Blumentopf und verstaute es in ihrem Rucksack. „Aber wer sollte schon die Filme eines zweitklassigen Stars plündern?“
    „Zweitklassig?“, echote ich drohend. Jetzt ging sie zu weit.
    „Ob er so erstklassig ist, wie du sagst, musst du mir erst mal beweisen. Ell, komm schon. Das wird das Tüpfelchen auf dem i für deine Geburtstagsfeier. Pack deine Taschenlampe ein.“
    „Hast du das schon öfter gemacht?“
    „Nö. Ainia hat mir von dem Laden erzählt. Die, von der ich den GemPlayer habe.“
    „Warte, warte, warte.“ Ich griff mir an die Nasenwurzel und versuchte, mich zu konzentrieren. „Die Wachen! Was willst du denen erzählen? Es ist schon spät.“
    „Es ist gerade mal neun oder so. Um diese Zeit wird uns keine aufhalten. Im Zweifelsfall erzählen wir, du hättest deine Naturkunde-Aufzeichnungen im Wald vergessen und dass wir sie holen wollen, bevor der nächste Regenguss sie davonspült.“
    Langsam begann ich, mich für Pollys Plan zu erwärmen. Und die Aussicht, Steve noch einmal zu sehen, ließ mein Herz schneller schlagen.
    Als ich aufstand, wechselte das Zimmer auf einmal seine Umlaufbahn und ich musste mich am Schrank festhalten. Kurz wunderte ich mich, warum dieser nicht denselben Naturgesetzen unterworfen war wie ich, aber die Thematik schien mir im Augenblick für eine ausgiebige

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