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Themiskyra – Die Begegnung (Band 1) (German Edition)

Themiskyra – Die Begegnung (Band 1) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Begegnung (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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die Gumpe, um wieder zu Verstand zu kommen. Obwohl das Wasser so eiskalt war, dass ich glaubte, mein Herz würde stehenbleiben, tauchte ich unter, so lang ich konnte.
    Wasser, überall Wasser , dachte ich benommen, doch panische Erinnerungen an meinen Beinahetod blieben aus. Ich wusste, dass ich jederzeit auftauchen konnte, dass ich die Situation unter Kontrolle hatte. Wenigstens diese.
    Ich spürte die Strömung des Strudels an mir zerren, sah die Füße meiner Schwestern unterhalb und ihre verschwommenen Gesichter oberhalb der Wasseroberfläche, wie sie sich vorbeugten, um zu sehen, was ich machte und ob mit mir alles in Ordnung war, und sprach still mein Mantra vor mich hin. Ich bin eine Amazone, kein Höhlenweibchen. Ich bin eine Amazone, kein Höhlenweibchen. Ich bin eine Amazone …
    Schließlich stieß ich mich vom steinigen, glitschigen Boden ab und tauchte, nach Luft schnappend, wieder auf. Polly, Corazon und Victoria sahen mich an, als hätte ich den Verstand verloren, dabei hatte ich ihn doch gerade erst wieder gefunden.
    „Alles gut“, versicherte ich ihnen und bemühte mich um eine heitere Miene, als ich mit triefender Kleidung dem Wasser entstieg und am Ufer hochkletterte.
    Sie waren nicht überzeugt und ich konnte es verstehen, weil ich mich selbst nicht verstehen konnte. Eben noch half ich Padmini dabei, sich auf den ganzen Zirkus vorzubereiten, weigerte mich aber keine vier Stunden später, ihn überhaupt als Option in Betracht zu ziehen, und reagierte völlig überzogen in einer Diskussion, die ich selbst angezettelt hatte.
    „Wir können ja dann knobeln, wenn es so weit ist“, schlug ich Polly spaßeshalber vor und wie ich gehofft hatte, entspannte sich die Stimmung. Als Zeichen des guten Willens – und natürlich einer gewissen Boshaftigkeit – sprang ich auf meine Schwester zu und drückte sie an mein Herz und damit an meine nasse, kalte Kleidung.
    „Iiiiiiiiiiiiiih!“ Ihr Schrei gellte in meinen Ohren. „Na warte!“
     
    Als es dunkel wurde und sowohl wir vier als auch unsere von der Wasserschlacht durchnässten Kleidungsstücke wieder getrocknet waren, wurden Fackeln und ein großes Feuer entzündet. Wir verschoben die Bänke so, dass alle rundherum Platz nehmen konnten. Es wurden Lieder gesungen, Geschichten erzählt und Schaumzuckerstücke herumgereicht, die man auf Holzstöcke gespießt über dem Feuer erhitzen konnte, was sich besonders bei den kleinen Amazonen großer Beliebtheit erfreute. Nach und nach verstummten die Gespräche. Das Knistern der glühenden Holzscheite und die Geräusche des nächtlichen Waldes rundum drangen lauter an mein Ohr. Es war eine anstrengende Woche und ein ereignisreicher Tag gewesen und wir waren alle müde. Die Kleinsten hatten sich schon lange auf den Schößen ihrer Mütter zusammengerollt und auch mir fielen fast die Augen zu, als ich in die züngelnden Flammen starrte.
    Ell, du warst ein Schaf, sagte mein Verstand und ich musste ihm recht geben. Was hatte ich mir nur gedacht? Was wäre gewesen, wenn da wirklich eine Verbindung gewesen wäre? Wenn ich sie mir mit meinen überreizten Nerven nicht nur eingebildet hätte? Was wäre, wenn er sich in dieselbe utopische Vorstellung hineingesteigert hätte wie ich?
    Nichts als Ärger wäre dann und ich konnte froh sein, dass sich alles so überaus positiv entwickelt hatte. Ich schüttelte den Kopf frei; frei von der unglückseligen Rettungsaktion im Wasserkraftwerk, frei von Louis, frei von der Liebe.
    Padmini war jetzt bestimmt schon im Sommerhaus angekommen, hatte den zukünftigen Vater ihres zukünftigen Kindes kennengelernt und für gut befunden – oder sie würde morgen wieder zurückkommen. Ich war mir keineswegs sicher, ob Atalante in diesem Fall von meiner Strategie begeistert gewesen wäre und ob ich tatsächlich in der Lage wäre, sie und Areto zu besänftigen. Aber immerhin hatte das Fest wie geplant stattfinden können und schlimmere Dramen waren zumindest vorerst verhindert worden.
    Schließlich gab meine Mutter das Signal zum Aufbruch. Wir verstauten die restlichen Speisen und Getränke auf den Karren, löschten das Feuer und wanderten im Fackelschein nach Themiskyra zurück.
     
    Der Alltag kehrte wieder ein – oder das, was man hier dafür hielt – und meine Bedenken erwiesen sich als unbegründet. Padmini kam nicht verfrüht zurück.
    Inzwischen fand ich es herrlich zu reiten. Hekate war mir auf eine Art und Weise ans Herz gewachsen, wie ich es nie für möglich gehalten hätte. Aber

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