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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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schummeln, was Su nun lauthals anprangerte.
    Halina stand auf, aber Per war schon auf dem Weg. „Ich bekomme das Ding ohnehin nicht mehr zum Laufen“, erklärte er, bevor er sich mit ruhiger Stimme bemühte, die Differenzen aus dem Weg zu räumen.
    „Was wollt ihr mit der Konsole? Habt ihr Strom?“, wollte ich wissen.
    „Ja, eine Solarplatte auf dem Dach. Die gibt nicht so viel her, aber den Kleinen fällt im Winter die Decke auf den Kopf und ich verzichte lieber auf elektrisches Licht oder eine warme Dusche, als mir die Leichenbittermienen gelangweilter Kinder anzutun. Per hat die PS für einen Appel und ein Ei auf einem Markt ergattert. Leider funktioniert sie nicht.“
    Auch ich erhob mich. „Ich will dich nicht länger aufhalten. Es hat mich gefreut, dich kennenzulernen.“
    „Mich auch. Unser Haus steht dir jederzeit offen. Obwohl du eigentlich schon ein bisschen zu alt bist.“
    Ich verabschiedete mich auch von den anderen, dann begleitete mich Halina zur Tür. „Ich glaube, deine Mutter würde sich sehr freuen, dich noch einmal wiederzusehen.“ Ein seltsames Gefühl drückte mir mein Herz zusammen. Es dauerte eine Sekunde, bis ich begriff, was es war. Ich hatte nicht gedacht, dass ich dazu jemals wieder würde fähig sein. Sehnsucht nach Atalante. Nicht viel, aber sie war da.
    Halinas Mund wurde zu einem schmalen Strich. „Das ist unmöglich. Selbst, wenn ich die Kinder für so lange Zeit alleine lassen könnte – nach Themiskyra kehre ich nicht zurück. Auch nicht für einen kurzen Besuch.“
    „Themiskyra befindet sich jetzt nicht mehr am Meer. Es ist nur drei bis vier Tagesritte entfernt. Und irgendwie kann man es sicher organisieren, dass ihr euch außerhalb der Stadtmauern trefft.“ Immerhin hatte ich auch die fiese Philippa zu ihren heimlichen Rendezvous mit Dante gerollt.
    Sie mied meinen Blick. „Darum geht es nicht. Ich … kann einfach nicht.“
    „Na gut“, gab ich nach. „Aber überleg es dir. Niemand weiß, wie viel Zeit noch bleibt. Und sie vermisst dich sehr.“
     
    Wieder zurück in der Arcadia Kaufwelt lief ich nach einem kurzen Gespräch mit Verne, der natürlich immer noch im Keller saß, die Treppen in den sechsten Stock hoch. Hier lag noch einiges an Unterhaltungselektronik herum, doch wir hatten es nie in Betracht gezogen, die Sachen auf dem Markt zu tauschen, weil normalerweise keiner mehr für so etwas Strom verschwendete. Ich packte die modernste Konsole, alle dazu passenden Spiele, die ich finden konnte, und kiloweise Zubehör in einen Baumwollsack, dann ritt ich zurück zum Kinderheim.
    „Wer is' da?“, vernahm ich Sus Stimme hinter der Tür.
    „Ell.“
    „Du schon wieder.“ Sie öffnete.
    Da ich nicht wusste, ob sie den schweren Beutel tragen konnte, stellte ich ihn einfach in den Flur.
    „Ich wollte das nur kurz abgeben.“
    „Gut. Dann kannst du ja jetzt wieder gehen“, gab sie knapp zurück. Und ich musste ihr vollkommen recht geben und trat auf den Gehweg zurück. „Kommst du heute nochmal?“, wollte sie mit großen Augen wissen.
    „Nein. Heute nicht mehr.“
    „Schade“, sagte sie und knallte mir die Tür ein weiteres Mal vor der Nase zu.
    Die Kleine begann, mir ans Herz zu wachsen.
     
    Verne erschien nicht zum Abendessen. Eine Weile bemühten wir uns angestrengt um so etwas wie eine normale Konversation, doch dann verfielen wir in Schweigen, bis Nia unwillig sagte: „Er kann doch nicht den ganzen Tag da unten sitzen. Davon wird sich die Ware auch nicht vermehren.“
    „Vielleicht hat er einfach die Zeit vergessen“, meinte Ces.
    „Sicher nicht. Er zählt jede Sekunde bis zum Vollmond.“
    „Soll ich ihm etwas hinunterbringen?“, schlug ich vor.
    „Er wird es nicht essen.“ Chiara drückte mir trotzdem einen mit Kartoffelbrei und Gemüse gefüllten Teller in die Hand. „Aber einen Versuch ist es wert.“
    Doch unten im Keller fand ich den Tresorraum dunkel und menschenleer vor. Ich ging weiter, sah in mein kleines Labor und warf einen Blick in die verlassenen Verkaufsräume im Erdgeschoss, dann trug ich den Teller wieder nach oben ins Bistro.
    „Er ist nicht unten.“
    „Wahrscheinlich hat er sich in seinem Zimmer verkrochen“, vermutete Will.
    Doch auch dort fand ich keine Spur von ihm. Ich steckte die anderen mit meiner Unruhe an und bald schwärmten wir durch das gesamte Gebäude, suchten alle Stockwerke, die Balkone und das Dach ab, aber Verne war verschwunden.
    „Sein Pferd ist weg“, verkündete Munin, als wir uns wieder im

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