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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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wieder die Stille meines Steinkäfigs ertragen musste.
    „Willst du nicht langsam doch mal mit ihnen reden? Ich befürchte, dass sie sich irgendwann zusammenraufen, wenn du sie noch länger hinhältst. Beide gleichzeitig werde ich kaum aufhalten können.“
    Wieder verneinte ich stumm, bevor ich die Tür schloss, mich ans Fensterbrett zurückzog und nach draußen auf die von der Nachmittagssonne sanft beleuchteten Fabrikgebäude starrte. Grüne Blättchen und Knospen verzierten die Baumkronen und Büsche rundum und ich wunderte mich, wann das passiert war.
    Ist schon Frühling? fragte ich mich.
    Ein vorsichtiges Klopfen ertönte und ich stöhnte innerlich auf. Was nun? Wer jetzt?
    „Ell.“
    Ich fuhr herum. Polly stand in der Tür, mit schiefem Umhang, schlammigen Stiefeln und zerzausten Haaren. Tränen standen in ihren Augen und auch ich begann zu schluchzen, als sie zu mir lief und mich in die Arme schloss. Meine Schwester. Ganz lang hielt sie mich fest, bevor wir uns nebeneinander aufs Bett setzten.
    „Wie hast du mich hier gefunden?“, fragte ich mit brüchiger, zu lange ungenutzter Stimme.
    „Ainia hat mich geholt. Atalante war so dankbar, von dir zu hören, dass sie sie ohne Umschweife begnadigt hat, obwohl sie Amazonengebiet betreten hat. Jacintha war vielleicht aus dem Häuschen …“
    „Atalante hat dich gehen lassen?“
    Polly nickte, dann brach es aus ihr heraus: „Was ist denn nur passiert?“
    „Ich habe Louis gesucht.“
    „Aber er ist hier! Ich habe ihn unten gesehen! Er sagt, dass du dich hier verkrochen hast und ihn nicht sehen willst, seit dich diese Mafia-Vatwaka entführt haben.“ Sie sah mich eindringlich an. „Bitte, Ell, rede mit ihm! Er ist am Boden zerstört.“
    Ich wandte mich ab. „Bist du deswegen hier?“
    „Ich bin hier, weil ich monatelang nichts von dir gehört habe und vor Sorge fast umgekommen wäre“, gab sie heftig zurück. „Von Victoria wusste ich zwar, dass du dich auf die Suche gemacht hast, aber wir hatten keine Ahnung, wo und für wie lange – und ob du überhaupt noch lebst! Als Ainia endlich in Themiskyra mit Informationen über dich auftauchte, habe ich Artemis auf Knien gedankt. Ich habe dich so vermisst!“
    „Ich habe dich auch vermisst. Ich habe dich gerufen, aber du hast mich nicht gehört …“ Der Schrecken meiner Gefangenschaft lebte wieder auf und ich verstummte. Ich wusste, dass nicht alles, was ich dort unten erlebt hatte, Realität war, aber das auszusortieren war mir unmöglich. Es brachte mich viel zu nahe an diesen dunklen Ort, im Underground , in meiner Seele, über den ich nie wieder nachdenken wollte.
    Deshalb antwortete ich auch völlig unbeteiligt, als sie meine Hand drückte und fragte: „Was haben die mit dir gemacht?“
    „Nichts. Ich war einfach nur underground gefangen und habe nichts gesehen. Dann haben sie langsam die Wände verschoben und meine Zelle immer weiter verkleinert, bis ich dachte, sie zerquetschen mich wie in einer Müllpresse.“ War das wirklich geschehen? Oder war das nur eine weitere Wahnvorstellung gewesen? „Mehr weiß ich nicht, nicht mal, wie lange ich dort unten war.“
    „Sechs Tage, sagt Ainia.“
    Nur sechs Tage? Es hat sich eher wie sechs Monate angefühlt.
    „Sie hat mir auf dem Weg hierher alles erzählt. Nachdem du verschwunden warst, kontaktierte Louis unverzüglich deine Neristafreunde. Sie suchten alles ab, aber du warst wie vom Erdboden … du warst vom Erdboden verschluckt. Dann kamen die Videos, jeden Tag eins, und dadurch wussten sie, dass du irgendwo underground festgehalten wirst.“
    „Was für Videos?“, fragte ich entsetzt. Aber ich ahnte es ohnehin.
    „Von dir“, sagte Polly schlicht. „Sie hatten Infrarotkameras installiert und ließen den Arkadiern ausgewählte Szenen zukommen.“
    Sofort dachte ich an meine Toilettenecke und war nahe daran, mich vor Scham nun doch in meinen Dolch zu stürzen. Ich würde dieses Zimmer nie wieder verlassen, soviel stand fest, und ich würde auch niemanden mehr hereinlassen.
    Meine Schwester musste mir mein Grauen angesehen haben und legte mir mitfühlend ihren Arm um die Schulter. „Soweit ich weiß, waren nur deine Ausbruchsversuche zu sehen und verschiedene Stadien von Verzweiflung und Wahnsinn. Louis ist anscheinend komplett ausgerastet, als er sah, was sie dir antaten. Er setzte alle Hebel in Bewegung und zog auch diese andere Truppe hinzu.“
    „Charondas' Erben.“ Celeste. Mein Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen.
    „Genau. Sie

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