Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
Vom Netzwerk:
einnahm, brannte inmitten glühender Holzscheite ein kleines Feuer und darüber brutzelten auf einem vierbeinigen Grillrost immense Fleischstücke. Ein breitschultriger Mann mit militärisch kurz geschnittenen blonden Haaren stand daneben und wuchtete sie auf die hingehaltenen Teller.
    „Hey, dich kenne ich“, sagte der Typ, als ich an der Reihe war, und lächelte mich an.

Kapitel 10
    Für eine Sekunde musste ich an unsere Begegnung im BoraBora denken und wie ich damals fast auf seinen Annäherungsversuch eingegangen wäre … weil ich durcheinander und verzweifelt gewesen war und er der Einzige, der mir zugetraut hatte, Polly zu befreien. Ich spürte, dass ich rot wurde, und hoffte, dass er es im warmen Licht des Feuers nicht bemerken würde. Ehe ich eine geistreiche Bemerkung hervorbringen konnte, fühlte ich mich an seine Brust gedrückt.
    „Hallo Will“, erwiderte ich, als er mich wieder losließ.
    „Du hast ganz schön lange gebraucht, um hierher zu finden. Gib mir deinen Teller.“
    Während er sich bückte, um ein paar Kartoffeln aus dem Feuer zu fischen, raunte mir Ces zu: „Woher kennst du den?“ Er sah nicht glücklich dabei aus.
    „Von früher“, flüsterte ich vage zurück.
    Nachdem Will mir meinen Teller zurückgegeben hatte, wandte er sich Ces zu. Der Blick aus seinen grauen Augen wurde merklich kühler, als er ihn musterte. „Dich kenne ich nicht.“
    „Cesare Saveri.“
    Die beiden schüttelten sich förmlich die Hand.
    „Dich hat's im Bankenviertel erwischt, habe ich gehört“, sagte Will und füllte auch Cesares Teller.
    „Nur ein Kratzer“, betonte Ces.
    Will sah zwischen uns hin und her. „Und ihr beiden seid …“
    „Auf der Suche“, beeilte ich mich zu sagen. Ich hatte keine Lust, unser kompliziertes Yashta-'Shim-Schutzbefohlene-Unterhaltungskünstler-Verhältnis zu diskutieren, während mein herrlich duftendes Abendessen erkaltete. „Nach seinem Bruder“, setzte ich hinzu. Ich wartete darauf, dass Will ebenfalls seinen Teller mit nach drinnen nahm, aber er begann im Stehen zu essen. „Kommst du nicht mit rein?“
    „Ich habe Wachdienst“, erklärte er und warf pro forma einen schnellen Blick in die Umgebung.
    „Hm“, machte ich. Einerseits fand ich es unhöflich, Will draußen stehen zu lassen, andererseits zupfte Ces schon geraume Zeit unauffällig an meinem Ärmel, weil er wieder ins Bistro wollte, mich aber offensichtlich nicht mit dem anderen Mann alleine lassen wollte.
    „Geht nur rein. Cesare sieht so aus, als würde er jede Sekunde umkippen. Verne löst mich ab, wenn er gegessen hat, dann komme ich dazu.“
    „Phantastisch“, raunzte Ces kaum hörbar, sobald wir ein paar Schritte entfernt waren. „Umkippen, pah.“
    Ich rammte ihm leicht meinen Ellenbogen in die Rippen. „Stell dich nicht so an. Will meint es nur gut. Er und Verne haben mir mal sehr geholfen.“
    „Er hat dich quasi ausgezogen mit seinen Blicken“, beklagte er sich und hielt mir die Balkontür auf.
    „Und was hast du mit der Bürgerwehr-Barbie gemacht?“
    „Ha! Du bist doch eifersüchtig!“
    Ich rollte mit den Augen. „Ja. Euer glühender Blickwechsel hat mir das Herz gebrochen. Zufrieden? Jetzt geh weiter – oder soll ich verhungern?“
    „Solange du mit mir unterwegs bist, wirst du nie verhungern“, teilte er mir mit und legte seine freie Hand auf sein Herz. Dann musste er selbst lachen. „Wenn ich mich nicht hätte verletzen lassen, hätten wir nicht so gute Steaks, oder?“
    „Ja, das hast du wirklich gut gemacht. Schade, dass wir nie herausfinden werden, ob sie dein Opfer wert sind, weil du mich mit albernen Behauptungen vom Essen abhältst.“ Mein Magen knurrte so hingebungsvoll, dass Ces die Sache endlich auf sich beruhen ließ und wir uns zu den anderen setzen konnten.
    Doch nach dem Abspülen begannen die Reibereien von Neuem. Gemeinsam mit den anderen erklommen wir mit Laternen die Treppen ins vierte Geschoss. Ces hielt sich wacker und obwohl seine Gehirnerschütterung ihm zu schaffen machen musste, ließ er sich nichts anmerken. Was ihn jedoch ganz offensichtlich wurmte, war, dass ihm Will seine Reisetasche hochtrug. Mein Angebot, sie zu nehmen, hatte er empört abgewiesen und er selbst konnte sie nicht schleppen, weil Munin es ihm strikt untersagt hatte.
    In jedem Stockwerk warf ich einen schnellen Blick auf die früheren Verkaufsflächen und je höher wir kamen, desto gefüllter waren die Regale dort noch. Oben angekommen verabschiedete sich Munin in die eine, Nia

Weitere Kostenlose Bücher