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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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war; sein Schein färbte die Hauswand vor mir in leuchtendes, flackerndes Orange. Lang war ich wohl nicht bewusstlos gewesen, Steinchen und Staub hatten sich gelegt, aber der Rauch begann gerade erst, sich in der Luft zu verteilen.
    Da sah ich ihn – vielmehr es : Louis' Profil, das sich als dunkler Schatten an der Mauer abzeichnete, und diese Tatsache war es auch, die mein Herz wieder auf Kurs brachte und die Apathie vollends vertrieb. Ich ignorierte die weißen Schmerzblitze, die durch mein Genick und meine Sicht zuckten, riss den Kopf herum und blickte in Richtung der Licht- und Schattenquelle …
    Etwa 15 Meter hinter mir stoben grelle Flammen, für mich völlig lautlos, aus einem ehemaligen Buchladen. Sie hatten die nebenstehenden Autowracks in Brand gesetzt, auf einen verrottenden Parkscheinautomaten und einen Altglascontainer übergegriffen. Brennende Schutthaufen lagen überall auf der Straße herum. Und in all dem Durcheinander eine dunkle Gestalt, die – dessen war ich mir hundertprozentig sicher, auch wenn ich im Gegenlicht keine Details erkennen konnte – Louis gehörte. Ungläubiges Glück bitzelte in meinen Zehenspitzen. Alles stimmte, Größe, Statur, Haltung. Mein Herzschlag dröhnte dumpf durch das Kreischen in meinen Ohren. Dann erst sah ich den anderen Schemen, einen Mann. Er hing zusammengekrümmt am Ende von Louis' Arm, machte hektisch flehende Gesten und verzerrte das Gesicht, schrie wahrscheinlich irgendetwas, bettelte.
    Alles ging zu schnell … zu schnell, als dass ich mich hätte aufrappeln und loslaufen können – nicht, dass mein Körper das augenblicklich zugelassen hätte. Zu schnell, als dass ich hätte eingreifen können, als Louis in seine Jackentasche griff, eine Pistole zog und dem Typen den Kopf wegschoss. Das, was von ihm übrigblieb, warf er achtlos beiseite.
    Das war der Moment, in dem ich meinen Kopf einfach wieder aufs Pflaster fallen ließ, egal, in welcher Pampe meine Stirn landete. Das ungläubige Glück floss aus meinen Fußspitzen und verschwand in der Gosse.
    Ich stellte mich tot, weil ich nicht verstehen konnte, was ich gesehen hatte.
    Im Nachhinein konnte ich nicht sagen, was ich in diesem Moment wirklich glaubte. Vielleicht wusste ich tief in meinem Inneren, dass er es war. Aber was ich beobachtet hatte, war so grausam, dass ich dieses Wissen nicht zulassen konnte. Es war einfach nicht möglich. Also blieb mir nur eine Lösung, die halbwegs erträglich war: Der Schatten war nicht Louis. Konn te es gar nicht sein. Louis enthirnte Menschen nicht. Nie im Leben konnte er so kaltblütig sein.
    Was, wenn er sich verändert hat? bohrte mein Verstand.
    Er ist es nicht.
    Was, wenn du daran schuld bist …
    Er ist es nicht.
    … dass er sich so verändert hat?
    Er ist es nicht! Bei Artemis, es ist stockfinster, ich habe nur einen Schatten gesehen, alles ist voller Rauch und mein Kopf ist vorhin ziemlich unsanft mit den Pflastersteinen kollidiert ... und andere Männer haben auch schöne Profile.
    Okay, wenn er es nicht ist, dann liegst du hier im Dunstkreis eines schießwütigen Psychokillers herum. Ist das besser?
    Ja. Aber immerhin riss mich diese Erkenntnis soweit aus der Fassungslosigkeit, dass ich meine Kapuze wieder in Position zog und unter fast übermenschlichen Anstrengungen näher an die Hauswand kroch, wo ich mich zu einem dunklen Ball zusammenrollte, der mit den Schatten verschmolz.
    Was willst du? Spielst Moralapostel! Du hast auch getötet!
    Ja … aber nicht so. Er ist es nicht.
    Ganz langsam ebbte das Fiepen in meinen Ohren ab, während mein Herz eine stroboskopartige Frequenz erreichte und ich zu zittern begann. Ich hatte das Gefühl, dort eine halbe Ewigkeit ausgeharrt zu haben, bis ich mich vorsichtig aufsetzte und mich umsah. Alles war verlassen, von dem Psychokiller keine Spur mehr zu sehen. Das einzig Bewegte war das Feuer, dessen Knistern und Brausen ich mittlerweile schon fast wieder hörte, mein schneller Atem und mein flatterndes Herz. Ich überwand mich, doch das dauerte weitere Minuten. Dann stand ich mit schmerzenden Gliedern auf und wankte zu … der Leiche. Weitere Minuten, bis ich meinen Magen einigermaßen im Griff hatte. Die Flammen hatten bereits begonnen, die Hosen des Mannes aufzufressen, aber seine Beine interessierten mich nicht. Ich riss mich zusammen, ging in die Hocke und schob den Ärmel seines zerschlissenen Jacke tts nach oben. Kein Bandenabzeichen. Kein Marodeur.
    „Er war es nicht“, sagte ich. Ich konnte mich wieder

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