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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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ihr da auch schon drauf gekommen. “ Sie schnaubte. „Überlegt mal, wann der ganze Horror angefangen hat! Der Orden hat uns durch Ell an ihrem ersten Tag hier mitteilen lassen, dass er uns keinen Aufschub mehr gewährt. In ihrer zweiten Nacht wurde Emma abgeschlachtet. Und jetzt kriegt ausgerechnet sie eine Botschaft von den Schatten? Das glaubt ihr doch wohl selber nicht!“
    „Nia –“, versuchte Verne zu vermitteln, aber die Amazone unterbrach ihn hitzig: „Wisst ihr, was sie nachmittags macht? Nein, wisst ihr nicht, weil ihr ihr blind vertraut, aber ich weiß es! Sie schleicht durch irgendwelche U-Bahn-Tunnels und ich wette, dass sie sich dort im Finstern mit dem Orden trifft, um sich abzusprechen! “
    „Das stimmt nicht!“, versicherte ich den anderen fassungslos. „Also, es stimmt, ich war underground …“ Entsetzt bemerkte ich, dass sich in Chiaras Blick Misstrauen und in Vernes ein leicht distanzierter, abwartender Ausdruck schlich. Nur Munin sah mich genauso nachdenklich an wie zuvor. Ich beeilte mich, weiterzureden. „… aber doch nur, um das Mohawk-Revier zu umgehen! Ich kenne die Wege von früher und das ist überhaupt nicht meine Schrift auf dem Papier dort und warum sollte ich überhaupt sowas tun? Was hätte ich denn davon? Verne, ich bin doch total dankbar, dass wir hier unterkommen konnten!“, sagte ich flehend.
    Will war zurückgekommen. „Was ist los? “
    „Sie denken, dass ich an all dem schuld bin!“, rief ich aufgelöst.
    Verne versuchte, mich zu beruhigen. „Ell, keiner denkt das. “
    „Ich schon“, sagte Nia kalt.
    Plötzlich dämmerte mir etwas. „Du warst es“, sagte ich langsam und stand auf. „Du hast das alles eingefädelt, um es mir in die Schuhe zu schieben! Du wolltest mich von Anfang an loswerden.“
    Jetzt wich die Farbe aus Nias Gesicht. Auch sie sprang auf die Füße. „Seht ihr, wie sie versucht, von sich abzulenken!? “
    „Da ist man mal zwei Minuten nicht da und schon gehen sich alle an die Gurgel. Das ist mir zu komplex. Ich bin draußen und schiebe Wache“, murmelte Will und verschwand auf den Balkon.
    Und Nia sah tatsächlich so aus, als würde sie mir am liebsten ins Gesicht springen. Ich verfluchte mich, dass ich nicht schon vorher drauf gekommen war. Natürlich musste es jemand aus unseren Reihen sein. Und es erklärte auch das Ginkgoblatt, etwas, wovon der Orden gar keine Kenntnis haben konnte. Aufkeimende Wut absorbierte die Furcht, die mir die Nachricht eingeflößt hatte. Aufgebracht funkelte ich Ces an. „Du hast ihr vom Ginkgo erzählt!“
    „Ich habe überhaupt nichts erzählt!“, sagte er empört, dann wandte er sich an die anderen. „Aber ich lege die Hand dafür ins Feuer, dass Ell nichts mit der Sache zu tun hat. “
    „Ach ja? Seit wann kennst du sie denn? “, schnappte Nia. „Einen Monat, wenn ich mich nicht irre.“
    „Sechs Wochen“, berichtigte Ces. „Aber das spielt keine Rolle. “
    Seine Loyalität wärmte mein Herz.
    „Cesare hat recht. Ell steht nicht mit den Schatten in Verbindung“, sagte Munin ruhig. Es klang nicht wie eine Vermutung, sondern so, als ob er es hundertprozentig sicher wisse. „Aber Nia ist auch nicht für den Brief verantwortlich.“
    Erstaunt wandte ich mich ihm zu. „Woher –“
    „Intuition. Erfahrung. Ein Auge für Details“, erklärte Munin.
    „Er weiß es einfach, wenn jemand lügt. Eine Gabe, die sich bei Verhandlungen als äußerst praktisch erweist “, ergänzte Verne. Die Wärme war in seine Augen zurückgekehrt, wie ich dankbar registrierte.
    „Verdammt“, stieß Nia aus, ließ sich mutlos auf die Bank zurückfallen und zog die Schultern hoch, als ob ihr kalt wäre. „Wenn Ell es nicht selbst war, war es doch der Orden. Und das heißt, die Sache ist wirklich gruslig. “ Sie vertraute Munins Gabe offenbar. Soweit war ich noch nicht.
    „Bist du sicher, dass die Botschaft nicht Nias Werk war?“, fragte ich ihn skeptisch.
    „Jetzt hör schon auf!“, blaffte sie mich an. „Du weißt echt nicht, wann es genug ist, oder?“
    „Ja, Ell, ich bin mir sicher“, schritt Munin ein, bevor es zu einem neuerlichen Wortgefecht kommen konnte. „Aber nicht nur, weil ich es sehe. Für Nia lege nämlich ich meine Hand ins Feuer. “ Das sagte er zu Ces und dieser schien sich merklich zu entspannen.
    „Du nutzt also die Kanalisation, um in der Stadt von A nach B zu kommen?“, fragte Verne verblüfft. „Darauf hätten wir auch mal kommen können. “
    Chiara verzog das Gesicht.

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