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Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Titel: Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Paradigi
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zu Eigigu wollt, müsst ihr also erst einmal die alte Spinne befreien.«
    Rian sah zu Grog, der leicht die Schultern hob. »Wie können wir die Spinne befreien?«, fragte sie.
    »Sie ist auf Naoero in Fesseln aus ihrer eigenen Seide gefangen«, sagte Yacowie. »Nach dem Ende der Schöpfung hatte sie sich dort verkrochen, um Ruhe zu finden. Bangarra hat sie hervorgezerrt und mit dem Haltbarsten gebunden, das er finden konnte. Aber ich weiß, dass es ein Mittel gibt, mit dem die Seide durchtrennt werden kann. Ihr müsstet also nur helfen, die Zutaten dafür zu finden, und euch dann in Bangarras Lager einschleichen, um das Mittel auf die Fesseln aufzutragen.«
    Auch wenn es nicht unbedingt wie eine einfache Aufgabe klang, sich in ein feindliches Lager einzuschleichen, sagte Rian ein Instinkt, dass noch mehr hinter Yacowies Angebot steckte. »Was für Zutaten sind das?«, hakte sie nach.
    Yacowie winkte ab. »Zumeist Allerweltssachen, die wir selbst besorgen können. Ihr müsstet euch nur um den Staub der Blauen Korallen kümmern.«
    »Blaue Korallen?«
    Yacowie nickte. »Man sagt, sie wären aus den Klebetropfen entstanden, die Areop-Enap während des Spinnens der Welt verlor. Sie fielen ins Meer und wurden zu Korallen, die aber zum Teil noch etwas von der Magie der Spinne in sich tragen. Darum sind sie die wichtigste Zutat zu unserem Kawawar.«
    »Und wo findet man diese Korallen?«
    Yacowie wiegte den Kopf von der einen Seite zur anderen. »Das ist die kleine Schwierigkeit an der Sache. Durch verschiedene Einflüsse – nicht zuletzt von den Menschen verantwortet – sind die Blauen Korallen fast ausgestorben. Und es gibt nur noch eine einzige, die über die notwendige Magie verfügt. Sie liegt in den Tiefen unter Naoero.«
    Rian sah auf Grog hinunter, der den Kopf schüttelte. Als sie sich zu ihm beugte, flüsterte er ihr ins Ohr: »Er ist gerissen und hinterhältig. Wahrscheinlich lässt er sich von uns die Kastanien aus dem Feuer holen, und am Ende weiß die Spinne gar nichts. Du solltest nicht auf ihn eingehen.«
    »Hast du denn eine bessere Idee?«
    »Uns wird schon etwas einfallen.«
    »Und bis dahin machen wir das hier«, bestimmte Rian. »Es ist zumindest eine Möglichkeit, und es bringt uns zu der Insel, von der Eigigu aufgestiegen ist. Damit kommen wir unserem Ziel schon einmal ein gutes Stück näher.«
    Grog seufzte und ließ die Schultern hängen. »Also gut.«
    »Wir tun es«, sagte Rian, richtete sich wieder auf und fixierte Yacowie. »Aber wehe, du versuchst, uns hinters Licht zu führen.«
    Der König öffnete die Augen weit und legte das Handpaddel in einer Geste an die Brust, die eindeutig »Iiiiich?« bedeuten sollte. Doch das Funkeln in seinem Blick ließ Rian befürchten, dass Grog nicht ganz unrecht hatte.

3 Tod Bangarra!
    Immer wieder hallte der Ruf über das Wasser, während das Boot vom Wind gejagt durch die Gischt hetzte, auf die am Horizont erkennbare Insel zu.
    »Tod Bangarra und all seinen Spießgesellen! Ich werde mit ihren Köpfen meine Höhle schmücken und ihre Körper an die Haie und Krokodile verfüttern!«
    »Tod Bangarra!«
    Grog saß dicht an Rian geschmiegt wie schon während der ganzen fünf Tage ihrer Reise und fixierte seine Füße oder die der anderen Mitreisenden, um nicht auf das offene Meer hinaussehen zu müssen.
    »Yacowie macht nicht gerade ein Geheimnis darum, was er eigentlich will«, murmelte er.
    »Wunderst du dich darüber? Warum soll man an einem Ort, an dem es noch nicht einmal üblich zu sein scheint, einen gemeinsamen Oberherrscher zu haben, weniger Spaß am Kämpfen empfinden als bei uns, wo jeder kleine Anlass gleich in eine Fehde ausartet?«
    »Von mir aus können sie hier so viel Fehden austragen, wie sie wollen, solange sie nur uns da nicht mit reinziehen.«
    Rian lächelte. »Als ob wir es an ihrer Stelle anders machen würden. Glaubst du, Fanmór nähme auf Außenseiter Rücksicht, wenn jemand seine Herrschaft infrage stellte? Das hätte er zu keiner Zeit getan und erst recht nicht jetzt. Man muss die Möglichkeiten nutzen, die sich bieten, und aus dem Weg schaffen, was hinderlich ist.«
    Kurz sah Grog zu Rian auf, bereute diesen Wechsel der Perspektive aber sofort und blickte wieder in den Boden des Bootes. »Es würde mir nicht so viel ausmachen, wenn ich wüsste, wo Pirx ist.«
    Rians Lächeln verflog. Ohne ihn anzusehen, strich sie über Grogs Haar. »Mir wäre es auch lieber, wenn ich wüsste, wo er abgeblieben ist. Aber ich bin sicher, er

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