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Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Titel: Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Paradigi
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schlägt sich irgendwie durch. Er ist nicht mehr so unerfahren wie zu Beginn unserer ersten Reise. Der kleine Kerl hat schon viel mit uns erlebt, und bisher konnte er sich noch aus jedem Schlamassel befreien. Wahrscheinlich taucht er dann auf, wenn wir ihn am wenigsten erwarten.«
    »Warum bist du dir da so sicher?«
    »Weil er ein Pixie ist. Pixies gäbe es schon längst nicht mehr, wenn sie nicht dieses Talent besäßen.«
    Grog wiegte den Kopf, nickte dann aber.
    Die Insel, auf die sie zuhielten, nahm einen stetig wachsenden Anteil des Horizonts ein. Im schwächer werdenden Licht konnte Rian Palmen ausmachen, die einen hellen Strand säumten. Nach wenigen hundert Metern hob sich das Land ein Stück an und wurde zu etwas, das aus ihrer Warte wie ein breites Plateau wirkte. Bis auf den schmalen Küstenstreifen nahm es die ganze Mitte der Insel ein.
    Die Rufe Yacowies und seiner Krieger wurden leiser, und nachdem das Boot die von hellem Schaum markierte Rifflinie vor der Küste passiert hatte, verstummten sie ganz. Der Himmel verdunkelte sich nach und nach. Das helle Segel wurde eingeholt, stattdessen setzten die Männer Ruder ein. Vermutlich hatte Yacowie vor, möglichst unbemerkt anzulanden.
    Rian sah sich in dem Boot um. Es hatte schon bei seiner Herstellung geräumig gewirkt, und durch die Magie Yacowies oder seiner Untergebenen schien es im Inneren noch größer zu sein. Außer Rian und Grog hatte er seine besten Krieger mitgenommen. Überall blitzten scharfe Zähne, Krallen und Giftsporne mit dem Stahl der Macheten und Äxte um die Wette, die nun von Werkzeugen zu Waffen geworden waren. Die Elfe schätzte, dass an die dreißig Leute zugegen waren, und sie wusste, dass ihnen zusätzlich noch einmal so viele im Wasser folgten. Es schien, als wolle Yacowie während seines Aufenthaltes auf der Insel und des Rettungsversuchs keine Risiken eingehen.
    Die Krieger holten die Ruder ein, ließen das Boot mit dem restlichen Schwung auf den Sand auflaufen und sprangen dann hinaus, um es weiter auf das Ufer und in den Schutz einiger Bäume zu ziehen. Alles geschah in solcher Lautlosigkeit, dass Rian das Knirschen der eigenen Schritte in den Ohren tönte. In geübter Schnelligkeit legten die Krieger den Mast ab und tarnten das Boot mit Palmwedeln von benachbarten Bäumen. Dann sprühten sie etwas Flüssiges, Magisches mit ihren Mündern darüber, wodurch die Erhebung erst recht wie ein dichtes Gebüsch aussah.
    Nachdem Yacowie auch die Spur, die sie von der Wasserlinie bis zum Wald hinterlassen hatten, mithilfe magischer Luftwirbel verwischt hatte, verschwanden alle bis auf den König, Rian und Grog zwischen den Bäumen.
    »Wir spähen Bangarras Lager aus«, teilte Yacowie Rian mit. »Ihr macht euch inzwischen auf die Suche nach der Koralle. Ich zeige euch den Weg.« An einem Griff hob er einen großen, mit dunklem Tuch abgedeckten Käfig an, den er aus dem Boot genommen und seither nicht mehr aus den Augen gelassen hatte, und ging voran.
    Außer dem Rauschen der Palmwedel im Wind gab es kaum einen Laut, während Yacowie Rian und Grog landeinwärts leitete. Nach einer Weile wurde der Boden steiler, und sie erreichten den Abhang, der zum Plateau hinaufging. Trotz der Dunkelheit unter dem Dach des dichten Palmenwaldes, in dessen Schutz sich Gebüsch und farbig schillernde Blumen drängten, fand Yacowie mit traumhafter Sicherheit einen Pfad.
    Sie erreichten die Kante an einer Stelle, an der sie vor einer Weile abgebrochen sein musste und den Blick auf das sehr poröse darunter liegende Gestein freigab. Zudem fehlten dort die Pflanzen, und Rian konnte einen Blick zurück über das Meer werfen. Der Anblick des im Licht des aufsteigenden Mondes silbern schimmernden Wassers ließ ihr einen Moment den Atem stocken. Es war ein Anblick, wie sie ihn noch nie gesehen hatte. Gischtkronen zierten das Riff und führten von dort scheinbar in die Unendlichkeit.
    »Gibt es hier eigentlich keine anderen Inseln?«, fragte sie Yacowie. Unwillkürlich hatte sie ihre Stimme gesenkt; weniger weil sie Entdeckung durch Bangarras Leute fürchtete, als weil sie die Ruhe der Nacht nicht stören wollte.
    Der König schüttelte den Kopf. »Naoero ist eine einsame Insel, gebaut aus den letzten Fäden von Areop-Enap, bevor sie versunken ist. Da unten ist übrigens auch die Koralle.«
    »Unten? Unter der Insel?«
    »Ja. Darum gibt es sie überhaupt noch. Sie ist ebenso gut versteckt, wie Areop-Enap es war. Nur die alte Spinne wurde gefunden. Hoffen wir, dass

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