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Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Titel: Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Paradigi
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das Halsband. In Wirklichkeit öffnete sie jedoch auch den Knoten des Bandes, an dem das Säckchen neben dem Schwirrholz hing, und ließ es verdeckt durch ihren Körper vor sich in den Sand fallen. Gleichzeitig hob sie die Halskette, bis sie funkelnde Lichtblitze in alle Richtungen versandte.
    »Heb das Säckchen auf, Pirx, und versteck es gut«, sagte Rian. »Mit dem Pulver darin kannst du in der Nacht Areop-Enap befreien. Und du, Urahnin, gib vor, dich für die Kette zu interessieren.«
    Die Taster der Spinne schlossen sich um den Schmuck und hoben ihn hoch, ließen ihn vor den hellen und dem Paar dunkler Augen pendeln.
    »Ein hübsches Stückchen Tand«, sagte sie laut. »Ich könnte damit bestimmt gut Beute anlocken. Es gefällt mir. Ich behalte es. Danke.«
    Rian presste die Lippen zusammen. Es war eines ihrer liebsten Schmuckstücke, und sie hatte nicht vorgehabt, es so leichtfertig herzugeben. Aber es hatte keinen Sinn, sich darüber mit der Spinne zu streiten.
    Pirx hatte indessen den Beutel flink aufgenommen und unter seiner Mütze versteckt, während er durch Rian vor den Blicken der Leute verborgen war. Auch danach blieb er dort sitzen, wo er war, als sei nichts gewesen.
    »Ich werde jetzt wieder gehen«, sagte Rian. »Wenn die Wachen schlafen, wird Pirx deine Fesseln öffnen. Sag ihm, was ich wissen muss, und dann fliehe in den Wald. In der darauf folgenden Verwirrung werden auch er und ich verschwinden.«
    Sie schenkte Pirx ein aufmunterndes Lächeln, sah wieder zu der Spinne hoch und neigte den Kopf zum Abschied. »Viel Glück.«
    »Viel Erfolg, Rhiannon von den Sidhe Crain. Mögest du zur rechten Zeit den Kokon des Wissens öffnen.«
    Die Worte irritierten Rian ein wenig, doch sie nickte nur und wandte sich ab, um zu Bangarra und seinen Männern zurückzukehren.
    Zur Zeit der tiefsten Dunkelheit, als bis auf wenige Wachen alle schliefen, zerriss plötzlich ein gellender Schrei die Stille.
Pirx,
schoss es Rian durch den Kopf.
    Die Elfe zog die Decke um sich, unter der sie gelegen hatte, während sie in leichtem Dösen auf den Pixie wartete, und sprang auf. Auch in die Männer um sie herum kam Bewegung. Plötzlich war ein Zischen zu hören, und das Flackern aus der Gegend des Lagers der Feuergeister erlosch.
    Lautes Wimmern erklang, und zugleich rief jemand von der anderen Seite: »Die Spinne ist los!«
    Im nächsten Augenblick brach Chaos aus. Schreiend stürmten dunkle Gestalten in Bangarras Lager, während die Männer noch nach ihren Waffen tasteten. Es waren nicht viele, und vielleicht hätten die Wachen sie aufhalten können, wäre nicht zugleich die Spinne auf Rachefeldzug gegangen. Als bedrohlicher dunkler Schatten schwebte sie vor dem Sternenhimmel, die reflektierenden Augen warfen das helle Mondlicht wieder, und mit jedem ihrer Schritte zerstörte sie einen Unterstand oder trat einige Krieger weg, die ihre Waffen gegen sie schwangen. Auf einen Mann, der ein Blasrohr auf Areop-Enap richtete, schoss auf einmal ein weißer Strahl zu, und er blieb an dem Seidenfaden kleben. Schreiend wehrte er sich dagegen, dass die Spinne ihn heranzog, und versuchte panisch, mit einem Messer den Faden zu durchtrennen, doch es war vergeblich. Wenige Augenblicke später wies nur noch ein zappelnder Kokon auf seine Existenz hin, und die Spinne zog weitere Schlingen aus ihrer Drüse und warf sie in die Menge der Krieger.
    Kämpfe entbrannten ringsherum. Rian erkannte, dass es vergebliche Liebesmüh war, zu versuchen, zu Areop-Enap vorzudringen. Unter dem Schutz der dunklen Decke huschte sie zum Strand, von dem die Hälfte von Yacowies Streitmacht hereingestürmt gekommen war, und folgte der Wasserlinie bis dorthin, wo die Spinne angekettet gewesen war. Die zerfetzten Fäden lagen noch herum, und als Rian weiterging, huschte eine kleine Gestalt auf sie zu.
    »Rian«, piepste sie.
    »Pirx!« Sie ließ die Decke fallen und hob ihn hoch. »Hast du, was ich brauche?«
    Der Igel sah sie mit glänzenden Augen an. »Sie hat nur gesagt: ›Sie muss dem Weg Eigigus folgen‹ und: ›Was sie ist, öffnet ihr den Weg.‹ Mehr nicht. Ich werde da nicht schlau draus.«
    Seufzend ließ Rian den Pixie wieder los. »Ich leider auch nicht. Vielleicht muss ich nur länger darüber nachdenken. ›Den Kokon des Wissens öffnen‹, wie Areop-Enap es genannt hat. Jetzt aber erst einmal weg hier, bevor wir noch zwischen die Fronten geraten.«
    »Wo ist Grog?«
    »Er erwartet uns hoffentlich im Lager. Und genau dorthin werden wir

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