Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)
haben. Und diese Frequenz findet den Weg zu seiner Energie. Wie ein Radio, das so eingestellt wird, dass ein bestimmter Sender zu hören ist. Der Sender und der Empfänger haben dieselbe Frequenz. So ist es auch mit Theodor. Seine Energie sendet zu dieser Frequenz. Diese Energiewellen sind überall und trifft es auf dieses Zeichen, so kann der Träger dieses Zeichens Empfänger sein.“
„So – einfach?“ Judy musste sich sichtlich beherrschen. „Und wie wirkt sich das aus?“
„Jede Religion hat ihr Symbol“, sagte Henriece trocken. Er fühlte, dass Judy unsicher wurde. Es war seine Absicht, sie zu beängstigen. „Und dieses Symbol verbindet. Die Auswirkungen sind sehr unterschiedlich. Sie kann intensiv oder auch oberflächlich sein. Je nachdem, wie der Sender sich selbst frequentiert. Ist eine Verbindung hergestellt, kann das unter Umständen auch im Unterbewusstsein stattfinden.“
„Im Unterbewusstsein“, flüsterte sie. „Ist das Leben wirklich so?“ Ihr Blick wirkte verstört. Eine Zeitlang war es nun still.
Auf einmal vernahmen sie ein leises Geräusch, das von außen herrührte. Jemand näherte sich dem Haus. Das zerbarsten des Schnees verriet Schritte, die plötzlich inne hielten. Gespannt sahen sie sich einander an, bis sich die Schritte wieder entfernten.
„Wo sind denn die Schlafräume und das Badezimmer?“, fragte Judy dann.
Henriece lächelte.
„Ein Badezimmer gibt es nicht“, sagte er zu ihrer Enttäuschung und auch Entsetzen. „Eine Waschgelegenheit gibt es in der Küche. Die Schlafräume sind im hinteren Teil. Es wird sehr kalt sein, denn sie sind nicht beheizt.“
„Kalt? Sollen wir nicht lieber in das Hotel gehen?“
„Das hat über die Wintermonate geschlossen und ich weiß auch nicht, ob es schon neue Pächter gibt.“
„Naja, irgendwie wird es schon gehen.“
Henriece wusste sehr wohl, was Judy durch den Kopf ging. Das Zeichen, das sie unter ihrer linken Brust trug, bereitete ihr Sorgen. Langsam aber sicher trieb er sie in die Ausweglosigkeit.
Wieder näherten sich Schritte von außen. Diesmal mussten es mehrere Personen sein, die unmittelbar stehen blieben.
„Wer mag das sein?“, flüsterte Judy.
Henriece legte seinen Finger an die Lippen, stand auf und schlich sich zur Tür. Im selben Moment klopfte es lautstark.
„Wer ist hier?“, fragte eine kraftvolle Stimme. Gleichzeitig wurde versucht, die Tür zu öffnen, die Henriece jedoch verschlossen hatte.
„Bitte öffnen Sie die Tür!“, befahl der Sprecher.
Henrieces Blick fiel auf den Türgriff, der das Aussehen eines Auges hatte.
„Beschütze uns“, flüsterte er, drehte den alten Schlüssel und öffnete die Tür. Zwei Gestalten, eingepackt in Mantel, Schal und Mütze, jeder bewaffnet mit einem Gewehr, und einer Taschenlampe, standen davor.
„Sie?“, entfuhr es dem Sprecher, der einen Schritt zurück wich und den Lichtkegel der Taschenlampe senkte.
Henriece erkannte in ihm den Ortsvorsteher Saul Rodus wieder, der sich ebenfalls wie alle anderen Dorfbewohner unter der Kontrolle Theodors, beziehungsweise Harry Banslys befunden hatte. Die Person neben ihm war sein sechszehnjähriger Sohn Adrian.
„Wie kommen Sie hier her?“ Offensichtlich hatte er die Anreise der beiden nicht mitbekommen. Bewusst hatte Henriece den Fahrer Howards auch gebeten, nicht direkt in das Dorf zu fahren, sondern sie nach der Brücke aussteigen zu lassen. Es war am späten Nachmittag, als sie dann das Dorf erreicht und sich unbemerkt dem kleinen Haus genähert hatten.
„Der Straßenwart Richard Howard war so freundlich, uns hierher zu bringen“, antwortete Henriece. „Ich hoffe, wir dürfen hier ein wenig bleiben.“
„Wir?“ Rodus warf den Schein seiner Lampe über Henriece hinweg ins Innere des Gebäudes. Soeben kam Judy aus dem Dunkeln hervor.
„Oh, eine Dame. Dürfen wir dennoch eintreten?“
„Selbstverständlich“, gestattete Henriece und trat beiseite. „Das hätte ich eigentlich Sie fragen müssen“, meinte er dann lächelnd.
„Ich weiß, dass Sie sich zu diesem Haus sehr stark verbunden fühlen“, erwiderte Rodus. „Es sollte auch wieder bewohnt werden, doch solange die Hälfte des Hauses der Kirche und die andere Hälfte der Stadt gehört, gibt es nur Meinungsverschiedenheiten.“ Rodus und sein Sohn Adrian traten ein. Judy gab beiden zur Begrüßung die Hand, dem Jungen sah sie dabei tief in die Augen, der verlegen errötete.
„Herr Sancés“, sprach Rodus, nachdem sie ihre Gewehre abgestellt
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