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Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)

Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)

Titel: Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E. Lony
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und für Momente spürte ich die Energie der Wut in ihm.
    Kevian begann zu begreifen. Urils Aufstieg zu den Göttern war die Folge von Worten, die er gut zu sprechen und Handlungen, die er gut zu führen wusste.
    Diese Fähigkeit hatte Uril aufgrund seiner Gedanken.
    Die Menschen zu dieser Zeit dachten nur an Nahrung. Der Trieb der Selbsterhaltung. Urils Gedanken jedoch waren schöpferisch, und das ließ sein Gehirn anders wachsen. Auch Kevians Gedanken waren schöpferisch. Daher hatte er die außergewöhnliche Fähigkeit, seinen Bogen zu führen. Er konnte sich vorstellen, was passiert und somit die Zeit des Eintretens gedanklich voraus nehmen. Kevian war intuitiv, Uril dagegen berechnend!
    Urils Machthungrigkeit wurde grenzenlos. Er hatte erkannt, dass er die Götter als Werkzeug benutzen konnte. Sein nächster gewiefter Schachzug war die tägliche Zusammenkunft. Für das allein ließ er einen Platz errichten, den er von einer erhöhten Position aus überblicken konnte. Es wurde Pflicht, jeden Abend vor Sonnenuntergang sich dort zu versammeln und Urils Botschaften anzuhören. Botschaften der Götter, die zu ihm sprachen und ihm Dinge erzählten, die niemand begreifen konnte.
    Ich fühlte Urils lügenhaftes Wesen und wusste, dass all das, was er erzählte, seinen Gedanken entsprungen war und nicht das Flüstern der Götter ist, wie er behauptete. Die Menschen jedoch glaubten an ihn und sie bekamen Angst. Angst vor Wesen, die es nur in der Phantasie Urils gab. Ich konnte beobachten, wie sich die Dorfbewohner veränderten. Urils Macht wuchs und wuchs und er wusste nicht, wie schwerwiegend die Folgen noch sein werden.
    Nachdem Uril jeden einzelnen, bis auf Kevian, meine Mutter und mich, unter Kontrolle hatte, reichte ihm die Macht nicht mehr aus. Uril wusste, dass es noch mehr Dörfer geben musste und so kam es, dass meine Mutter von ihm befragt wurde. Das wenige, das sie ihm sagen konnte, reichte ihm nicht und so zitierte er Kevian zu sich und befahl ihm, sich mit ein paar Jägern auf die Suche nach weiteren Dörfern zu machen.
    Sich Uril widersetzen zu wollen, wäre sehr unklug gewesen, daher kam Kevian dem Verlangen widerstandslos nach. Ich wusste nun, was folgen wird. Uril hatte Spaß am Herrschen und er wollte mehr Menschen unter sich haben. Urils Gedanken wurden kriegerisch. Kevian verließ das Dorf mit Urils Auftrag, als ich zwölf Jahre alt war. Mich drängte es fort. Ich hatte sehr viel erkannt und ich wusste, dass für Moorbusch eine Zeit der Unruhe folgen wird. Meine Mutter ließ mich ziehen. Sie war mutig, tapfer und ich ihr unendlich dankbar…
    An dieser Stelle endete der Aufschrieb. Chrissies Herz klopfte. Theodor hatte durch sie gesprochen und sie erkannte ein Wesen in ihm, das nicht im entferntesten das war, was Henriece annahm.
    Theodor war nicht böse! Was oder wer Theodor wirklich war oder ist, darüber wagte Chrissie nicht nachzudenken, aber sie wusste, dass dieses Wesen nichts Boshaftes in sich haben konnte. In ihr löste sich die letzte Blockade der Zweifel und sie spürte, sie fühlte Liebe in ihr. So viel Liebe, dass es ihr Tränen in die Augen trieb.

2
    Rom, 30. November 1965, 11.45 Uhr
    H enrieces Flug war für die meisten Fluggäste Routine, für den Spanier ein traumatisches Erlebnis. Sein einziges Ziel war, das Land so schnell wie möglich zu verlassen. Das Notwendigste in zwei Koffern eingepackt löste er den nächstbesten Flug, und dieser führte ihn nach Rom.
    Neben ihm saß eine alte Dame, die immer wieder besorgt zu im schaute.
    „Geht es Ihnen nicht gut?“, fragte sie ihn, nachdem das Flugzeug zur Landung angesetzt hatte.
    Henriece versuchte zu lächeln.
    „Mein erster Flug“, brachte er nur mühevoll hervor. Sich an die alte verschrumpelte Haut zu gewöhnen, fiel ihm schwer. Er fürchtete um seine Gesundheit, wenn der körperliche Zerfall so weiterschreiten würde.
    „Wie, so alt und noch nie geflogen?“, kam es erstaunt von der alten Dame zurück.
    Alt... , ging es ihm missmutig durch den Kopf. Ein müdes Lächeln folgte. „Ich hatte eben noch nie die Gelegenheit dazu“, erwiderte er mit gespielt rauer Stimme. Eigentlich hatte er keine Lust dazu, sich zu unterhalten.
    „Ich habe eine Audienz beim Papst“, sagte die Dame nicht ohne Stolz. „Ein Leben lang freue ich mich schon auf diesen Tag. Für mich ist Papst Paul ein außergewöhnlicher Mensch. Kennen Sie ihn?“
    „Nein, nein, nicht persönlich...“
    „Persönlich meine ich ja auch nicht“, lächelte sie und

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