Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)

nach ist das?“
    „Das sind Religionen“, antwortete Mathilde spontan und verwundert. „Große Glaubensgemeinschaften, die an dasselbe glauben. Was denn sonst?“
    „Glaubensgemeinschaften“, wiederholte Kowalski. „An was oder an wen glaubst du?“, fragte er darauf.
    „An Gott natürlich“, antwortete Mathilde inbrünstig. „An die heilige katholische Kirche, an Jesus Christus und an die Bibel.“
    „Und du?“
    „An die Bibel“, antwortete Thomas verwirrt.
    „Fast zwei Milliarden Christen, fast eine Milliarde Moslems, beinah 800 Millionen Hindus, 350 Millionen Buddhisten und 15 Millionen Juden. Was ist eurer Meinung nach der Grund, warum diese Religionen stets nach neuen Anhängern aus sind?“
    „Um ihre Überzeugung zu verbreiten“, sagte Mathilde genervt.
    „Henry, bitte spann uns nicht auf die Folter“, konnte Thomas sich nicht zurückhalten. „Ich mache mir über Religionen nicht so viele Gedanken. Ehrlich gesagt, ist es mir gleichgültig, wie viele es davon gibt.“
    „So, und genau das ist der Grund“, erwiderte Kowalski. „Der Grund dafür, dass wir alle diesen Religionen ausgeliefert sind. Ob wir es wollen oder nicht – wir sind ihre Marionetten.“ Er machte eine kurze Pause. Chrissie musste sich sehr beherrschen. Dass sie schon am ersten Tag von derartigen Tatsachen überrascht wurde machte sie fassungslos.
    „Stellt euch einen großen weißen Ball vor“, fuhr Kowalski fort. „Einen Lichtball, so groß wie die Sonne. Dieser Ball ist reine Energie und steht jedem Menschen endlos zur Verfügung. Dieser Ball verhindert Probleme und ermöglicht, jeden Menschen dahin zu bringen, wo er hin möchte. Diese Energie ist dafür da, um eine einheitliche Stimmung in Liebe und Frieden zu erzeugen. Jeder Mensch hat Anspruch darauf und ist mit dieser Energie verbunden.“
    „Das hört sich gut an“, sagte Thomas, als Kowalski nicht weiter sprach. „Was hat das aber mit Religion zu tun?“
    „Nun stellt euch vor, aus diesem Ball lösen sich große Stücke und formen sich zu einem eigenen, etwas kleineren Ball. Diese Lichtbälle nehmen dem großen Lichtball Energie. Und nun ordnet jeden dieser Lichtbälle einer anderen Religion zu und stellt euch vor, dass jeder Mensch, der sich in diesen Lichtbällen befindet, keinen Zugang mehr zur natürlichen wahren Energie hat. Diese Menschen sind praktisch isoliert und werden niemals ihre Lebensaufgabe erkennen, geschweige denn erfüllen können.“
    Kowalski hielt kurz inne und sprach dann weiter. „Nun stellt euch weiterhin vor, alle Menschen, die sich in diesen abgesonderten Lichtbällen befinden glauben und vertrauen auf den Wahrheitsgehalt, der ihnen gepredigt und vermittelt wird. Selbst die Prediger wissen nichts von der wahren, reinen Energie, da selbst sie der bewussten Manipulationen unterlegen sind nicht wissen, was sie tun. Und nun stellt euch vor, diese Menschen erkennen eines Tages die Wahrheit. Was werden sie tun?“
    Schweigen.
    „Religionen“, sprach er sehr langsam. „Haben nur eines im Sinn! Soviel Energie wie möglich für sich zu beanspruchen um Macht zu besitzen. Es geht um Macht, Thomas, Mathilde. Es geht um Weltherrschaft auf höchster Ebene und das Kind, das Chrissie unter ihrem Herzen trägt, ist ein sehr hohes Wesen, das direkt aus der reinen Energie stammt. Es steht über den abgesonderten Lichtbällen und wird die Wahrheit unter den Menschen verbreiten und die Religionsväter zur Rechenschaft ziehen.“
    Chrissie war wie erstarrt. Lange sagte Kowalski nichts. Es war still. Sehr still!
    „Wir können nicht mit dieser Energieform umgehen“, sprach Kowalski weiter. „Das ist der Grund, warum so viele Menschen in Harbourn sterben mussten. Sie wussten nicht, die Inhalte, die Inspirationen und die Vorkommnisse zu deuten. Harbourn war ein Beispiel, wie es tagtäglich auf der Erde geschieht. Nur bekommen wir es nicht mit.“
    „Du willst damit sagen, dass Chrissie den Messias zur Welt bringen wird?“ Die Stimme von Thomas Ziesel vibrierte. Er schien innerlich sehr erregt zu sein. „Ein Wesen, das gottähnlich ist?“
    „Henry“, hauchte Mathilde. „Wer alles weiß davon?“
    „Auf jeden Fall der Kommissar, dessen Frau, dieser Spanier Henriece Sancés und mit Sicherheit auch ein Frank Garden, der das Szenarium überlebt hatte und verantwortlich für den Tod des Menschen ist, der Chrissie geschwängert hat. Des Weiteren habe ich Nachrichten darüber verfolgt, die ein mysteriöses Vorkommen schilderten. Im vergangenen