Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)
Sei unbesorgt. Es gibt nur drei Menschen, die meinen Aufenthalt kennen. Diesen drei Menschen vertraue ich voll und ganz. Es sind liebe Menschen, die sehr besorgt um mich sind.“
„Im Auftrag?“ Klara starrte ihre neue Freundin mit großen Augen an.
„Das – klingt alles sehr mysteriös“, sagte Thomas nur und schwieg.
Chrissie bekam Mathilde den ganzen Abend nicht zu sehen. Auch Thomas ließ sich nur noch einmal blicken und so kam es, dass Chrissie und Klara allein in der Stube saßen. Das Gespräch mit Thomas hatte Chrissie innerlich sehr bewegt.
Da ist mehr, viel mehr, sagte sie zu sich und nicht nur einmal fröstelte ihr dabei. Noch an diesem Abend schloss Chrissie mit Klara Freundschaft und sie versprachen sich gegenseitig, anderen gegenüber verschwiegen zu sein und selbst alles zueinander zu offenbaren. Klara hatte damit begonnen, ihre Geheimnisse zu erzählen. Hierbei erfuhr Chrissie etwas, das dem Mosaik einen wichtigen Stein hinzufügte.
Klaras Großvater und ihre Großmutter lebten bis zu ihrem Tod mit auf dem Hof. Zu ihrem Großvater, der Vater ihrer Mutter, hatte sie ein sehr inniges Verhältnis. Wenige Wochen vor seinem Tod, Klara war damals zwölf Jahre alt, erzählte er ihr etwas, das sie bis zum heutigen Tag nicht vergessen konnte. Friedrich Ferdinand Stangel war strenger Katholik und hatte sehr gute Beziehungen zum hiesigen Bischof, der ihm immer wieder Informationen aus dem Vatikan zusteckte.
„Eines Tages“, erzählte Klara, „kam mein Großvater zu mir in mein Zimmer. Er war sehr aufgebracht und zitterte. Er bat mich sehr eindringlich, gut zuzuhören und niemanden von dem zu erzählen, was er mir zu sagen hatte. Ich musste ihm das hoch und heilig versprechen.“ Klara war sehr aufgelöst. „Großvater erzählte mir, dass es eine große Veränderung in der Welt geben wird. Viele Menschen werden dabei ihr Leben lassen und diejenigen, die durchkommen werden, sind Auserwählte für eine neue Zukunft. Niemand kann das verhindern, denn es werden Dinge geschehen, die nicht von Menschen stammen. Er sagte mir, ich solle immer achtsam sein, denn meine Anfälle sind nicht körperlich, sondern von Gott gewollt. Er bat mich, niemals von hier weg zu ziehen, denn dieser Ort steht unter einem besonderen Schutz und wenn er nicht mehr sein wird, wird er immer über diesen Ort wachen. Solange, bis das geschehen ist, was geschehen muss, dann wird er heimgehen und seinen Frieden finden.“
Tausende Gedanken schossen Chrissie durch den Kopf. Unweigerlich fasste sie nach Klaras Hand und drückte sie fest. „Dein Großvater“, sprach sie sehr leise, „gibt es von ihm Bilder, Briefe oder irgendwelche Tagebücher?“
„Ja“, nickte Klara verwundert, „er hat Tagebuch geführt und er bat mich, auch Tagebuch zu führen, doch habe ich es nie angefangen. Ich wusste nicht warum.“
„Hast du seine Tagebücher?“, fragte Chrissie aufgewühlt. „Hast du sie gelesen?“
„Nein“, verneinte Klara, „ich habe sie nicht. Mein Vater hat sie, ich weiß aber nicht wo und ich habe mich nie dafür interessiert, obwohl Großvater mir einmal sagte, wenn er nicht mehr ist und ich alt genug bin, soll ich unbedingt seine Tagebücher lesen aber niemals darüber sprechen. Ich weiß nicht warum, aber ich habe es nie getan. Aber, sag mir bitte, warum bist du so erregt?“
„Hat dein Großvater gesagt, was passieren wird und hat er gesagt, wann es passieren wird?“
„Ja, er sagte mir was passieren wird und er sagte mir auch wann“, antwortete Klara tief durchatmend. „Er sagte mir auch, warum es passieren wird.“
„Und?“ Chrissie wurde noch aufgebrachter. „Bitte, sag es mir!“
„Damals hatte ich es nicht verstanden“, erwiderte Klara sichtlich verwirrt. „Damals wusste ich nicht, von was er sprach. Aber ich habe mir alles gemerkt. Sehr genau.“
„Nun sag doch schon!“, drängte Chrissie, „Was wird passieren und wann wird es passieren?“
Klara zog ihre Hand zurück und fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht, als würde sie nachsinnen. „Er sagte, es wird noch sehr viel erfunden werden. Es wird eine Technik kommen, die jeden Menschen miteinander verbindet und es wird alles kontrolliert werden. Eines Tages aber werden diese Systeme zusammenbrechen, weil auch dadurch die Lüge erkannt werden kann. Sehr viel Unruhe wird es geben, schlimmer noch wie die beiden letzten Kriege zusammen. Aber es wird ein ganz anderer Krieg sein, der auf einer ganz anderen Ebene ausgeführt wird. Viele
Weitere Kostenlose Bücher