Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)
Beziehung. Sie befassten sich mit übernatürlichen Dingen, Klara. Deine Großmutter muss eine sehr weise Frau gewesen sein.“
„Das war sie wirklich!“ Klara blieb der Mund offen stehen. „Und das hast du alles gehört?“
„Sie haben die Tagebücher gelesen“, erwiderte Chrissie. „Alles, was ich an diesem Abend erfahren habe, hat mich verändert. Ich bin Theodor um vieles Näher gekommen. Ich weiß nun, dass er mein Leben nur beansprucht, um das wieder werden zu können, was er einmal war. Ich weiß aber auch, dass er viele andere Leben ebenso beansprucht und beansprucht hat. Darunter das meiner Eltern, das deines Onkels und auch das deiner Eltern.“ Chrissie sah ihrer Freundin direkt in die Augen. „Klara, ich bin nicht zufällig hier.“ Sie ergriff ihre Hand. „Es ist Theodors Wille, dass ich hier bin und trotzdem fühle ich mich nicht sicher. Was ist, wenn Henriece plötzlich auftaucht? Was ist, wenn es dem Vatikan gelingt, diesen Ort zu entschlüsseln? Immerhin war dein Großvater mit dem Vatikan eng verbunden und wir wissen beide nicht, welche Gespräche geführt wurden.“
„Großvater sagte zu mir, dass dieser Ort unter einem besonderen Schutz steht“, versuchte Klara zu beruhigen.
„Ich habe ein sehr ungutes Gefühl“, entgegnete Chrissie. „Ich fühle mich nicht mehr sicher.“
Klara schreckte zusammen. „Du willst gehen?“
„Wohin?“ Chrissies Gesichtsausdruck wirkte besorgt. „Sie werden Theodor suchen und sie werden auch diesen Ort durchsuchen.“
„Und wenn sie nichts finden? Dann werden sie doch gehen und der Hof ist sicher.“
„Kennst du die Geschichte des Christentums?“, fragte Chrissie darauf. „Kennst du die Geschichte der Juden? Kennst du die Geschichte des Islam, des Buddhismus, des Hinduismus, des chinesischen Universismus?“
Klara sah sie fragend an. „Nein“, antwortete sie.
„Theodor kennst sie alle“, sprach sie weiter. „Und alle wissen sie von Theodor. Sie wissen von einem Kind, das geboren wird um zu bereinigen. Sie wissen, dass ihre Religion nur ein Werkzeug ist und nicht die Wahrheit. Kannst du dir vorstellen, dass sie das verhindern wollen, was ihre Lügen enthüllt?“
„Was willst du tun?“ Klaras Augen begannen zu tränen. „Ich liebe dich, Chrissie. Du bist wie eine Schwester zu mir und ich möchte dich nicht verlieren!“
„Meine Aufgabe ist es, Theodor zur Welt zu bringen und ihm solange Schutz zu gewähren, bis er sich selbst beschützen kann. Hierfür werde ich deine Hilfe brauchen, Klara.“
„Ich dachte wirklich, dass du Theodor hier auf die Welt bringen wirst“, sagte Klara mit trauriger Stimme. „Was beunruhigt dich denn auf einmal so sehr?“
„Henry Kowalski“, antwortete Chrissie. „Durch ihn kann mein Aufenthalt verraten werden – oder ist schon verraten worden.“
„Sollen wir mit meinen Eltern darüber reden?“, versuchte Klara eine Lösung zu finden.
„Das würde an der Situation nichts ändern. Ich, oder besser wir müssen eine Zufluchtsstätte finden, die vorerst sicher ist.“
„Papas Jägerhütte, von der ich dir schon erzählt habe“, entfuhr es Klara spontan. „Die ist weit oben in den Bergen. Dort gibt es einen kleinen See und einen Brunnen. Das letzte Mal war ich vor ungefähr zwei Jahren auf der Hütte.“ Klaras Augenmerk war Richtung Wald gerichtet. „Zu Fuß sind es allerdings zwei Stunden von hier.“
„Für die Geburt und die ersten Tage wäre das eine Möglichkeit“, erwiderte Chrissie nachdenklich. Mit ihren Gedanken war sie bei dem Gespräch, das sie am Vorabend erlauscht hatte. „Weißt du etwas von einer Nonne nahe Freiburg, die vor zwei Jahren ums Leben gekommen ist?“ fragte sie und sah Klara mit offenen Augen an.
„Nein“, wunderte Klara sich über diese Frage.
„In dem Gespräch von gestern war auch der Tod einer Nonne erwähnt worden. Sie war die Schwester eines Paters von Melbourn.“
„Von dort, wo du her kommst?“ Klaras rehbraune Augen weiteten sich.
„Pater Adriano Centini“, sagte Chrissie. „Ich habe dir ja schon viel von Annemarie erzählt“, fuhr sie fort. „Sie kannte den Pater sehr gut. Pater Centini wusste sehr viel über die Säulen der Erde und er wusste vom Quattuor Statua. Nun stell dir vor, die Schwester dieses Paters lebte hier in der Nähe in einem Kloster. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dein Großvater und die Schwester des Paters sich kannten.“
„Meinst du?“
„In dieses Kloster, Klara“, sprach Chrissie sehr ernst
Weitere Kostenlose Bücher