Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)
Buch in meine Tasche gesteckt habe.“
„Auch diese Antwort werden wir jetzt nicht finden“, wehrte Henriece weiteres Nachsinnen ab. „Sehen wir vorwärts und bringen uns in Sicherheit. Garden ist nicht zu unterschätzen.“
„Sie meinen Theodor...“, berichtigte Annemarie.
„Ja, ich meine Theodor“, sagte Henriece abschließend. „Ich bin der Meinung, dass wir uns ein neues Quartier suchen, so schnell wie möglich die Messungen vornehmen und dann aus Rom verschwinden. Die Schweizer Garde hat Spürhunde. Sie werden uns suchen, das ist sicher.“
„Eines muss ich noch erwähnen, Henriece“, entgegnete Annemarie, wobei sich ihre Mundwinkel zu einem Lächeln verzogen. „Trotz Ihres körperlichen hohen Alters steckt in Ihnen Kraft und Behändigkeit, die ich niemals vermutet habe. Bitte, nehmen Sie das als Kompliment.“
„Nur ein gebrochener Wille kann verhindern, niemals ein leidender Körper.“ Henriece legte seine Hände auf ihre Schultern. „Die Messungen, Annemarie. Wir müssen uns beeilen. Ich habe ein sehr ungutes Gefühl. Wir müssen auch die Schriften und das Buch studieren. Ich bin mir sicher, dass wir darin einen Schlüssel finden werden.“
„Dann gehen wir die Sache an!“ Annemaries Gesichtsausdruck schien wie gemeißelt...
Henriece fühlte sich nicht besonders gut, als er seine Suite betrat. Er ahnte, dass etwas passiert war, das ihm sehr gefährlich werden konnte.
Kaum hatte er die Tür hinter sich verschlossen, tauchten Bilder und Stimmen in ihm auf, die ihm geradezu einen Schockzustand versetzten.
Verschwommen sah er Kardinäle, Bischöfe und den Papst, die ein angeregtes und erregtes Gespräch führten.
Verschwiegenheit, hörte er die Stimme des Papstes, den er anhand des Scheitelkäppchens und des Brustkreuzes identifizierte. Wir müssen Verschwiegenheit üben. Nichts dieser teuflischen Tat darf an die Öffentlichkeit dringen.
Heiliger Vater, vernahm er nun einen der Kardinäle. Der Vorfall vor drei Tagen war Beginn dieser Tat. Er wurde in allen Medien erwähnt.
Henriece lief es eiskalt über den Rücken! Er vernahm nicht die Stimmen längst Verstorbener – er vernahm Stimmen noch lebender Personen! Er war sich sicher, die Stimme des amtierenden Papstes zu hören. Sie unterhielten sich über den Vorfall auf dem Petersplatz.
Das Opfer, ist es schon vernommen worden?, konnte er deutlich den Pontifikat fragen hören.
Ein junger Mann deutscher Abstammung. Er kann sich an nichts erinnern, war die knappe Antwort des Kardinals.
Henriece setzte sich in den Sessel. Schweiß perlte auf seiner Stirn.
Diese Tat muss als übler Scherz aus der Welt geschafft werden. Das Opfer erinnert sich nicht, so kann es auch nicht bezeugen. Entschädigt den jungen Mann, gebt ihm so viel, dass er schweigt.
Arktische Kälte fröstelte Henriece. Sein Atem ging flach, er traute sich nicht, sich zu bewegen.
Die Tat ist das Handwerk eines Scheusaals, sprach die Stimme eines anderen Kardinals. Sie war rau und sie klang betroffen. Die Wiederkehr unseres Erzfeindes wird uns in den Offenbarungen Johannes überliefert. Nichts davon ist mit dieser Tat vergleichbar. Diese Tat ist die eines Irren, der arm ist an Verstand und krank in der Seele. Sie zu verheimlichen ist dem Verleumden gleichzusetzen. Ich bin dafür, die Mörder mit allen Mittel, die uns zur Verfügung stehen, zu suchen. Wir haben ihre Profile, wir haben ihre Namen.
„Mörder?“ Henriece schreckte auf.
Kardinal de Lantos, hörte er die scharfe Stimme des Papstes. Ihr befindet Euch in diesem Kreis auf Grund meines Vertrauens. Ich empfinde genau wie Ihr empfindet und möchte diese Mörder vor Gottes Gericht stellen. Jedoch stehen wir in abschließender Handlung des zweiten Konzils. Diese abscheuliche Tat ist gegen den Menschen, gegen den Glauben und gegen die heilige katholische Kirche gerichtet. Jeder Tat, und das wisst Ihr, Kardinal Bersconi, setzt eine Inspiration voraus. Die Zeichen der Verhöhnung und Verspottung gegen die christliche Kirche ist antichristlich. Die Tat trägt diese Zeichen, die Inspiration war dieser Tat gegeben. Die Ankündigung ist erfolgt, die Vorboten zeigen sich nun. Ob es nun die Tat eines Irren ist oder die eines Kaltblütigen, Kardinal Bersconi, die Inspiration war dieselbe. Der Heilige Stuhl wurde heute auf das Übelste befleckt. Wir verlieren an Glaubwürdigkeit und an Vertrauen, wenn innerhalb unserer Gemäuer der Frieden und das Leben nicht gewährleistet ist. Das Konzil würde seinen Abschluss nicht finden,
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