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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Anwendungsbeschränkung darin, dass ein signifikanter Prozentsatz der Tierpatienten (ca. ¼) nicht darauf anspricht.
    In Anbetracht der vorstehenden Ausführungen lag in der Vergangenheit die hauptsächliche Indikation von Ketoconazol bei Unverträglichkeit von o‚p’-DDD, diagnostischer Versuchstherapie bei Unsicherheiten in der Diagnosestellung, einem inoperablen Nebennierentumor oder einer präoperativen Therapie vor einer Adrenalektomie.
    Es liegt auf der Hand, dass die Zulassung von Trilostan für die Anwendung der Cushing-Therapie beim Hund und die Bedeutung von Trilostan die Indikation von Ketoconazol künftig beträchtlich einschränken werden.
    Hypophyseotrope Therapieformen
    Die Therapie besteht hauptsächlich in der Hypophysektomie und der Strahlentherapie. Erwähnt werden müssen auch die Grenzen einer medikamentösen Behandlung mit Selegilin.
    Hypophysektomie

    •Eine ätiologische Therapie in Form von transsphenoidaler Hypophysektomie, die wenig praktiziert wird, wurde unabhängig von der Art der Veränderung größtenteils an der Universität von Utrecht entwickelt. Es wäre ein Fehler, diese Möglichkeit nur für Makroadenome vorzusehen, die paradoxerweise eher einer Strahlentherapie bedürfen.
    •Diese erfahrenen Chirurgen vorbehaltene Resektion betrifft die komplette Hypophyse. Daher müssen operierte Hunde eine Langzeitsubstitutionstherapie auch mit Schilddrüsenhormonen und dem antidiuretischen Hormon ADH erhalten.
    •Die Ergebnisse werden als sehr vielversprechend gewertet.
    Strahlentherapie (Kobalttherapie)

    •Große Tumoren, die ursächlich für neurologische Symptome aufgrund einer Kompression sind, stellen die Hauptindikation dar (die Schwelle liegt bei 5 – 10 mm, je nach Größe des Hundes, auf Grundlage einer ätiologischen Diagnostik mittels CT).
    •Das angestrebte Ziel ist die Verkleinerung des Tumors und der Rückgang der zentralnervösen Symptome. Dagegen findet keine wirkliche Verminderung der ACTH-Produktion statt. Aus diesem Grund muss parallel eine medikamentöse Nebennierenrinden-Therapie, z. B. mit Trilostan, stattfinden.
    •Die meisten Therapieprotokolle umfassen ein Dutzend Sitzungen, verteilt auf 4 – 6 Wochen. Die Ergebnisse sind vielversprechend, da die Lebenserwartung unbehandelter Hunde bekanntlich äußerst kurz ist, sobald neurologische Symptome auftreten.
    Medikamentöse Therapie mit Selegilin

    •Selegilin ist ein MAO-B-Hemmer (Hemmer der Monoaminooxidase B), der bei dieser Indikation wegen seiner dopaminergen Wirkung eingesetzt wird. Die theoretische Grundlage hierfür ist, dass Dopamin die Ausschüttung von ACTH durch Zellen in der Pars intermedia der Hypophyse reguliert. Gegenwärtig können Ursprung und Ort der sezernierenden Zellen nicht sicher eruiert werden, es ist jedoch erwiesen, dass Störungen des Hypophysenvorderlappens weitaus zahlreicher sind als solche der Pars intermedia.
    •Es liegt ein einziges Therapieprotokoll vor, mit einer Dosierung von 1 – 2 mg/kg/d auf 2 Dosen verteilt. Die Ergebnisse (Rückgang der Symptome) werden insgesamt als enttäuschend gewertet.
    Therapie des adrenalen Hyperadrenokortizismus (Cushing-Syndrom)
    Adrenalektomie

    •Die Adrenalektomie ist nach wie vor Therapie der Wahl bei einem primären adrenalen Hyperadrenokortiszismus (Cushing-Syndrom). Die Resektion eines Karzinoms kann zu einer klinischen Remission führen, die länger vorhält als bei medikamentösen Alternativen. Dagegen kann man von Heilung sprechen, wenn der Tumor gutartig ist.
    •Dennoch ist die perioperative Mortalitätsrate aus zwei wesentlichen Gründen nach wie vor hoch (in der Größenordnung von 25 %): Hypoadrenokortizismus, dem man durch spezifische intensivmedizinische Maßnahmen vorbeugen kann, und die Gefahr einer Thrombembolie.
    •Die Indikation zum chirurgischen Eingriff hängt von der Beurteilung der lokoregionalen Ausdehnung ab (Beurteilung der Nebennieren, der angrenzenden Gefäße und der Leber), die zumindest eine starke Invasion durch den Tumor ausschließen muss.
    •Es stehen zwei Zugänge zur Verfügung: parakostal und median.
    •Hypoadrenokortizismus entsteht dadurch, dass die tumorfreie Nebenniere häufig im Ruhezustand bzw. atrophiert ist. Einer akuten Nebennieren-Insuffizienz kann durch folgendes Therapieschema vorgebeugt werden:
    •Perioperative Infusion mit isotonischer Kochsalzlösung mit 0,02 – 0,04 mg/kg Dexamethason.
    •Wiederholungsinfusion mit Dexamethason alle 6 h, bis der Beginn einer oralen

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