Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
Vom Netzwerk:
unsichtbar machen können?«
    »Nicht direkt unsichtbar«, antwortete Elli’vin mit einem verschmitzten Lächeln, »aber Menschen nehmen uns einfach nicht wahr, wenn wir uns entsprechend anstrengen.«
    »Das wäre wunderbar.« Brogan betrachtete die schöne, zarte
Elfenfrau bewundernd. »Wenn wir alle zusammenhalten, haben wir eine echte Chance.«
    »Hätten wir auch ohne die Spitzohren gehabt«, knurrte Bocan.
    Elli’vin war nicht beleidigt. Sie lächelte gütig. »Die Wege der Zwerge und Elfen sind unterschiedlich, aber am Ende zählt nur der gemeinsame Sieg.«
    Der Zwerg brummte noch etwas vor sich hin, erklärte sich dann aber schließlich einverstanden.
     
    Auf geheimen Pfaden ritten sie weiter durch Balmacann, die Elfen mit ihren guten Ohren und scharfen Augen waren ihnen dabei eine große Hilfe. Bald waren sie in der Nähe des Schlosses angelangt und ließen die Pferde in einem Waldstück zurück.
    »Bali’an, du achtest auf die Pferde«, bestimmte Tja’ris. Seine menschlichen Begleiter hatten ihn selten reden gehört, aber nun wirkte seine Stimme bestimmt.
    Sofort wollte der Elfenjunge widersprechen, aber Rijana fügte mit einem zauberhaften Lächeln hinzu: »Du kommst doch am besten von uns allen mit Pferden zurecht. Wer sonst könnte auf so viele Pferde achten?«
    Daraufhin strahlte der junge Elf stolz und übernahm die ehrenvolle Aufgabe mit Vergnügen.
    »Ich werde auf sie aufpassen«, versprach er.
    Als sie etwas außer Sichtweite waren, flüsterte Elli’vin Rijana zu: »Vielen Dank, ich hätte den halben Tag mit ihm diskutiert.«
    »Gern geschehen, so kommt er sich eben wichtiger vor.«
    Falkann packte sie am Arm. »Ist der Kerl etwa auch in dich verliebt?«, fragte er mit wütend gerunzelter Stirn.
    Rijana schüttelte missbilligend den Kopf. »Du meine Güte, Falkann, er ist ein Elf. Und zu deiner Beruhigung, ich mag ihn, aber er ist nur ein Freund.«

    Das schien Falkann noch lange nicht zu überzeugen, sodass Rijana mit hochgezogenen Augenbrauen hinzufügte: »Außerdem ist er über fünfhundert Jahre alt.«
    Das überraschte ihn. »Oh, ich dachte nur …«
    Rijana nahm seine Hand und sah ihm in die Augen. »Ich bin mit dir verheiratet, also hör bitte endlich auf, eifersüchtig zu sein.«
    »Ich will dich doch nur nicht verlieren.« Seit Tagen plagte ihn die Eifersucht, die er kaum noch beherrschen konnte.
    Aus dem Augenwinkel sah Rijana, dass Ariac sie beobachtet hatte. Ihr zerriss es beinahe das Herz, als sie sah, wie traurig er dabei wirkte. Aber dann versteckte sie ihr Gesicht an Falkanns Schulter. Er war ein guter Mann und hatte es nicht verdient, dass sie an einen anderen dachte.
    Noch am Abend fanden die Zwerge den Zugang zu den unterirdischen Gängen. Die Elfen verschwanden daraufhin und versicherten, auch so ungesehen ins Schloss zu kommen. Sie wollten nachsehen, wo Saliah gefangen gehalten wurde, und anschließend auf die anderen warten.
    Die Zwerge führten ihre Begleiter durch eine Schlucht, anschließend betraten sie die Finsternis der unterirdischen Höhlen. Da niemand eine Fackel dabeihatte, waren sie auf die Sinne der Zwerge angewiesen, die in ihrem Element waren und sich problemlos zurechtfanden, nur ein gedämpftes Leuchten von Brogans Zauberstab durchdrang die bedrückende Finsternis. Zum Glück waren die Gänge hier nicht so niedrig, wie sie es in Ursann gewesen waren. Aber heimlich, gerade als Ariac hinter Rijana war, hielt sie kurz an und drückte seine Hand. Sie wusste, wie unwohl er sich in dunklen, engen Räumen fühlte. Ariac schloss für eine Sekunde die Augen, tatsächlich kämpfte er gegen die Panik. Im Moment wünschte er sich nichts mehr, als Rijana in den Arm nehmen zu dürfen.
    Zur Erleichterung aller Beteiligten waren die Tunnel noch gut erhalten. Hier und da war die Decke eingestürzt, doch sie
fanden immer einen Weg hindurch. Gemeinsam hatten die Zwerge einen Plan aufgemalt, der zeigte, wo die Gänge verliefen, und nicht nur Brogan wunderte sich über ihr gutes Gedächtnis.
    Keiner wusste, wie viele Tage vergangen waren, als sie endlich in eine riesige Grotte mit einem unterirdischen See in der Mitte kamen.
    »Direkt über uns ist König Greedeons Schloss«, erklärte Rolcan, und seine Stimme hallte in der hohen Halle. Jahrtausende alte Tropfsteine hingen von der Decke, und es herrschte ein merkwürdiges Dämmerlicht, das von besonderen Steinen zu stammen schien.
    »Und wie kommen wir ins Schloss?«, fragte Rudrinn, der es kaum noch erwarten konnte, Saliah

Weitere Kostenlose Bücher