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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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Nelja.
    »Es nützt ihm aber auch nichts, wenn wir alle gefangen genommen werden«, knurrte Bocan.
    »Elli’vin kann ihm aber besser helfen, wenn wir draußen im Freien sind. Hier hat er keine Chance«, rief Nelja leidenschaftlich, und die Elfe beobachtete sie mit wachsender Verwunderung.
    »Ihr müsst euch nicht für uns in Gefahr bringen. Zeigt mir den Weg, dann bringe ich ihn allein hinaus.«
    »Ach was, so ein dünnes Weibsbild schafft das nicht allein«,
knurrte Bocan. »Wir gehen alle zusammen. Ihr braucht uns Zwerge als Führer.«
    Also beschlossen sie, den kürzeren Weg zu nehmen. Allerdings sollten Ariac, Saliah und Rudrinn unter Breors Führung schon einmal die Pferde holen, um Zeit zu sparen. Die Zwerge erklärten, wo sie in etwa herauskommen würden, dann machten sich alle auf den Weg.
    Ariac warf Rijana noch einen verstohlenen Blick zu, der von ihr vorsichtig erwidert wurde.
    Leider bekam das auch Falkann mit, und die Eifersucht schnürte ihm beinahe die Kehle zu. Verdammt, Ariac, ich hasse dich, durchfuhr es ihn, doch dann schämte er sich für seine Gedanken. Eigentlich war Ariac doch sein Freund.
    Falkann nahm Rijana an der Hand und zog sie mit sich. Sie beeilten sich sehr voranzukommen, aber die alten Gänge waren tatsächlich teilweise verschüttet oder ganz eingestürzt.
    Eine lange Zeit eilten sie durch die finsteren Tunnel. Immer wieder mussten die Zwerge große Felsbrocken zur Seite schaffen. Dass Tja’ris bis jetzt überlebt hatte, war für alle wie ein Wunder. Immer, wenn alle erschöpft Rast machten, nahm Elli’vin ihn in den Arm, gab ihm etwas von dem geheimnisvollen Trank und sang ihm in der Sprache der Elfen leise Lieder vor. Diese waren so wunderschön und traurig, dass Rijana immer die Tränen in den Augen standen. Aber nicht nur ihr schien es so zu gehen, wenn sie in die Gesichter ihrer Freunde blickte, sah sie das Gleiche.
    Falkann hatte sie in den Arm genommen und streichelte ihr über die Haare. Sie waren todmüde und hofften, endlich den Ausgang zu finden. Rijana konnte sich nicht dagegen wehren, ihre Gedanken waren ständig bei Ariac. Sie hoffte, dass es ihm gut ging und ihm nichts passierte.
    »Sie hat eine wunderschöne Stimme, nicht wahr«, sagte Falkann leise und blickte zu Elli’vin hinüber.
    Rijana nickte und wischte sich eine Träne aus dem Gesicht.
»Ich hoffe, Tja’ris überlebt. Sie scheinen zusammenzugehören.«
    Falkann drückte Rijana fest an sich. »Hast du Tja’ris auch schon gekannt, als du damals …«
    Rasch schüttelte Rijana den Kopf. Sie wollte jetzt nicht an die Zeit denken, als sie mit Ariac im Elfenreich gewesen war. Sie schloss die Augen und lehnte sich an Falkanns Schulter.
    Er betrachtete sie nachdenklich und versuchte, ebenfalls zu schlafen.
    Nach einer kurzen Rast ging es weiter. Die Gruppe hatte nun den Eindruck, bergauf zu laufen. Die Zwerge wirkten zufrieden und meinten, es wäre nicht mehr weit. Doch dann spürten sie, wie die Erde vibrierte, ausgerechnet jetzt konnte ein Beben fatale Folgen haben. Schon lösten sich die ersten Steine von der Decke, sodass sie zum Schutz ihre Arme über ihre Köpfe hielten. Rijana traf ein Stein am Kopf. Sie torkelte nach hinten, und für einen Augeblick wurde ihr schwarz vor Augen. Als sie wieder zu sich kam, blickte sie in Falkanns zu Tode erschrockenes Gesicht.
    »Rijana, hörst du mich?«
    Sie hob bestätigend die Hand und versuchte, sich aufzusetzen. Ihr war ein wenig schwindlig, aber ansonsten ging es ihr gut. »Ist mit den anderen alles in Ordnung?«
    Falkann nickte und half ihr aufzustehen.
    »Wir müssen uns beeilen«, sagte Bocan ernst, »wenn es noch öfter bebt, droht Einsturzgefahr.«
    Rasch liefen sie weiter. Immer wieder bemerkten sie leichte Erdstöße, die Erde und Steine von der Decke lösten. Einmal schrie Rolcan im letzten Augenblick: »Unter den Vorsprung!« Er deutete auf einen Felsüberhang im Tunnel, von dem er hoffte, dass er etwas Schutz bot. Sie hatten sich gerade gesammelt, da stürzte auch schon der halbe Gang ein.
    Nun hasteten alle weiter. Broderick und Brogan schleppten Tja’ris zwischen sich her. Alle richteten immer wieder einen
ängstlichen Blick zur Decke. Aber dann glaubten sie, in der Ferne einen schwachen Lichtstrahl zu erkennen.
    »Lauft, es ist nicht mehr weit«, rief Rolcan und stürzte voran.
    Broderick und der Zauberer waren schon beinahe draußen, als es einen weiteren heftigen Erdstoß gab. Falkann und Rijana liefen ganz am Schluss, und Falkann schaffte es gerade

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