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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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Brogan hielt die verzweifelte Rijana von ihrer sinnlosen Arbeit ab.
    »Komm, Kind, lass das den Zwerg und Broderick machen. Sie werden ihn schon finden.«
    Schluchzend ließ sich Rijana nach draußen führen.
    Was sie dort sahen, ließ ihnen den Atem stocken und sogar für einen Augenblick die Sorge um Falkann und Bocan vergessen. Ein Lichtwesen schwebte um die beiden Elfen, Nelja und Tovion.

    »Bleib bei ihm«, flüsterte der Waldgeist Elli’vin gerade zu. »Ich werde das Wasser aus der heiligen Quelle holen.«
    Erleichtert ließ sich Elli’vin auf den Boden sinken und nahm Tja’ris’ Hände in ihre.
    »Jetzt wird alles gut, der Waldgeist wird uns helfen.«
    Nelja sah überrascht, dass es dem Elf hier draußen schon weitaus besser zu gehen schien als in den Felsgängen.
    »Elfen und Waldgeister waren seit dem Anbeginn der Zeit befreundet«, erklärte Elli’vin. »Sie sind die Hüter des Lebens.« Sie streichelte Tja’ris über das Gesicht und flüsterte ihm etwas in der Elfensprache zu, dann legte sie ihm eine Hand auf die Wunde am Rücken, und er schlug die Augen auf.
    »Wo sind wir?«, murmelte er.
    »In den Wäldern von Balmacann, der Urheimat der Elfen. Ein Waldgeist wird dir Wasser aus der Heiligen Quelle bringen. Alles wird gut.«
    »Ich danke dir«, murmelte Tja’ris und schlief wieder ein.
    Elli’vins Gesicht, das in den letzten Tagen so ernst und traurig gewirkt hatte, strahlte nun wieder fröhlich, zumindest so lange, bis sie Rijana und Brogan sah, die langsam angestolpert kamen.
    »Falkann und Bocan sind verschüttet worden«, erklärte Brogan ernst. »Ich werde noch mal zurückgehen und versuchen, ein Lebenszeichen von ihnen auszumachen, aber …« Er hob die Arme und machte ein trauriges Gesicht.
    Elli’vin stand auf und ging zu Rijana, der die Tränen das Gesicht herunterliefen. »Es tut mir so leid. Jetzt haben wir Tja’ris gerettet und Falkann und Bocan dafür geopfert«, sagte sie und nahm Rijana in den Arm.
    Die schluchzte leise und setzte sich auf den Waldboden.
    Nach einer Weile kamen Brogan und die anderen zurück. Leider hatten auch sie keinen Erfolg gehabt.
    »Ich suche weiter!«, rief Rijana, die Falkann nicht aufgeben wollte. Sie stand auf und lief zur Höhle.

    Rolcan eilte ihr auf seinen kurzen Beinen hinterher. »Nicht doch, wenn, dann graben wir Zwerge ihre Körper aus.«
    »Er darf aber nicht tot sein«, schluchzte sie verzweifelt.
    »Mädchen, Tonnen von Gestein, das ihnen auf den Kopf gefallen ist …« Der rothaarige Zwerg mit dem wilden Bart hob die Arme. So traurig er selbst war, dies war die Realität.
    »Komm jetzt, Rijana.« Brogan war bei ihr und führte sie zurück zu den anderen.
    Gerade war der Waldgeist erneut erschienen und hatte Tja’ris das frische Quellwasser in einem großen Blatt gebracht.
    »Er sieht so ähnlich aus wie Shin damals«, murmelte Rijana.
    Auch dieser Waldgeist schien fast durchsichtig zu sein, hatte ein kleines, blasses Gesicht, das von grünlichen, mit Blättern durchsetzten Haaren umrahmt wurde.
    Elli’vin blickte überrascht auf.
    »Du kennst einen Waldgeist?«
    Rijana nickte traurig.
    »Das ist sehr selten. Kaum ein Mensch bekommt Waldgeister jemals zu sehen.« Die Elfe betrachtete Rijana nachdenklich.
    Nach einiger Zeit wachte Tja’ris wieder auf. Nun wirkte er wieder wesentlich lebendiger. Er war sehr traurig, als er hörte, dass Falkann und Bocan verschüttet waren.
    »Es ist nicht deine Schuld«, sagte Rijana, obwohl sie unendlich traurig war.
    Eine ganze Weile schwebte der Waldgeist noch über Tja’ris, bevor er sich fröhlich tanzend in die Luft erhob und kurz darauf verschwunden war.
    »Welch ein faszinierendes Wesen«, murmelte Brogan. Selbst er als Zauberer hatte noch keinen Waldgeist zu Gesicht bekommen.

KAPITEL 9
    Verrat und Eifersucht
    A ls der Morgen graute, hörte man die Tritte vieler Hufe, und alle sprangen mit gezogenen Waffen auf. Doch es waren nur Rudrinn, Ariac und die anderen, die sich in raschem Galopp näherten.
    »Geht’s ihm wieder besser?«, fragte Rudrinn und deutete auf den Elfen, der ruhig schlief.
    Brogan versicherte dies, doch bevor er etwas sagen konnte, fragte Saliah: »Wo ist denn Falkann?«
    Nun erklärte Brogan, was passiert war. Sie waren schockiert. Ariac ging vorsichtig auf Rijana zu, die mit blassem Gesicht an einem Baum lehnte. Er wusste nicht, was er sagen oder tun sollte, aber sie nahm ihm die Entscheidung ab und umarmte ihn heftig schluchzend.
    Kurz zögerte Ariac, dann nahm er sie in den

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