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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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hätte, wenn er Schmied geworden wäre.
    Doch Lonrinn stand auf, packte seinen Sohn mit festem Griff an der Schulter und sagte aufrichtig: »Ich bin sehr stolz auf dich, auch wenn ich vieles nicht verstehe.« Dann lächelte er Nelja zu. »Du hast ein gutes Mädchen erwischt, sie passt zu dir. Ich werde euch helfen.«
    Nelja und Tovion seufzten erleichtert, aber Lonrinn hob die Hand. »Ich helfe euch nicht, weil ich von einem Krieg gegen diesen König Greedeon, Scurr oder sonst wen überzeugt bin. Ich traue auch König Algrim nicht mehr.«
    Tovion runzelte verwirrt die Stirn, doch sein Vater fuhr fort. »Ich helfe euch nur, weil ich dir vertraue, Tovion.« Er wirkte ein wenig verlegen. »Du warst immer der Klügere von uns beiden und wirst wissen, was richtig ist.«
    Voller Stolz sah Tovion zu seinem Vater auf. »Und du, du stellst die besten Schwerter her. Das ist genauso wichtig für das Überleben.«
    Lonrinn seufzte. »Ich dummer alter Schmied soll den Sieben helfen, ich fasse es nicht!«
    Die drei unterhielten sich bis tief in die Nacht, und Lonrinn musste zugeben, dass er Nelja lieb gewann, selbst wenn sie eine Zauberin war.
    Später, als Nelja und Tovion auf einem dicken Schaffell vor dem Feuer lagen, fragte sie ihn: »Wo ist eigentlich deine Mutter?«

    Tovion seufzte und drehte sich auf den Rücken. »Sie ist kurz nach meiner Geburt gestorben. Ich kann mich nicht an sie erinnern.«
    »Das tut mir leid«, sagte Nelja aufrichtig. »Meine Eltern leben auch nicht mehr.«
    »Die Leute im Dorf haben immer gesagt, dass sie sehr klug und freundlich war«, erzählte Tovion nachdenklich.
    Zärtlich fuhr ihm Nelja durch die halblangen hellbraunen Haare. »Dann schlägst du wohl wirklich nach ihr. Obwohl ich deinen Vater auch sehr mag.«
    »Früher war er sehr unglücklich darüber, dass ich mich so gar nicht für das Schmieden interessiert habe.«
    »Aber heute akzeptiert er, dass auf dich ein anderes Schicksal gewartet hat«, fügte Nelja lächelnd hinzu.
    Tovion umarmte sie. »Ja, darüber bin ich sehr froh und auch darüber, dass er dich akzeptiert hat.«
    Nach einigen Tagen Bedenkzeit entschloss sich Tovions Vater, mit in die Höhlen zu kommen. Seinen Wagen belud er mit seinen fertiggestellten Schwertern, einem Amboss und dem Stahl, den er noch zur Verfügung hatte. Fortan wollte er in den Höhlen arbeiten.
    Das Wetter schien nun ein klein wenig milder zu werden, dafür wehte jetzt ein heftiger Sturm, der das Vorankommen genauso beschwerlich machte. Aber schließlich waren die drei in dem geheimen Tal angekommen. Es gab sogar eine Überraschung, denn König Algrim persönlich war mit einer kleinen Gefolgschaft eingetroffen. Durch seine kräftige Statur und seine borstigen Haare und den Bart wirkte er wie ein großer Bär. Trotz seiner einfachen Kleidung hätte man ihn gleich unter vielen Männern erkannt.
    Tovions Vater trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Doch der König kam auf ihn zu und schlug ihm auf die Schulter.
    »Guter Schmied, nun hat es doch Euren Sohn gebraucht,
um Euch zu überzeugen.« Er hob die dichten, buschigen Augenbrauen. »Das Wort eines Königs scheint Euch nicht zu genügen.«
    »Ähm, ich also, Eure Majestät«, stammelte Lonrinn, während seine Gesichtsfarbe abwechselnd rot und bleich wurde.
    »Nun bringt den armen Mann doch nicht in Verlegenheit«, verlangte Nelja mit gerunzelter Stirn. »Dass er sich nicht an einem sinnlosen Krieg beteiligen wollte spricht doch nur für ihn!«
    Für einen Moment hielten alle Krieger die Luft an, aber der König lachte dröhnend. »Und wer ist die junge Dame, die so mutig spricht?«
    »Mein Name ist Nelja«, antwortete sie und richtete sich stolz auf. »Ich bin eine Zauberin von Camasann, Brogan selbst hat mich ausgebildet.«
    »So, so«, sagte der König und meinte belustigt: »Mit denen sollte man sich nicht anlegen. Am Ende verwandeln sie einen in was weiß ich was.«
    »Ich dachte, ihr könnt nicht …«, flüsterte Lonrinn, aber Nelja legte grinsend einen Finger an die Lippen und flüsterte augenzwinkernd zurück: »Das muss er ja nicht wissen.«
    Lonrinn versuchte krampfhaft, ein Lachen zu unterdrücken. Diese Nelja gefiel ihm immer besser.
    »Auf jeden Fall hat die junge Dame Recht«, gab der König mit einer Verbeugung zu. »Dieser Krieg mit Errindale war dumm, sinnlos und nur von Scurr eingefädelt.« König Algrim lächelte Rittmeister Londov zu. »Um das zu erkennen, musste mir allerdings erst mein alter Freund hier den Kopf

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