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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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Vater ist ziemlich wütend«, meinte sie.
    Bali’an nickte und senkte den Blick. »Es war einer meiner ersten Aufträge als Späher, und schon habe ich alles falsch gemacht.«
    »Wie alt bist du denn?« Er seufzte. »Erst fünfhundertzweiunddreißig Jahre alt.«
    Rijana verschluckte sich. »Erst?«
    Bali’an nickte betrübt. »Ich bin einer der Jüngsten.« Auch Ariac starrte ihn überrascht an. Er wusste zwar, dass Elfen viele tausend Jahre alt werden konnten, aber dass sich jemand mit fünfhundertzweiunddreißig Jahren für jung halten konnte, das fand er dann doch merkwürdig.
    »Wie alt seid ihr?«, fragte Bali’an neugierig.
    »Ähm, ich bin achtzehn Jahre alt«, antwortete Rijana. Bali’an riss die Augen auf. »Du bist ja noch ein Kind«, dann betrachtete er sie genauer, »aber du siehst nicht so aus.«
    Sein Vater kam näher. »Das ist so bei den Menschen«, erklärte er, »und jetzt halte dich fern von ihnen.« Er gab den beiden einen Wasserschlauch. »Hier, trinkt das.«
    Ariac nahm ihn zögernd an. Irgendwie traute er diesem Mann nicht. Andererseits war er zu durstig, um abzulehnen. Sein eigener Wasserbeutel lag in dem Proviantsack am Flussufer. Er trank ein paar Schlucke und reichte den Schlauch weiter an Rijana. Kurz darauf wurden beide müde. Ariac versuchte verzweifelt seine Augen aufzuhalten. Er wollte nicht einschlafen, konnte sich aber nicht dagegen wehren. Als die beiden fest schliefen, nickte Dolevan zufrieden und wandte sich an seinen Sohn. »Jetzt hol die anderen, wir müssen die Menschen in unsere Stadt bringen.«
    Bali’an nickte und warf Rijana noch einen Blick zu. »Sie ist schön, obwohl sie nur ein Mensch ist«, sagte er fasziniert.

    Dolevan funkelte seinen Sohn wütend an, sodass dieser rasch aufsprang und davonlief.
     
    Es war heller Tag, als Rijana erwachte. Warmes Licht schien durch die Decke herein. Sie blinzelte verwirrt und bemerkte, dass sie auf einem Bett aus Moos zwischen den Wurzeln eines riesigen Baumes lag. Durch große Flechten, welche die Decke bildeten, drang Licht herein. Als Rijana sich aufrichtete, drehte sich eine hochgewachsene Gestalt zu ihr herum. Es war eine Elfe mit langen blonden Haaren und einem wunderschönen Gesicht. Sie kam näher und betrachtete Rijana eingehend. »Mein kleiner Bruder hat sich wegen euch in Schwierigkeiten gebracht.«
    »Wo ist Ariac?«, fragte Rijana plötzlich erschrocken.
    »Dein Gefährte?«
    Rijana nickte.
    »Er wird verhört.«
    »Aber sie tun ihm doch nichts, oder?«, erkundigte Rijana sich ängstlich.
    Die Elfe zuckte mit den Achseln. »Mein Name ist Elli’vin«, stellte sie sich anschließend freundlich vor.
    »Ich heiße Rijana. Was passiert denn jetzt mit uns?«
    Elli’vin hob erneut ihre schmalen Schultern, die von einem nur sehr dünnen, durchscheinenden Kleid bedeckt waren.
    »Das weiß ich nicht. Der König des Mondflusses wird das entscheiden. Es ist schließlich noch nie vorgekommen, dass ein Mensch hierhergelangt ist.« Sie musterte das Mädchen mit einem seltsamem Blick. »Hattet ihr denn keine Angst, als ihr in den Wald geritten seid?«
    Rijana schüttelte den Kopf. »Wir waren auf der Flucht, und mir gefiel euer Wald.«
    Kurz erschien ein Lächeln auf Elli’vins Gesicht, doch dann wandte sie sich ab.
    »Möchtest du etwas essen?«

    Rijana nickte zögernd. »Aber nur, wenn kein Schlafmittel darin ist.«
    Elli’vin grinste. »Das war nötig, damit ihr den Weg nicht erkennen könnt und am Ende flieht.«
     
    Nach dem Essen, das aus frischem Quellwasser und Früchten bestand, wurde Rijana durch eigenartige unterirdische Gänge gebracht, die überhaupt nicht düster waren, sondern hell und freundlich, obwohl mächtige Wurzeln rechts und links vor ihnen aufragten. Schließlich führte Elli’vin sie in eine Höhle. Durch die Flechten, die die Decke bildeten, drang helles Licht. Ariac stand mit angespanntem Gesicht vor einer Gruppe Elfen, die ihn mehr oder weniger wütend ansahen. Als er Rijana erblickte, entspannten sich seine Gesichtszüge ein wenig.
    Aus einer Öffnung am hinteren Ende des Raumes sprudelte eine kleine Quelle, und bizarre Tropfsteine hatten sich hier und da gebildet.Viele waren als Stühle oder Tisch umgeformt worden. Rijana verharrte einen kurzen Augenblick staunend, bevor sie verunsichert zu Ariac hinüberging, der beruhigend ihre Hand nahm.
    »Dieser junge Mann hier hat sich hartnäckig geweigert, einen Ton zu sagen, bevor er weiß, dass es dir gut geht«, tönte die Stimme eines Elfen durch den

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