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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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halten. Er verfiel in eine Art Blutrausch, seine Miene war hassverzerrt, und er ließ Bocan kaum mehr an sich ran. Schließlich strauchelte der Zwerg und stolperte über einen Stein. Er fiel nach hinten auf den Boden, und Ariac hielt ihm heftig schnaufend sein Schwert an die Kehle. Es sah aus, als würde er gleich zustechen wollen. Bocan hob die Arme.
    »Du hast gewonnen.«
    Aber Ariac schien ihn gar nicht gehört zu haben. Er holte aus, doch Rijana hielt seinen Arm fest.
    »Hör auf, du musst ihn doch nicht umbringen!«
    Er blickte sie wütend an. Im ersten Moment schien er sie gar nicht zu erkennen, doch sie hielt seinen Arm mit erstaunlicher Kraft fest und sah ihm tief in die Augen.
    »Du hast ihn besiegt, lass ihn in Ruhe!«
    Die anderen Zwerge waren bereits drohend näher gekommen, ihre Äxte in Angriffshaltung, doch Rijana trat hinter Ariac und hob ihr Schwert mit den magischen Runen.
    »Lasst ihn, er wird eurem Freund nichts tun.«
    Die Zwerge waren von dem zierlichen Mädchen offensichtlich beeindruckt. »Wo hast du das Schwert her?«, fragte ein rothaariger Zwerg mit runzliger Haut.
    »Das geht dich nichts an«, erwiderte sie und war erleichtert, als Ariac endlich von dem am Boden liegenden Zwerg abließ.
    Ariac steckte sein Schwert ein und zog Rijana mit sich zur Wand.
    »Können wir jetzt gehen?«, fragte er an den schwarzhaarigen Zwerg gewandt, der sich gerade mühsam aufrappelte.
    Statt einer Antwort murmelte dieser: »Mich hat in dreihundertfünfzig Jahren niemand besiegt.«
    Ariac schnaubte nur und wandte sich in Richtung des Felsganges.

    Bocan unterhielt sich kurze Zeit mit dem Rothaarigen.
    »Wartet«, rief er den Menschen zu, »es ist schon spät, ihr könnt mit uns essen.«
    »Nein«, erwiderte Ariac unfreundlich. Er wollte weiter.
    Der rothaarige Zwerg kam nun näher und stellte sich vor den misstrauisch dreinschauenden Ariac.
    »Deine kleine Freundin hat ein seltenes Schwert.«
    »Das weiß ich«, gab Ariac zurück und hatte schon wieder die Hand an seinem eigenen.
    »Bist du etwa eine der Sieben?«, fragte Bocan aufgeregt.
    Rijana blickte unsicher zu Ariac, der nur wütend das Gesicht verzog und sich anspannte. Schließlich nickte sie, und die Zwerge unterhielten sich kurz in ihrer eigenen, für menschliche Ohren ungewöhnlich harten Sprache.
    »Werden sie uns gehen lassen?«, fragte Rijana leise.
    Ariac zuckte die Achseln. »Notfalls müssen wir uns eben den Weg freikämpfen.«
    Rijana nickte und legte ihre Hand an den Griff ihres silbernen Schwertes.
    »Wir wollen euch nicht aufhalten«, sagte der schwarzhaarige Zwerg und musterte Ariac genau. »Noch nie hat mich jemand besiegt, geschweige denn ein Mensch. Esst und trinkt mit uns, ihr seid eingeladen. Außerdem würden wir gerne mehr über euch erfahren.«
    Rijana und Ariac schauten sich zweifelnd an. Sie wussten nicht, was sie tun wollten. Konnten sie den Zwergen wirklich trauen?
    »Jetzt kommt schon«, drängte der rothaarige Zwerg. »Mein Name ist Rolcan, und dieser unhöfliche Kerl hier«, er deutete auf Bocan, »das ist unser Anführer. Wir sind nur eine kleine Gruppe auf Patrouille. Unser Lager ist ein Stück den Berg hinauf, oberhalb des Felsganges. Kommt mit uns, wir werden euch nichts tun.«
    Rijana und Ariac stimmten noch immer etwas zögerlich
zu. Sie mussten ohnehin in die Richtung, und es schien ihnen vernünftig, die Zwerge nicht zu verärgern. Also stiegen die beiden den Zwergen voran den schmalen Felsgang hinauf. Hinter ihnen polterten die Zwerge lautstark in ihren Rüstungen, was Nawárr und Lenya ein wenig nervös machte.
    Rijana und Ariac waren früher oben angekommen als die Zwerge, da sie wesentlich leichtfüßiger und schneller waren. Kurze Zeit später tauchte Bocan heftig schnaufend auf und winkte ihnen, ihm zu folgen. Sie standen auf einem Hochplateau, von dem man nun die Ebenen und den See erblicken konnte, der die Grenze zur Steppe bildete. Die Zwerge hielten direkt auf eine Felswand zu. Man konnte den Eingang erst dann sehen, wenn man direkt davorstand.
    »Ihr könnt die Pferde an einem der Bäume anbinden«, sagte Bocan.
    »Sie sind gut ausgebildet«, erwiderte Rijana. »Sie werden auch so nicht weglaufen.«
    Bocan zuckte die Achseln. Mit Pferden kannte er sich nicht aus.
    Er führte die beiden Menschen zu dem Felsspalt, hinter dem sich eine große Höhle auftat. Zwei weitere Zwerge blickten überrascht auf. Sie grillten gerade einen ganzen Hirsch über einem Feuer.
    »Sie sind unsere Gäste«, stellte Bocan klar,

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