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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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dachte nur, sie möchte ein wenig tanzen.«
    Rijana legte Ariac eine Hand auf den Arm und nickte ihm beruhigend zu.
    »Er tut mir nichts.«
    Ariac setzte sich zögernd und beobachtete mit zusammengezogenen Augenbrauen, wie der Alte Rijana mit in den Raum zog und die beiden im Takt der Musik zu tanzen begannen. Die Tänze wurden immer wilder, sodass Rijana irgendwann atemlos zurückkam und sich neben Ariac auf die Bank fallen ließ.
    »Es ist schön hier«, keuchte sie, und ihr Gesicht strahlte.
    Ariac nickte. So entspannt und glücklich hatte er Rijana lange nicht mehr gesehen. Er selbst war noch immer misstrauisch und auf der Hut. So schnell konnte er sich nicht entspannen.
    »Komm mit«, rief sie und zog ihn auf die Füße.
    »Nein, warte«, widersprach er, aber Rijana zog ihn einfach mit in den Kreis und klatschte in die Hände, während einige Männer einen wilden Tanz aufführten. So ging es eine ganze Zeit lang, bis plötzlich die Tür aufgerissen wurde und ein
atemloser, klatschnasser Junge in den Raum schrie: »Soldaten, Soldaten!«
    Auf der Stelle erstarb die Musik, und alle blickten sich hektisch um. Ariac packte Rijana an der Hand und wollte schon verschwinden, aber ein Bauer hielt sie auf.
    »Nicht«, warnte er, »sie sind schon ganz nah. Wenn ihr flieht, bringen sie euch um. Setzt euch und verhaltet euch unauffällig.«
    Ariac zögerte, aber schließlich zog er Rijana in ein dunkles Eck. Auch sie zog sich ihre Kapuze über den Kopf. Die übrigen Leute legten ihre Instrumente zur Seite und setzten sich mit gesenkten Köpfen an die Tische. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis eine Gruppe von Soldaten in roten Umhängen hereinkam. Der Anführer blickte ungehalten in die Runde und setzte sich an einen der freien Tische. »Essen und Bier!«, schrie er, und seine dreiundzwanzig Untergebenen setzten sich zu ihm. Sie schubsten einige Bauern von einem der anderen Tische weg und stellten ihn mit an den ihren.
    Ariac spannte sich an – er kannte den Anführer. Es war Morac. Groß, mit kantigen, verbissenen Gesichtszügen und den kleinen gemeinen Augen blickte er selbstgefällig um sich.
    »Ich glaube, ich kenne den Mann«, sagte Rijana leise.
    Ariac nickte kaum merklich. »Das ist Morac«, flüsterte er zurück. »Er war damals mit auf dem Wagen, als Brogan uns nach Camasann bringen wollte.«
    Erschrocken riss Rijana die Augen auf. Sie erinnerte sich. Morac war ein grober, ungehobelter Junge und sehr fies zu Ariac gewesen. Jetzt wirkte er noch brutaler und glich eher einem Ork als einem Menschen. Morac war wirklich einer von Scurrs Soldaten geworden. Gerade schlug er einem seiner Männer ins Gesicht, der sich erdreistet hatte, zuerst von der Platte mit dem geräucherten Fleisch zu nehmen.

    Rijana schauderte, als sie daran dachte, dass Ariac vielleicht auch so hätte werden können.
    Morac und die anderen führten sich auf wie Tiere. Sie warfen absichtlich Geschirr herunter, schmissen Knochen auf den Boden und schimpften über das schlechte Bier. Schließlich stand Morac selbst auf und kam auf einen der Bauern zu, der mit gesenktem Kopf am Tisch saß.
    »Ihr habt Instrumente hier, spielt etwas für uns.«
    Der Mann zögerte und blickte seine Freunde hilfesuchend an. Morac verpasste ihm eine schallende Ohrfeige, trank aus seinem Krug und warf diesen anschließend auf den Boden.
    »Na los, macht Musik für uns.«
    Er zog wahllos weitere Männer auf die Füße.
    Ariac versteifte sich, als Morac in seine Richtung kam, und auch Rijana hielt die Luft an.
    »Wenn ich ›Jetzt‹ rufe, rennst du in die Küche, dort ist sicher ein Hinterausgang«, flüsterte Ariac und packte unter dem Tisch sein Schwert so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten.
    Rijana nickte nervös. Gegen zwanzig Mann hier auf dem engen Raum hatten sie kaum eine Chance.
    Aber im letzten Moment schwankte Morac, der augenscheinlich schon ziemlich betrunken war, zu seinen Männern zurück, und die Bauern begannen zögernd und ziemlich langsam zu spielen.
    Morac leerte einen weiteren Bierkrug.
    »Hört mit dem Katzengejammer auf«, schrie er in den Raum und spuckte dabei eine Fontäne aus Bier durch die Gegend. »Das hält ja kein Mensch aus!«
    Augenblicklich verstummten die Spieler. Morac stand auf, wischte mit einer Handbewegung die Essensreste vom Tisch und bedeutete seinen Männern zu gehen.
    »Wir suchen uns eine andere Taverne, hier ist es ja fürchterlich«,
schimpfte er und stapfte, gefolgt von seinen Männern, hinaus in den Nebel.
    Kurze

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