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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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auch nicht als Hofdame an einem Schloss leben, wie es viele der erwachsenen Mädchen taten. Außerdem wollte sie das auch nicht.
    »Ich werde auf der Insel bleiben«, sagte Rijana seufzend. »Vielleicht nehmen sie auch eine Frau als Wächterin.«
    Saliah legte ihr einen Arm um die Schulter. »Das hat noch drei Jahre Zeit, wir werden sehen.«
     
    Der Winter in Catharga war bitterkalt, und immer wieder wurden die umliegenden Dörfer von Orks, Eistrollen und Wölfen heimgesucht. Doch das bereitete Falkann und seinen Freunden noch die wenigsten Schwierigkeiten. Sie hatten von Hawionn den Auftrag erhalten, den Jungen aus Naravaack auf ihre Seite zu bekommen, doch das fiel ihnen sehr schwer. Zwar sträubte Lugan sich im Laufe des Winters nicht mehr ganz so sehr gegen ihre Anwesenheit, aber irgendwie verstanden sie sich einfach nicht. Der junge Mann aus Ursann blieb ihnen unsympathisch mit seiner brutalen und gleichzeitig arroganten Art.

    »Ich verstehe das nicht«, knurrte Broderick eines Abends, als es sich die drei Freunde in seinem Zimmer am offenen Kamin gemütlich gemacht hatten. Es gab heißen Met zu trinken. »Euch habe ich von Anfang an gemocht, aber Lugan, den finde ich einfach …«, er suchte nach Worten.
    »Widerwärtig«, beendete Rudrinn den Satz.
    Falkann nickte, auch er mochte Lugan nicht. »Das macht wohl Scurrs Ausbildung«, meinte er nachdenklich, »vielleicht können wir ihn ja umstimmen.«
    Rudrinn schnaubte verächtlich. Erst heute hatte er mitbekommen, wie Lugan versucht hatte, sich an einer der Mägde zu vergreifen.
     
    Der Winter ging nur langsam zu Ende, und es war schon der zweite der drei Frühlingsmonde, als die Krieger nach Camasann aufbrachen. Lugan wirkte zwar ein wenig umgänglicher, aber insgeheim hasste er die anderen abgrundtief. Manchmal konnte man es sogar an seinen Augen sehen. Nur zögerlich hatte er Auskunft über König Scurr und seine Festung gegeben. Natürlich hatte er gezielt Unwahrheiten erzählt. Er gab vor, sich langsam von der dunklen Macht zu entfernen, aber tatsächlich wollte er nur diese verfluchte Insel ausspionieren und seinem Herrn davon berichten. Dann würde er auch endlich diesen widerlichen Ariac ausstechen können, der inzwischen ein sehr viel besserer Kämpfer geworden war als er selbst.
    Die Reise dauerte lange, denn die Brücke nach Balmacann war von den Winterstürmen zu stark beschädigt worden, sodass sie nicht mehr gefahrlos überquert werden konnte. Die über dreißig Krieger mussten also den langen Umweg über Northfort, Gronsdale und die Steppe nehmen. Erst im zweiten Herbstmond erreichten sie die Küste. Auf ihrem Weg hatten Falkann und die anderen Lugan viel von der Insel und ihren Freunden erzählt.

    Immer wenn Lugan sich unbeobachtet glaubte, starrte er die anderen hasserfüllt an. Ich werde euch all eure Freunde und diese verfluchte Insel wegnehmen. Wir werden alles zerstören!
    Als sie dann endlich Camasann erreicht hatten, gab es eine stürmische Begrüßung. Zunächst wurden Falkann, Rudrinn, Broderick und Lugan von Hawionn in Beschlag genommen. Besonders den jungen Mann aus Ursann musterte der Zauberer eindringlich.
    Lugan hielt nur mühsam dem Blick Hawionns stand, doch viel mehr noch beunruhigte ihn der Blick des anderen, dieses Brogan. Der schien ihm bis in die Seele zu blicken. Doch Lugan spielte seine Rolle gut. Er gab sich noch ein wenig zurückhaltend, jedoch kooperativ.
    Saliah fiel Falkann sofort um den Hals. Der hielt sie lachend von sich und sagte bewundernd: »Du meine Güte! Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber du wirst immer hübscher!«
    Sie war glücklich und gespannt darauf, was Falkann zu erzählen hatte. Schließlich war Catharga auch ihre Heimat.
    »Du bist aber auch sehr hübsch geworden«, meinte Rudrinn zu Rijana, die verlegen zu Boden blickte.
    Falkann, Broderick und Rudrinn waren völlig überrascht zu erfahren, dass Tovion einer von ihnen war. Als sie, gemeinsam mit Lugan, in einem der Gemeinschaftsräume saßen, sagte Rudrinn verächtlich: »Da hat sich dein feiner König Scurr wohl einen Scherz erlaubt.«
    Lugan, der darüber schon zuvor von Hawionn befragt worden war, blieb gelassen. Da das Schwert nur in dem Jahr aufglühte, in dem die Auserwählten siebzehn Jahre alt wurden, hatten sie ihn nicht testen können. Sie hatten sich von Lugans Kampfkunst mit dem Schwert überzeugt, die durchaus beeindruckend war. Über den zweiten Jungen hatte Lugan behauptet, er wäre ein schlechter Kämpfer und

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