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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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Jetzt, mit sechzehn Jahren, fühlte sie sich schon ziemlich erwachsen.
    »Keine Sorge, es wird ihnen auf dem Schloss an nichts fehlen.« Allerdings verschwieg der Zauberer ihnen, dass nun einer von Scurrs Jungen bei ihnen war, denn das gefiel Brogan überhaupt nicht. »Ihr werdet das Neujahrsfest trotz allem genießen.«
    »Das macht doch jetzt ohnehin keinen Sinn mehr. Es fehlen
doch sowieso nur noch die Mädchen«, murmelte Saliah und schob die Unterlippe vor.
    Brogan stupste sie an ihrer kleinen, wohlgeformten Nase an.
    »Es ist Tradition, dass alle Jungen das Schwert am Neujahrstag berühren, und nächstes Jahr bist du selbst dran, Saliah, wer weiß …«
    »Ach was«, sagte sie abfällig, »ich bin es bestimmt nicht.«
    Brogan war sich da nicht so sicher, bisher hatte er nur zwei weitere, wesentlich kleinere Mädchen entdeckt. Er hoffte, dass Scurr nicht auch noch die Mädchen bei sich hatte.
    »Macht euch hübsch«, sagte er augenzwinkernd, »ihr seid jetzt beinahe die Ältesten, und ich möchte mit euch allen tanzen.«
    Rijana errötete und murmelte leise: »Was gibt’s denn da hübsch zu machen?« Im Gegensatz zu Saliah und Nelja zeigte sie noch keinerlei weibliche Rundungen.
    Brogan nahm sie in den Arm und flüsterte ihr ins Ohr: »Du wirst die allerschönste junge Frau werden, die diese Schule jemals gesehen hat.«
    Rijana runzelte die Stirn. Wollte Brogan sie verspotten? Aber das war eigentlich nicht seine Art. So zog sie nur die Schultern ein und sagte gar nichts dazu.
     
    Der Neujahrsabend kam, aber da diesmal nur zehn Jungen im Alter von siebzehn Jahren dabei waren, interessierte sich niemand sonderlich dafür. Als das Essen vorbei war, gingen die Jungen, einschließlich Tovion, zum Podest. Nacheinander fassten sie das einzige noch verbliebene der drei Schwerter an. Tovion war als Letzter an der Reihe. Gelangweilt griff er nach dem magischen Schwert, doch auf einmal durchfuhr es ihn wie ein Blitzschlag.
    Die umstehenden Kinder, Krieger und auch die Zauberer schrien überrascht auf, als das Schwert plötzlich erglühte. Damit
hatte niemand gerechnet. Tovion ließ den Griff verwirrt los und blickte fragend auf die Zauberer.
    »Was … was soll das?«, stammelte er.
    Hawionn starrte ungläubig auf das Schwert und sagte nach einigen verwirrten Augenblicken: »Fass es erneut an, Tovion.«
    Dieser nickte unsicher und brachte das Schwert zum Glühen. Es war, als würde es zu ihm gehören.
    »Das ist mein Schwert«, murmelte er, und die Zauberer schauten sich ungläubig an.
    »Es gab immer nur fünf Jungen«, schnarrte Tomis missbilligend, »das kann nicht sein!«
    »Alle Jungen sollen es erneut berühren«, befahl Hawionn, »vielleicht ist es … ähm, nun ja, … wie soll ich sagen … eine Art Fehler.« Er wusste selbst nicht, was er von alledem halten sollte.
    Noch einmal traten die Jungen vor, doch es blieb dabei, nur bei Tovion leuchteten die Runen auf.
    »Ist es möglich«, fragte Rittmeister Londov, »dass es acht sind?«
    »Blödsinn«, rief Hawionn ungehalten und dachte angestrengt nach. Dann riss er sich zusammen und sagte ernst: »Es gibt nur eine Erklärung. Scurr hat gelogen. Er hat keinen der Sieben oder eben nur einen.«
    Nun war von überall her Getuschel zu hören. Den ganzen Abend herrschte helle Aufregung, und vor allem Tovion war natürlich völlig durcheinander. Nelja versuchte immer wieder, ihn zu beruhigen und ihm Mut zuzusprechen, aber Tovion hielt sich nicht dafür geeignet, eines der Kinder Thondras zu sein.
    »Ich bin nicht so ein guter Kämpfer wie Rudrinn, Broderick oder Falkann«, sagte er unglücklich, und Nelja legte ihm einen Arm um die Schulter.
    »Du bist gut! Und schließlich kommt es nicht nur auf das
Kampfgeschick an, sondern auch auf Mut und Intelligenz.« Sie lächelte freundlich. »Und davon hast du mehr als genug.«
    »Wer weiß«, sagte Saliah plötzlich und blickte Rijana und Nelja an. »Am Ende sind wirklich zwei von uns die Letzten der Sieben.«
    »Ich bestimmt nicht«, sagte Rijana und schlug die Augen nieder.
    »Überleg doch mal«, sagte Saliah ernst. »Wir alle sind Freunde, wir alle haben uns von Anfang an zueinander hingezogen gefühlt, und vier von uns sind bereits Thondras Kinder. Das kann doch kein Zufall sein.«
    »Aber es sind doch nur zwei Mädchen«, murmelte Nelja.
    »Dann seid sicher ihr es«, meinte Rijana und wurde sehr traurig. All ihre Freunde würden weggehen, und was sollte dann aus ihr werden? Zurück nach Grintal konnte sie kaum gehen und

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