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Thorn - Die letzte Rose

Thorn - Die letzte Rose

Titel: Thorn - Die letzte Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Kastenholz
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ein Auto. Doch inzwischen wusste sie es besser. Oft genug verbrachten die Sucker-Meister den Tag außerhalb des eigentlichen Nests, beispielsweise in einer abgelegenen Gartenlaube, in einer Plastiktonne – oder in einem Kofferraum. Schon Nick Knight selig hatte dieses Versteck zu schätzen gewusst.
    Thorn überlegte nicht lange, feuerte zwei Pistolenmagazine durch die geschlossene Klappe, lud rasch nach und brach dann das Schloss mit ihrer Katana auf.
    Nichts rührte sich. Absolut nichts.
    Mit aller nötigen Achtsamkeit schleuderte sie die Klappe hoch. Die andere hob das Schwert, jederzeit bereit, den vermeintlichen Meister ins Fegefeuer zu schicken.
    Fehlanzeige! Gähnende Leere. Der Kofferraum war leer.
    Kein Grund zu resignieren, dafür fehlte ihr ohnehin die Zeit. Sie öffnete den Alu-Koffer und holte ein Dutzend Päckchen mit Plastiksprengstoff daraus hervor, eines nach dem anderen. An sämtlichen Fenster des Erdgeschosses und an der Tür des Gebäudes brachte sie ihn sorgfältig an und verkabelte ihn. Das dauerte lediglich wenige Minuten, sie hatte Übung darin und machte es nicht nur nicht zum ersten Mal. Bevor sie die Ladungen zündete, ging sie sicherheitshalber hinter dem Mercedes in Deckung.
    In eine einzige, ohrenbetäubende Detonation entlud sich der Sprengstoff. Schwärme von Trümmern und Splittern rasten durch die Luft, wurden in alle Himmelsrichtungen davon geschleudert, während das Parterre des Hauses von beißend grellem Tageslicht überflutet wurde.
    Jetzt erst wagte es Thorn, die Treppe zum Eingang hochzukommen.
    Es war tatsächlich ein Nest!
    Sollte sie daran gezweifelt haben, so wurden die Beweise spätestens jetzt, als sie noch in der Tür stand, eindeutig: Einen Mann und ein etwa achtzehnjähriges Mädchen sah sie gerade noch in lodernde Fackeln aufgehen, ohne selbst eingreifen zu müssen. Den Rest erledigte die Sonne. Die beiden schrien unter grässlichstem, unvorstellbarem Schmerz, wälzten sich gequält und mit verkrampften Gliedmaßen am Boden, während sie von den züngelnden Flammen aufgefressen wurden. Fast empfand Thorn Mitleid mit ihnen, obwohl sie wusste, nicht sie hatte die beiden getötet, sie waren tot, seitdem der Meister sie infiziert hatte.
    Außerdem fehlte ihr für Mitleid die Zeit.
    Mit dem Handrücken wischte sich Thorn den Schweiß aus den Augen, der von ihrer Stirn hinein rann. Sie atmete tief durch, wissend, die meiste Arbeit stand ihr noch bevor, die Angelegenheit hatte kaum begonnen. Die Möblierung des Hauses schien noch einigermaßen vollständig zu sein, vergewisserte sie sich. Als man es aufgegeben hatte, war es nicht leergeräumt worden. Schade. Das sorgte für einige unangenehme Verstecke. Aber zu jammern machte ohnehin keinen Sinn.
    Mit der Lanze im Anschlag wagte sie sich hoch in den ersten Stock. In die Dunkelheit, wo die Läden noch intakt waren und sich gewiss weitere aus der Brut befanden. Prompt wurde sie dort auch sofort massiv attackiert.
    Den ersten Vampir, ein junger Mann in Jeans und T-Shirt, der mit gefletschten, widernatürlich langen Augenzähnen, auf sie zu gerannt kam, durchbohrte sie mit der Lanze, rammte sie ihm geradewegs in die Brust und verkniff sich das Gefühl der Übelkeit, als ein Strom sämig-dunklen Blutes aus der klaffenden Wunde spritzte. Sofort klinkte sie die Spitze aus, beließ sie in seinem Herzen und ihn sich selbst. Jedenfalls vorerst.
    Dem nächsten Vampir, der auf sie zustürmte, gelang es irgendwie, ihr die Lanze zu entreißen. Er packte den Schaft und zerrte mit übermenschlicher Kraft daran, so dass sie loslassen musste. Doch Thorn schien fast damit gerechnet zu haben und kannte auch darauf eine Antwort: Während der Sucker noch mit der Lanze beschäftigt war, hatte sie bereits das Schwert gezogen und trieb es ihm tief in den Magen, fast bis zur Tonsur. Mit einer flüssigen Bewegung, wie aus einem Guss, riss sie die Klinge hoch und schlitzte ihm den Oberkörper der Länge nach auf.
    Kraftlos sackte er auf die Knie, seine Gegenwehr erlosch. Thorn dachte nicht daran, ihm die nötige Zeit zur Regeneration zu geben. Ein weiterer Schwerthieb, schnell und präzise ausgeführt, enthauptete ihn.
    Noch bevor sein Kopf auf dem Boden aufgeschlagen war, hatte Thorns Linke bereits eine der Pistolen gegriffen und feuerte auf die verbarrikadierten Fenster: Die Projektile schlugen große, gähnende Löcher in das morsche Holz der Läden, und das einfallende Licht ließ den Angreifer mit der Lanzenspitze im Leib ebenso lichterloh

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