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Thors Valhall

Thors Valhall

Titel: Thors Valhall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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folgende Worte versetzten seinem Herzen einen heftigen Stich.
    „Ich bin nicht der brave, gutmütige Typ, den du in mir siehst. Ich habe versucht, so zu sein.“ Erik schüttelte den Kopf. „Es geht nicht. – Dafür habe ich viel zu viel Scheiße erlebt.“
    „Das ist doch Blödsinn!“, konterte Tony.
    Er kam auf Erik zu, setzte sich aufs Bett, die Kamera dabei immer noch fest umklammert. „Es ist doch Thor, der dich zu so einer Scheiße treibt. Es ist seine Schuld!“
    Wieder schüttelte Erik den Kopf.
    „Du verstehst das nicht … Wenn ich zu etwas Bock habe, dann mach’ ich es, okay? Ich überlege nicht lange, ich mach’ es einfach. Das ist meine Lebensphilosophie.“
    „Und in dieser Lebensphilosophie ist kein Platz für mich oder was?“
    Tonys Stimme hallte laut durch den Raum. Tränen der Wut rannen seine Wange hinunter.
    „Ich weiß nicht“, erwiderte Erik, woraufhin sich Tony wegdrehte.
    „Dann sollten wir das mit uns wohl beenden.“
    „Vielleicht ist es besser …“, erklang Eriks Stimme. „Ich kann dir jedenfalls nicht versprechen, dass sowas nie wieder vorkommen wird … auch wenn ich es wollte.“
    Tony senkte den Kopf. Fest drückte er seine Finger in die feuchten Augenwinkel. Wieso passierte das alles nur. Wieso?

    Er hatte die Kamera einfach mitgenommen. Vielleicht unbewusst, doch fest lag sie in seinen Händen. Vor dem Hotel winkte er sich ein Taxi, und bevor er dort einstieg, vernahm er auch schon die aufdringlichen Stimmen einiger Reporter.
    „Tony Wilson! – Warum ist Erik heute nicht im Studio? Gibt es Zoff zwischen den Bands?“
    Irritiert sah er sich um. Da leuchtete auch schon ein Blitzlicht auf.
    „Nein, nein, Erik ist krank.“
    „Was ist mit Ihren Augen?“
    „Nichts!“
    Ohne weiteren Kommentar stieg er ins Taxi ein.

Kapitel 6
    Evening news :
    Tony Wilson, Manager von RACE, wurde heute Mittag vor dem Marriotts angetroffen. Sichtlich bedrückt berichtet er von einer Erkrankung des Bassisten Erik Baardson, der am heutigen Tag komplett im Aufnahmestudio fehlte. Insider vermuten jedoch auch eine Krise zwischen den Männern, die noch vor Kurzem ganz offen über ihre Beziehung gesprochen hatten …

    Eine ganze Weile starrte er auf den Monitor und betrachtete dabei die Bilder, die, vielleicht etwas unscharf, Dylan und Erik zusammen präsentierten.
    „Hat es dir gefallen, meinen Freund zu vögeln?“ Tony schloss verbittert die Augen. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal so hemmungslos geweint hatte. Vor Dylan schon mal gar nicht. Ein absolutes Tabu, welches er in diesem Moment brach.
    Zuerst hatte er Dylan lautstark angeschrien, ihm mit der beruflichen Trennung gedroht, ihm fast eine Ohrfeige verpasst … doch schließlich brach Tony vor Enttäuschung beinahe zusammen.
    Er konnte Dylan für diese Tat nur verachten, und trotzdem, konnte er ihm auch irgendwie keinen Schaden zufügen. Dylan Perk war doch der Mann seiner unerfüllten Träume. Für ihn hatte er seine Familie verlassen, da er den Gedanken, eigentlich schwul zu sein, nicht mehr geheim halten konnte.
    Er hatte sich Marie anvertraut und seine Ehe damit zerstört. Doch er wurde auch frei, konnte sich fortan in Dylans Nähe bewegen, seinen Traumberuf mit RACE realisieren. Seine sexuelle Orientierung war dabei unwichtig. Niemand hatte ihn je danach gefragt.
    Dylan Perk – für ihn hätte er sein letztes Hemd gegeben, und so würde es wohl auch in Zukunft immer bleiben.
    „Ich weiß, es ändert nichts, aber es tut mir leid.“ Dylan biss sich auf die Unterlippe. Er zögerte, doch dann legte er seine Hand auf Tonys Schulter. „Ich fühle mich selbst nicht gut dabei, das musst du mir glauben, aber gestern … diese Situation … Und ich war ebenso betrunken, wie Erik …“
    Tony drehte sich, schlug Dylans Hand weg.
    „Ich kann es nicht mehr hören!“, schrie er aufgebracht. „Ständig schiebst du die Schuld auf den Alkohol … Ständig bist du besoffen und leistest dir Dinge, die auf keine Kuhhaut gehen! Dann hör’ doch endlich auf zu trinken! Hör auf!“
    Perplex sah Dylan auf seinen Freund, konnte kaum Worte finden, denn Tony hatte recht, er hatte so recht!
    „Ähm, kann ich kurz stören?“ Angus trat an sie heran, deutlich verunsichert. „Ich habe schlechte Neuigkeiten … Erik hat angerufen. Er war beim Arzt und fällt wegen einer Magenschleimhautentzündung noch ein paar Tage aus … und Thor … ist abgereist.“

    Diese Nachricht ließ Tony agieren wie einen Roboter. Mit einer

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